BRS News Schwein

26.10.2017

Fakten statt Vorurteile: unsere Fleischexporte sind Fluchtursache afrikanischer Bauern?

Die Aussage Katrin Göring-Eckardts, der Export von hoch subventioniertem Rest-Hühnerfleisch nach Somalia stelle die Fluchtursache für somalische Bauern dar, stimmt eher nicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Politologin Linda Ruppert im Internetportal stimmtdas.org, weil in den Jahren 2010 bis 2015 weder Rest- noch andere Fleischerzeugnisse nach Somalia exportiert worden seien. Wie aber steht es allgemein mit dem Vorwurf, unsere Fleischexporte zerstören afrikanische Fleischmärkte?
Auch hier gibt es differenzierte Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen kommen, wie vielfach angenommen.
 
26.10.2017

F: Unterstützung für Bio-Landwirtschaft wird gestrichen

In Europa boomt die Nachfrage nach bio-Produkten. Boomende Märkte aber brauchen keine Subventionierung. Zumindest glaubt dies das Landwirtschaftsministerium in Frankreich, das sie Bio-Föderung streichen möchte.
Die Bio-Landwirtschaft ist kein Nischenmarkt mehr. In Frankreich steht sie inzwischen für 7,3 Prozent der genutzten Ackerfläche und 10,8 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft.
 
26.10.2017

FORUM-Kampagne kontert Bauernklischees im Fernsehen

forum - Pünktlich zum Auftakt der neuen Staffel von Bauer sucht Frau des Fernsehsenders RTL startet das Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM) auf dem Kommunikationsportal Instagram eine Gegenkam-pagne unter dem Hashtag #meinklischeemoment. Dort posten die jungen Landwirte, mit welchen schiefen Bauern-Klischees sie zu tun haben. Der ehemalige Präsident des DBV, Gerd Sonnleitner, hat-te die RTL-Sendung bereits in früheren Staffeln kritisiert. Sie gebe ein dümmliches und falsches Kli-schee über die Bauern wieder, das nichts mit der Realität zu tun habe. Unsere jungen Landwirtinnen und Landwirte sind modern, kreativ und witzig, berichtete Julia Nissen vom FORUM, die die Aktion initi-iert hat. Selbstverständlich interessierten sie sich beispielsweise auch für Mode, Technik oder Kunst. Sie sind in den sozialen Medien zuhause und verlieben sich im Internet, an der Uni oder im Club - so wie die meisten anderen jungen Menschen auch, stellte Nissen klar.
 
26.10.2017

Abkehr von Ersatzprodukten, zurück zum Original

Der Handel meldet dramatische Rückgänge bei den Verkäufen von Veggie-Produkten, wird der Chef des größten europäischen Schlachtunternehmens, Clemens Toennies, in der Die Welt (Carsten Dierik: Deutsche wollen lieber wieder Fleisch in der Wurst) zitiert. Diese Aussage soll vor Vertretern der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf gefallen sein. Dabei bietet das Unternehmen selbst vegetarische Produkte an. Auch andere Experten gehen davon aus, dass fleischlose Produkten künftig allenfalls als Nischenprodukt gehandelt würden.
 
25.10.2017

Lokale Betäubung: Bremst das BMEL?

©SuS - Die Kastration mit lokaler Betäubung war ein Kernthema auf dem gemeinsam von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgerichteten mitteldeutschen Schweinetag. So stellte Dr. Andreas Randt, Geschäftsführer des Tiergesundheitsdienstes Bayern, die Vorteile der lokalen Betäubung heraus. Der Tierarzt verweis neben der guten Verträglichkeit für das junge Ferkel auf die gute Wirksamkeit der lokalen Betäubung. Hinsichtlich der geforderten Schmerzreduktion sieht Dr. Randt die Lokalanästhesie daher als gute Alternative zur jetzigen Form der Kastration. Der Veterinär hält auch die Umsetzung der lokalen Betäubung durch geschulte Landwirte für einen gangbaren Weg. Schweden geht diesen Weg bereits seit fast zwei Jahren. Die Notwendigkeit, auch nach 2018 in Deutschland weiter Ferkel kastrieren zu können, wurde durch verschiedene Wortmeldungen von Ferkelerzeugern unter den Tagungsteilnehmern untermauert.
 
24.10.2017

Betriebswirtschaftliche Steckbriefe zur Nutztierhaltung

vTI - Wie viel Tonnen Fleisch werden in Deutschland produziert? Wie sehen die Betriebsstrukturen aus? Und wie die Nachfrage? Diese und andere Fragen zur Tierhaltung und zur Fleischproduktion in Deutschland beantwortet das Thünen-Institut in Form von übersichtlichen Kurzdarstellungen, die auf der Instituts-Webseite einzusehen und herunterzuladen sind. Es ist vorgesehen, diese Steckbriefe jährlich auf der Basis der verfügbaren Statistiken zu aktualisieren.
Die Steckbriefe beschreiben – neben einem Gesamtüberblick über die Tierhaltung in Deutschland – die spezifische Situation bei Mastschweinen, Milchkühen, Mastrindern, Legehennen und Mastgeflügel.
 
24.10.2017

Die Rolle von Wissenschaft für die Verbraucheraufklärung

Wissenschaft hat u.a. die Aufgabe, Erklärungen zu Alltagsphänomen zu liefern, z.B. um Politikentscheidungen einzuleiten, mit denen steuernd eingegriffen werden kann. Das ist gut, wenn die Wissenschaft nicht Interessen geleitet ist, z.B. um neue Forschungsmittel zu generieren, schlecht, wenn sich Wissenschaft für politische Ziele korrumpieren lässt.
Bedenklich ist auch, wenn wissenschaftliche Ergebnisse von Laien nach Belieben für eigene Zwecke eingeordnet werden. Das scheint derzeit mit dem Insektensterben zu passieren. Kaum jemand ist in der Lage, die veröffentlichten Zahlen zu interpretieren oder Ursachen für den beobachteten Insektenrückgang zu nennen. Es wird trotzdem ungeniert gemacht. Und einer der Schuldigen ist schnell gefunden: die Landwirtschaft. Dabei geben das die Zahlen (derzeit) noch nicht her. Der Agrarstatistiker Georg Keckl hat eine Einordnung versucht und wird dafür von einigen Journalisten und Wissenschaftlern kritisiert. Warum? Er macht nur das, was eigentlich Journalisten machen müssten: kritisch nachfragen.
Die bisher beste Langzeitsstudie scheint aus England zu stammen. Auch dort findet sich ein Hinweis auf den möglichen Einfluss der Landwirtschaft. Er ist allerdings sehr vorsichtig formuliert, weil er sich nicht nachweisen lässt und der auch in England beobachtete Insektenrückgang keineswegs so deutlich ausfiel, wie in den aus Deutschland stammenden Daten.
 
20.10.2017

One Health: from Vision to Action

Anhand zahreicher Fallstudien lässt sich nachweisen, wie bedeutend gesunde Tiere für die Lebensmittelsicherheit und die nachhaltige Nahrungsmittelproduktion sind und welche sozialen Aufgaben Tiere heute wahrnehmen. AranLIFE, ein von der EU finanziertes Projekt, hob die Rolle gesunder Tiere bei der Erhaltung der Biodiversität und Kulturlandschaft hervor und wie dies die lokale Wirtschaft unterstützt.

Ziel der diesjährigen AnimalhealthEurope-Jahreskonferenz war, zu erkunden, womit der One Health-Gedanke realisiert werden kann. Als zentrale Plattform für die Tierarzneimittelindustrie stellt der One Health-Ansatz die Lebensqualität von Mensch und Tier in den Vordergrund. Grundlegende Annahme ist dabei, dass gesündere Tiere zur Gesundheit des Menschen und zu einem intakten Planeten beitragen.

 

 
20.10.2017

Maßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) haben gemeinsam Empfehlungen zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) erarbeitet, die sich in drei Kernthemen gliedern: Früherkennung, Übersicht der möglichen Maßnahmen im Seuchenfall sowie deren örtliche und zeitliche Anwendung anhand von konkreten Fallbeispielen. Der Fokus des Empfehlungspapiers liegt auf jagdlichen Mitteln für Wildschweine. Die Viruserkrankung wurde zuletzt in Tschechien, etwa 350 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze, nachgewiesen. Ein Impfstoff gegen die ASP ist auf absehbare Zeit nicht verfügbar. Daher können ausschließlich hygienische Maßnahmen und die Reduktion der Wildschweinbestände zur Vorbeugung und Bekämpfung der unheilbaren Tierseuche eingesetzt werden. ASP befällt Haus- und Wildschweine gleichermaßen.

Die gemeinsame Empfehlung von DJV und FLI stellt Vor- und Nachteile möglicher Gegenmaßnahmen für den Seuchenfall vor.
 
20.10.2017

„Antilopen-Parfüm“ hält Fliegen von Kühen fern

In Afrika übertragen Tsetse-Fliegen die Schlafkrankheit auch auf Rinder. Dies führt zu Einbußen an Milch, Fleisch und Arbeitskraft. Der Schaden in Afrika beträgt nach Schätzungen rund 4,6 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Prof. Dr. Christian Borgemeister vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn hat nun mit Kollegen aus Kenia und Großbritannien erforscht, wie sich die Krankheit verhindern lässt. Tsetse-Fliegen meiden Wasserböcke, eine weit verbreitete Antilopenart. Die Wissenschaftler imitierten den Geruch dieser Antilopen. Trugen die Rinder Halsbänder mit dem Abwehrstoff, blieben mehr als 80 Prozent der Tiere von der gefürchteten Infektion verschont. Diese in der Praxis erfolgreich getestete Methode bedeutet einen großen Fortschritt für die Nahrungssicherheit vieler Hirten und Viehhalter in Afrika, sagt Borgemeister. Da die Halsbänder mit dem Abwehrstoff einfach anzuwenden sind und keine hohen Kosten verursachen, sei diese Vorgehensweise besonders attraktiv und erfolgsversprechend.