BRS News
CH: Milch- und Schweinefleischerzeuger sauer auf Migrostöchter ELSA und Micarna
Mehrmals haben der Schweizer Bauernverband (SBV) und die Schweizer Milchproduzenten (SMP) darauf hingewiesen, dass eine Milchpreissenkung im heutigen Marktumfeld absolut nicht gerechtfertigt ist. Diese Beurteilung unterstützen auch die Marktindikatoren des Bundesamts für Landwirtschaft. Die Argumentation des Migros-Verarbeitungsbetriebs ELSA entbehrt jeder Grundlage. Es wird immer klarer, dass es hier um eine direkte Margenverbesserung auf dem Buckel der Produzenten geht,
heißt es in einer Pressemeldung der Schweizer Milchproduzenten. Auch der Verband der Schweinehalter, Suisseporcs, ist sauer. Der Verband wirft Micarna SA vor, seine Marktmacht schamlos auszunutzen.
Die Schweizer Gesellschaft verlangt Nachhaltigkeit und die Milchproduzenten tragen, mit ihrer Arbeit auf den Betrieben, ihren Teil dazu bei. Nun sind auch die Milchkäufer gefordert, ihren Teil mitzutragen. Ansonsten kann die Migros in ihrer Werbung nicht länger behaupten, ein nachhaltiger und fairer Partner zu sein."
Vereinfachte Suche nach zertifizierten Tiertransportunternehmen
QS hat durch eine Modifikation der internen Suchfunktion in der QS-Datenbank die Abfrage der Lieferberechtigung von Tiertransportunternehmen deutlich vereinfacht. Seit dieser Woche können Tierhalter und Bündler über die angepasste Suchfunktion die QS-Zulassung von Tiertransportunternehmen über den Namen, den Ort oder die Postleitzahl überprüfen. Angezeigt werden alle Transportunternehmen (Produktionsarten 904, 36-39, 52 und 53).
11 Fakten über Sperma: Hätten Sie's gewusst?
Mit 320.000 Portionen Sperma und fast 27.000 Töchtern war Tableau lange Zeit der meisteingesetzte Rotbuntvererber in Deutschland. Nun ist der Zuchtbulle tot – er wurde 15 Jahre alt
, informiert Amelie Grabmeier in agrarheute
. Der Bericht endet mit 11 Fakten über Rindersperma. Hätten Sie z.B. gewusst
- Wieviel Rinder jährlich besamt werden?
- Wieviel Spermaportionen jährlich produziert werden?
- Wieviel Spermaportionen aus einer Samenprobe gewonnen werden?
- Wie teuer der weltweit teuerste Bulle ist?
Eskalation im Düngestreit unverhältnismäßig
Die heute erfolgte Einleitung der ersten Stufe eines Zweitverfahrens gegen Deutschland im Vertragsverletzungsverfahren hinsichtlich der Umsetzung der europäischen Nitratrichtlinie ist aus Sicht des Deutschen Bauernverbands unverhältnismäßig und unangemessen. Diese Eskalation seitens der EU-Kommission sei angesichts der laufenden konstruktiven Gespräche zwischen der Bundesregierung, den Ländern und der EU-Kommission über die Nachbesserung der Düngeverordnung unverständlich. Die deutschen Bauern erwarten von der Politik, dass der jahrelange Streit über das deutsche Düngerecht endlich zu einem Abschluss gebracht wird und die Maßnahmen in der Praxis wirken könnten.
Die Bundesrepublik meldet die Ergebnisse von 697 Messstellen mit räumlicher Nähe zur Landwirtschaft an die europäischen Behörden – das sogenannte Nitrat-Messnetz. Agrarverbände und die FDP kritisieren, dass Messnetz sei nicht repräsentativ. Sie forderten ein europaweit einheitliches System aufzubauen.
Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast erklärte zu dem Thema: Die Herausforderungen für die landwirtschaftlichen Betriebe werden durch den deutlichen Druck aus Brüssel erheblich verschärft. Ich denke dabei an Ertragseinbußen oder Investitionen in Lagerraum für Wirtschaftsdünger.
Mit Hilfe der Landwirtschaftskammer und anderen Beratungsträgern wolle man beratend zur Seite stehen. Das muss auch alles von den Familienbetrieben zu leisten sein. Sonst erleben wir einen Strukturbruch
, betonte Otte-Kinast. Wer durch den Abbau seines Tierbestandes leichter als durch andere Maßnahmen die Vorgaben einhalten könne, werde vermutlich diese Konsequenzen ziehen.
Umfrage Ernteschätzung nach Düngeverordnung
Die Ernte ist in vollem Gange und einige Landwirte auf guten Böden spekulieren bereits, welche Ernteeinbußen eine reduzierte Düngung verursachte hat. Antworten erhalten diese Landwirte nur im Betriebsvergleich,um externe Einflüsse, wie Bodenart und Wasserversorgung zu berücksichtigen. Nehmen Sie daher an der Ernteschätzung teil, die derzeit per Post auf dem Weg zu Ihnen ist.
Die Auswertung der ersten niedersächsischen Umfrage finden Sie hier.
AgriCon - Ein Analyseinstrument, Erzeugerringdatenbank für die Managementberatung
Seit mehr als 20 Jahren setzen landwirtschaftliche Unternehmensberater AgriCon als Analyseprogramm landwirtschaftlicher Abschlüsse ein. Mit der Version 5.0 vom 16.07.2018 hat die Anwendung nunmehr ein neues zeitgemäßes Design erhalten. Neben der Auswertung zahlreicher Kennzahlen und Vergleichsmöglichkeiten landwirtschaftlicher Jahresabschlüsse ist die Anwendung in der Lage Vollkostenrechnungen aller Produktionsbereiche zu erstellen.
Eine Produktionsberatung ist mit dieser Software nicht möglich. Dafür muss man alle Kennzahlen eines Betriebes erfassen. Dazu gehört das Stallhaltungs- oder Fütterungssystem, den Ferkelbezug und natürlich Leistungszahlen. Dafür sind i.d.R. Betriebszweigauswertungsprogramme notwendig und eine Definition von Schlüsselzahlen (Codes für Produktionssysteme) sowie Auswertungsdefinitionen. Über Schnittstellen können die Daten ausgelesen und für einen Betriebsvergleich zur eigenen Schwachstellenanalyse genutzt werden. Die Erzeugerringe im Bundesverband Rind und Schwein e.V. haben hierfür die Erzeugerringdatenbank aufgebaut, die sich seit mehr als 15 Jahren bewährt.
LFD startet Petition zur Ferkelkastration
Der größte deutsche Ferkelerzeuger, die LFD-Holding aus Genthin in Sachsen-Anhalt, plädiert für ein generelles Verbot der Ferkelkastration. Jetzt hat das Unternehmen eine Petition gestartet, in der Geschäftsführer Jörn F. Göbert ein komplettes Verbot der Schlachtung von kastrierten Tieren fordert. Aus Sicht der LFD stellen nur die Ebermast und die Immunokastration sinnvolle Wege dar, wobei sich die LFD in einer Pressemitteilung deutlich für die Immunokastration ausspricht
Beschäftigungsmaterial für Schweine
Prof. Martin Ziron, Niklas Eickhoff und Simon Stocksmeier von der Fachhochschule Südwestfalen befassen sich im ersten Teil eines Beitrages zu Beschäftigungsmaterialien für Schweine mit der Definition verschiedener Beschäftigungsmaterialien und stellen zudem Untersuchungen zum Wahlverhalten bei Mastschweinen vor. Die überwiegende Mehrheit unserer Hausschweine wird aus hygienischen und ökonomischen Gründen ohne Einstreu auf Spaltenböden in geschlossenen Ställen gehalten. Um Verhaltensstörungen und Aggressionen zu verhindern, bedarf es Ersatzbeschäftigungsmaterialien für die Tiere. Den Fachartikel zum Thema finden Sie im Internetportal Proteinmarkt.
Offener Brief des Präsidenten der BfR an MdEP Martin Häusling
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) organisiert eine Verbraucherkonferenz, um ein differenziertes Meinungsbild von informierten Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Anwendung von Genome Editing, also den neuartigen, bereits jetzt weltweit eingesetzten Genscheren (Genchirugie
) in Form eines Verbrauchervotums entstehen zu lassen. Bürgerinnen und Bürgern sollen an der öffentlichen Diskussion zu einem verbraucherrelevanten und öffentlich kontrovers diskutierten Thema direkt beteiligt werden. Das BfR hat so etwas schon einmal zur Anwendung der Nanotechnologie in verbrauchernahen Produkten sehr erfolgreich durchgeführt. Diesen Termin hat das BfR auch über seinen Twitterkanal veröffentlicht, die zu einer Frage des MdEP Martin Häusling nach den Quellen der Aufwandsentschädigung für die Teilnehmenden führte. Dazu nimmt der BfR-Präsident in einem offenen Brief Stellung.
Wissenschaftler fordern Modernisierung des europäischen Gentechnik-Gesetzes
In der konventionellen Pflanzenzüchtung dauert es meist verhältnismäßig lange neue Pflanzensorten mit günstigen Eigenschaften zu züchten. Präzisionszüchtung mit Genscheren wie CRISPR-Cas kann dies dagegen deutlich beschleunigen. Die derzeitige Auslegung der Europäischen Gesetzgebung verhindert jedoch den Einsatz der Genom-Editierung in der Europäischen Union. Europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler appellieren mit einem offenen Brief nun an das neu gewählte Europäische Parlament und die Europäische Kommission, die Nutzung neuer Methoden für die züchterische Verbesserung von Kulturpflanzen zu vereinfachen, um die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft in Europa zu ermöglichen