BRS News Schwein
Nottötung von Schweinen
Die Nottötung von Schweinen ist eine Aufgabe, die in allen Produktionssystemen anfällt. Die Entscheidung zur Nottötung muss sorgfältig und rechtzeitig getroffen werden, damit den Tieren keine länger anhaltenden oder sich wiederholenden erheblichen Schmerzen oder Leiden entstehen. Gleichzeitig ist eine Entscheidung zur Überlebensfähigkeit eines Tieres jeweils im Einzelfall zu treffen und darf nicht allein auf wirtschaftlichen Gründen beruhen, darauf machen die Mitarbeiter des BSI in Schwarzenbek in einem Artikel aufmerksam, der im Mai diesen Jahres in der Zeitschrift
Der praktische Tierarzterschienen ist.
Der Artikel beschreibt auch, wie fachgerecht notzutöten ist. Da dies vielen Landwirten oft schwer fällt, sollte der Hoftierarzt zur Hilfe gerufen werden. Das LSZ bietet hierzu am 01/02.12.17 neue Schulungen an.
Teilindices zur Tiergesundheit auf dem Prüfstand
QS - In Deutschland wird kein Schwein geschlachtet, ohne dass seine Organe nach der Schlachtung von einem Tierarzt untersucht werden.Die bei der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung erhobenen Befunddaten werden aktuell von 90 Schlachtbetrieben an die QS-Befunddatenbank weitergegeben. Die dort gespeicherten Datensätze zu mittlerweile mehr als 100 Millionen Schweineschlachtkörpern bilden ein stabiles Fundament für zielgerichtete Auswertungen und zur Bildung von Tiergesundheitsindices (TGIs). Aktuell werden die TGIs in vier Praxisprojekten mit dem Erzeugerring Westfalen, der landwirtschaftlichen Qualitätssicherung Bayern (LQB), Westfleisch und der VzF auf Herz und Nieren geprüft.
Weitere Informationen finden Sie im QS-Report Fleisch und Fleischwaren (Ausgabe 2/2017).
QS-live. Initiative Qualitätssicherung
Die InitiativeQS-livebringt den Verbrauchern das QS-Prüfsystem nahe und informiert über die zuverlässige Produktion und Vermarktung von Fleisch, Wurst, Obst und Gemüse. Zusätzlich soll das Bewusstsein für den korrekten Umgang mit frischen Lebensmitteln zu Hause geschärft werden.
Die Webseite www.qs-live.de bietet ein umfangreiches Infotainment Angebot – mit einem Blog, Gewinnspielen, Rezepten und Warenkundetipps rund um frische Lebensmittel mit dem QS-Prüfzeichen.
Der QS-Wissenschaftsfonds
Seit 2012 unterstützt der QS-Wissenschaftsfonds gemeinnützig die Wissenschaft und Forschung zur Lebensmittelsicherheit und zum Tierschutz. Im Rahmen dessen fördert QS zahlreiche Forschungsprojekte, wissenschaftliche Veranstaltungen und Weiterbildungen, Abschlussarbeiten sowie die Nachwuchsförderung.Der Fonds wird finanziert aus den Sanktionsstrafen, die Systempartner bei Verstößen gegen die QS-Anforderungen zahlen müssen. Weitere Informationen finden Sie unter www.q-s.de/qs-system/qs-wissenschaftsfonds.html
C02-Emissionen steigen nach drei Jahren erstmals wieder
Laut aktuellen Prognosen der Universität East Anglia, England, sollen die C02-Emissionen derzeit wieder steigen, nachdem in den letzten Jahren ein leichter Rückgang berechnet worden ist. Als Ursache wird eine zunehmende Nutzung fossiler Energiequellen vermutet, v.a. in China und Indien. Für Amerika und Europa wird dagegen ein leichter Emissionsrückgang berechnet.Glen P. Peters, Corinne Le Quéré, Robbie M. Andrew, Josep G. Canadell, Pierre Friedlingstein, Tatiana Ilyina, Robert B. Jackson, Fortunat Joos, Jan Ivar Korsbakken, Galen A. McKinley, Stephen Sitch, Pieter Tans. Towards real-time verification of CO2 emissions. Nature Climate Change, 2017; DOI: 10.1038/s41558-017-0013-9
Weltweite Schweinefleischerzeugung legt zu
Nach Schätzungen des Amerikanischen Landwirtschaftsministeriums soll die weltweite Schweinefleischerzeugung 2018 um rd. 2 Prozent auf 113,1 Millionen Tonnen ansteigen. Der Anstieg wird mit einer steigenden Nachfrage in China, Russland, den Philippinen und Mexiko begründet. Das führe zu steigenden Exporten der Hauptproduzentenländern, bis auf Europa, das derzeit rd. 2,8 Mio. Tonnen Schweinefleisch exportiere.Der Anstieg der Weltbevölkerung, ein steigendes Einkommen und die zunehmende Nachfrage nach tierischen Produkten stellt die betroffenen Länder vor große Herausforderungen. Welche Rolle eine nachhaltige Intensivierung der Tierproduktion mit westlichem Know-How dazu beitragen kann, soll anlässlich zahlreicher Fachpodien zur Grünen Woche 2018 in Berlin gezeigt werden. Ausrichter ist die GFFA.
Anm. d. Red.: In Deutschland werden rd. 4,5 Mio Tonnen Schweinefleisch verzehrt. Allein für die Berliner Stadtbevölkerung werden rechnerisch täglich rd. 4.500 Schweine benötigt.
"Agrarwende" treibt Nahrungsmittelpreise
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von Oktober 2016 bis Oktober 2017 um 4,3 % und wirkten deutlich preistreibend auf die Gesamtteuerung,meldet das statistische Bundesamt heute.
Anm. d. Red.: Dieses Geld fehlt den Haushalten im verfügbaren Haushaltsbudget und hat direkte Auswirkungen für eine Volkswirtschaft, weil in anderen Bereichen (Auto, Reisen, Luxusartikel ..) gespart werden muss. Diese Beobachtung machen Konsumforscher seit der Energiewende. Essen und Energie, darauf kann niemand verzichten. Insbesondere Haushalte, die auf staatliche Transferzahlungen angewiesen sind, werden von der Teilhabe am Wohlstand Deutschlands abgeschnitten.
Jetzt deuten sich weitere Teuerungen an: in den Koalitionsverhandlungen geht es um die sog.
Agrarwende. Ohne eine sozio-ökonomische Folgenabschätzung sollte die Politik die Finger davon lassen (sk).
Globale Rohstoffversorgung für Tierernährung sichert Klimaschutz
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) – Wirtschaftsverband der heimischen Futtermittelbranche – weist die von Umweltschützern geäußerte Kritik an Futtermittelimporten und den allgemeinen Vorwürfen zur Futtermittelwirtschaft zurück. Die pauschale Ablehnung der tierischen Veredlung und der damit verbundenen Fütterung entbehre jeder Grundlage, so der DVT. Die Wirkungskraft der Futterwirtschaft ermöglicht uns nicht, den Klimawandel aufzuhalten. Zugleich weisen wir die Unterstellung, wir hätten kein Interesse daran, den Klimawandel ernsthaft aufzuhalten, nachdrücklich zurück, weil das Wohl der Tiere und nachhaltiges Wirtschaften ein wichtiges Anliegen unserer Arbeit ist
, kommentiert DVT-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Baaken die Behauptungen einzelner Umweltaktivisten, die sich am Rande der Weltklimakonferenz COP23 in Bonn zur vermeintlichen Verantwortung der deutschen Futtermittelwirtschaft für die globale Landwirtschaft geäußert haben. Der Fachverband geht in der Pressemeldung auf vier für den Verband wichtige Aspekte ein.
Afrikanische Schweinepest: verändert sich das Virus?
Dr. Miroslav Vodnansky berichtet im Internetportal "jagdfakten" über die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Tschechien. Die Informationen sind beunruhigend. In der eingerichtetenrotenZone werden immer noch infiziert Wildschweine entdeckt, teilweise sogar mit chronischem Verlauf. Bisher galt die Viruserkrankung, die für Menschen ungefährlich ist, als absolut tödlich für die Tiere. Das scheint sich geändert zu haben und damit steige das Verbreitungsrisiko für die gefährliche Viruskrankheit.
Auf EU-Ebene haben die Sachverständigen der EFSA soeben einen wissenschaftlichen Bericht veröffentlicht, in dem sie den Austausch praxisbewährter Ansätze bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest fordern.
Schluss mit Antibiotika als Wachstumsförderer
Das InternetportalWir sind Tierarztmacht in einer aktuellen Pressemeldung auf neue Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufmerksam, mit denen die Wirksamkeit der Antibiotika erhalten bleiben sollen. Eine zentrale Forderunge orientiert sich an den seit 2013 geltenden EU-Vorgaben, Antibiotika nicht mehr als Wachstumsförderer einzusetzen. Das ist in vielen Teilen der Welt leider noch üblich. Außerdem sollen die WHO-Mitgliedsstaaten die Rolle des Tierarztes stärken – Stichwort
Verschreibungspflicht. Auch das ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, ebenso wie ein Monitoring der Antibiotikaanwendungen.
Hinsichtlich der beiden
Best-Practice-Statementszu den Beschränkungen bei der Verwendung neuer Klassen von antimikrobiellen Mitteln und antimikrobiellen Mitteln, die derzeit nicht bei Nutztieren eingesetzt werden, äußert sich der europäische Tierärzteverband FVE in einer Stellungnahme zu den WHO-Leitlinien besorgt über die Verfügbarkeit neuer Antibiotika für die Behandlung von Tieren. Auch für Tiere werden solche Produkte dringend benötigt.