BRS News Schwein

25.09.2017

Combat: neue Biosicherheits-App zur Risikobewertung in Schweinebetrieben

Boehringer Ingelheim hat ergänzend zum 5-Punkte-Stufenplan zur PRRS-Kontrolle eine innovative Biosicherheits-App entwickelt, die die Ausbreitung und Übertragung des PRRS-Virus minimieren soll. Die neue Biosicherheits-App COMBAT (Comprehensive Online Management Biosecurity Assessment Tool) dient der Identifikation und Eliminierung potenzieller Biosicherheitslücken innerhalb des 5-Punkte-Stufenplans. COMBAT ermöglicht die Verbesserung von Management und Biosicherheit.
Bei der Verwendung der COMBAT-App sind Fragen zu verschiedenen Risikokategorien interner und externer Biosicherheit im Zusammenhang mit dem Auftreten von PRRS zu beantworten. Die Antworten werden auf Basis von Literaturdaten und bereits erfolgten Risikobewertungen anderer Betriebe ausgewertet und das Risiko berechnet. Ein Diagramm veranschaulicht das Ergebnis, welches mit dem Tierarzt besprochen werden sollte, um geeignete Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Kim Schulze, Tel.: 06132-77-90218, E-Mail: kim.schulze@boehringer-ingelheim.com, www.vetmedica.de

 
25.09.2017

Flächenfraß muss gestoppt werden

BBV - Beton und Teer bricht sich in Bayern weiter und nahezu ungehindert Bahn. Zuletzt ist der Flächenverbrauch sogar nochmal angestiegen, er hat im Jahr 2016 rund 13 Hektar pro Tag betragen. Jährlich geht den Bauern so fruchtbarer Boden von der Größe des Ammersees verloren. Der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen seit 1960 liegt in Bayern gemäß dem Landesamt für Statistik bei über 800.000 Hektar, was in etwa dem gesamten Umfang an Acker- und Grünland von Unterfranken und Schwaben entspricht. Beim Flächenverbrauch ist der Freistaat damit Spitzenreiter in Deutschland.
 
25.09.2017

Dr. Anselm Rittler verstorben

Dr. Anselm Rittler, Zuchtexperte, Zuchtleiter und Schweinezüchter ist im Alter von 79. Jahren am 17. September plötzlich und unerwartet verstorben.
Nach landwirtschaftlicher Ausbildung, Studium und Promotion in Hohenheim wurde er 1975 zum Zuchtleiter beim Landesverband Württembergischer Schweinezüchter e. V. berufen. In dieser Zeit erwarb er sich besondere Verdienste bei der Einführung von Selektionsindices für Jungeber, der Wiederaufnahme der Zucht beim Schwäbisch Hällischen Schwein, der Einführung der BLUP-Zuchtwertschätzung und der Feldprüfung bei Besamungsebern sowie beim Aufbau der Schweinebesamung. Dr. Rittler war in mehreren nationalen und internationalen Fachgremien tätig, so u. a. im Arbeitsausschuss der DGfZ für Genetisch-statistische Methoden in der Tierzucht (1978 – 1985), in der Kommission für Schweineproduktion der EVT und im Arbeitsausschuss des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) für Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung beim Schwein seit 1987, ab 1989 als Vorsitzender. In Würdigung seiner hohen Verdienste erhielt er 1998 die Goldene Ehrennadel des ZDS und 2002 die Adolf-Köppe-Nadel der DGfZ.
 
22.09.2017

Antibiotika in der Tierhaltung: ein neuer Einordnungsversuch

Antibiotika sind das wichtigste Instrument zur Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten. Bei Tieren, von denen Lebensmittel gewonnen werden, dürfen Sie nur eingesetzt werden, wenn dies therapeutisch notwendig ist. Seit 2011 muss die pharmazeutische Industrie die an Tierärzte abgegebene Menge an Tierarzneimitteln - insbesondere Antibiotika - an ein zentrales Register melden. Betriebe werden hinsichtlich der eingesetzten Antibiotika eingestuft und müssen bei Überschreiten bestimmter Kennzahlen, gemeinsam mit Ihrem Hoftierarzt, Maßnahmenpläne erarbeiten, mit denen sie den Einsatz weiter reduzieren wollen. Die Kennzahlen werden zwei Mal im Jahr berechnet und haben dazu geführt, dass innerhalb von nur 5 Jahren die Menge der abgegebenen Antibiotika um mehr als 56 Prozent gesunken sind. Eine Erfolgsstory also, die aber in der Öffentlichkeit kaum gewürdigt wird. Der Agrarstatistiker Georg Keckl wie auch das Internetportal "wir sind tierarzt" haben daher eine Einordnung der neuen Zahlen vorgenommen.
 
21.09.2017

Können App bei der Umweltbewertung von (Bio-)Labeln helfen?

Die Flut an Siegeln und Labeln steigt seit Jahren. Viele Anbieter versuchen auf diese Weise, sich vom Konkurrenten abzuheben und den Käufer zum Kauf anzuregen. Den Überblick zu behalten, ist dabei nicht einfach. Der Nabu wirbt in einer Pressemeldung für eine App, die den Verbraucher hierbei entlasten soll. Das ist lobenswert. In der Pressemeldung heißt es, dass mit dem NABU-Siegel-Check gezeigt werden soll, ob Lebensmittel ökologisch empfehlenswert sind oder eher nicht. Damit wird aber auch deutlich, dass es nur um ein Nachhaltigkeitskriterium geht? Die Definition für Nachhaltigkeit oder auch Ökoeffizienz ist rel. klar definiert: als nachhaltig lässt sich ein Produkt dann einordnen, wenn die Kriterien Ökonomie, Ökologie und Soziales ausgewogen berücksichtigt werden. Auf der Internetseite werden die Siegel und Label dargestellt, die mit der APP bereits bewertet wurden. Auffallend ist der hohe Bio-Anteil. Konventionelle Produkte finden sich kaum. Das ist schade.
Die APP ist allerdings eine gute Anregung und auch Anreiz für die Entwicklung einer APP, die eine Nachhaltigkeitsbewertung von allen Lebensmitteln nach wissenschaftlichem Standard anbietet. Vermutlich werden in der Produktliste dann auch mehr Produkte aus konventioneller Herstellung und vermutlich sogar aus Übersee zu finden sein, damit der Verbraucher auch solche Produkte mit gutem Gewissen kaufen kann.
 
20.09.2017

Nutztierhaltungsstrategie zwischen Tierwohl, Umwelt und Wettbewerb

Unser Ziel ist es, einen Weg für eine gesellschaftlich und politisch akzeptierte Nutztierhaltung zu finden, der das Tierwohl weiter verbessert und zugleich den Bauernfamilien eine unternehmerische Perspektive in offenen Agrarmärkten ermöglicht. Das bekräftigte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, beim heutigen Veredlungstag des Verbandes unter dem Titel Nutztierhaltungsstrategie zwischen Tierwohl, Umwelt und Wettbewerb. Die Weiterentwicklung der Tierhaltung sei ein zentraler Teil der DBV-Strategie Veränderung gestalten. Mit dieser Position zeige der Bauernverband praktikable Optionen für eine schrittweise Weiterentwicklung der Nutztierhaltung auf, die die Bauernfamilien mittragen können, die in der Fläche und gemeinsam mit Verbrauchern und Marktpartnern umgesetzt werden können. Bremsklötze für eine Weiterentwicklung sind nach Aussage von Rukwied indes häufig Politik und Behördenpraxis in Bund und Ländern im Umwelt-, Bau- und Tierschutzrecht. Hier muss, so Rukwied wörtlich eine nationale Nutztierhaltungsstrategie für Planungssicherheit, Verlässlichkeit und wirtschaftliche Perspektive sorgen – und das für möglichst alle Betriebe. Wer in Tierwohl investiere, müsse planungs- und genehmigungsrechtlich Vorrang haben. Entscheidend sei vor allem auch, wie der Bauernpräsident vier Tage vor der Bundestagswahl betonte, dass eine Nutztierhaltungsstrategie auch über Legislaturperioden hinaus politisch Bestand habe und langfristige Perspektiven sichere.

 
20.09.2017

Neue Dünge-Verordnung

Seit Juni gilt die neue Düngeverordnung. Für viele Ackerbauern und Tierhalter heißt es spätestens ab Herbst: So weitermachen wie bisher geht nicht mehr. Es gibt viele Schrauben, an denen die Ackerbauern und Tierhalter drehen können, um die strengen Vorgaben der Düngeverordnung zu erfüllen. Sie müssen diese nur kennen. Der Ratgeber aus dem Landwirtschaftsverlag kann die Betriebe auf der Suche nach der richtigen Strategie unterstützen. Auf 128 Seiten haben 25 Autoren und Experten alle dafür nötigen Informationen zusammengestellt.
 
19.09.2017

Starker Auftritt deutscher Exporteure auf der Fine Food Australia

GEFA - Erstmal organisierte die im Frühjahr neu gegründete GEFA Exportservice GmbH den Messeauftritt der sechs deutschen Aussteller, die sich vom 11.-14.09.2017 auf der führenden Lebensmittelfachmesse des Kontinents dem interessierten Fachpublikum präsentierten. Die vergleichsweise kleine, aber sehr hochwertige Auswahl von deutschen Lebensmitteln von Bier, Brot und Backwaren, Kartoffelprodukten, Feinkosterzeugnissen und Fruchtsaft stieß während der vier Tage auf sehr interessierte Einkäufer. Zu den Ausstellern zählten Brauhaus Altenkunstadt, PEMA Vollkorn-Spezialitäten aus Weißenstadt, Engel Food Solutions, Goch, Haus Rabenhorst, Unkel, und Hengstenberg, Esslingen sowie die GEFA. Dank der Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank für ein Info-Centrum German Agriculture konnte die GEFA Exportservice GmbH ihren Ausstellern ein attraktives Servicepaket anbieten.
Australien und Ozeanien zeigen sich als attraktive Wachstumsmärkte für die Lebensmittelexporte der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft.
 
18.09.2017

Virtuelle „EinSichten“ in die reale Schweinehaltung

i.m.a. - Transparenz in der Tierhaltung bieten immer mehr Landwirte. Sie öffnen ihre Höfe für Besucher und engagieren sich beim i.m.a-Projekt EinSichten in die Tierhaltung. Seit der Verein mit der Initiative Tierwohl kooperiert, gibt es nun auch virtuelle Einblicke in die Ställe – ein multimediales Angebot, das den Menschen die reale Welt der Tierhaltung überall dort nahebringt, wo die Landwirtschaft fern ist. Wie dies funktioniert, zeigt der i.m.a am 20. September auf dem Veredlungstag in Osnabrück mehr als 500 Schweinehaltern. Ziel ist es, noch mehr Bauern zu motivieren, sich am Transparenzprojekt zu beteiligen.
 
14.09.2017

Minister Meyer: Ausstieg aus der Massentierhaltung innerhalb von 20 Jahren

Laut einer gestrigen Pressemeldung des Niedersächsischen Ministeriums fordert Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer eine grundlegende Neugestaltung der deutschen Tierhaltung sowie eine Kennzeichnung von tierischen Lebensmittelprodukten. Wir brauchen eine generationen- und parteiübergreifende zukunftsfähige Allianz aus Politik, Bauern, Handel und Verbrauchern, so Meyer in der Meldung. Ausschließlich über dieses Weg würde das gesellschaftliche Ziel des Ausstiegs aus der Massentierhaltung erreicht werden. Weiter sprach Meyer von einem Dreiklang für eine Nationale Nutztierstrategie. Die Ausweitung der Pflichtkennzeichnung auf alle tierischen Produkte, rechtsverbindliche Schritte für den Umbau zu Ställen mit besserer Tierhaltung sowie eine finanzielle Unterstützung der notwendigen Maßnahmen, durch eine Aufstockung der Tierschutz-Fördermittel auf EU-, Bundes- und Länderebene, bilden seiner Meinung nach die Eckpunkte der Strategie. Weitere Details können Sie der angehängten Originalmeldung entnehmen.

Anm. d. Red.: Bisher ist es der Branche noch nicht gelungen, von der Politik eine klare, einheitliche Definition zur " Massentierhaltung
zu erhalten. Als Landwirtschaftsministerin hatte Renate Künast nicht die Betriebsgröße, sondern das Betriebsmanagement als entscheidendes Kriterium für das Tierwohl dargestellt. Vor diesem Hintergrund ist auch die Forderung nach einer Haltungskennzeichnung obsolet. Selbst der wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik im BMEL kam in seinem Gutachten mit Empfehlungen für eine zukunftsfähige Tierhaltung zu dem Ergebnis, dass der Begriff "Massentierhaltung" nicht geeignet sei, um auf vermeintliche Tier- oder Umweltschutzprobleme zu fokussieren, weil wissenschaftlich kein Zusammenhang nachweisbar sei.
Änderungen kosten Geld. Die Umgestaltung soll lt. Pressemeldung daher sozialisiert werden. Dabei dürften die Kosten die der Energiewende um ein Vielfaches überschreiten. Wer Änderungen fordert, muss daher eine sozio-ökonomische Folgenabschätzung nachliefern. Die fehlt bisher.