BRS News
Interview mit Dr. Andreas Palzer: Neue Wege in der Ferkelkastration
Ab Januar 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten. Wie heißen dann die Alternativen? Ebermast, Immunokastration, Isofluran-Narkose oder Lokalanästhesie? Dr. Andreas Palzer konnte mit diesen Wegen bereits Erfahrungen sammeln. Zum Hofe
hat den Schweinepraktiker dazu befragt. Ein Praxisgespräch in Richtung Zukunft.
Wissenschaftsrat bescheinigt BfR kompetente Forschung
Der Wissenschaftsrat attestiert dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zahlreiche Erfolge in der wissenschaftlichen Arbeit. In seinem Gutachten nennt er beispielsweise die Schwerpunktsetzung in der Forschung, den sehr guten Wissenstransfer sowie die gesteigerte Drittmittel-Einwerbung. Das Gremium hatte das BfR bereits 2015 bewertet und als eine der führenden Einrichtungen in der wissenschaftlichen Risikobewertung gewürdigt. Viele der damals gegebenen Empfehlungen seien aufgegriffen worden, so der Wissenschaftsrat in seiner aktuellen Stellungnahme. Die erneut sehr positive Einschätzung bestätigt, dass wir mit unseren Strategien für die wissenschaftlichen Risikobewertung zur Politikberatung und die Risikokommunikation auf dem richtigen Kurs sind
, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.
OVG Münster: Tierschutzvereinigung erhält keine Akteneinsicht über Schweinezuchtbetrieb
Eine Tierschutzvereinigung hat keinen Anspruch auf Einsicht in die bei der Tierschutzbehörde geführten Akten über einen Schweinezuchtbetrieb und ist auch nicht an dem den Schweinezuchtbetrieb betreffenden Verwaltungsverfahren zu beteiligen, informiert das OVG Münster in einer Pressemeldung und beruft sich dabei auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen (Az.: 20 A 1165/16).
Zur Begründung seiner Entscheidung hat der 20. Senat im Wesentlichen ausgeführt: Die Tierschutzvereinigung könne sich für ihr Begehren nicht auf das TierschutzVMG berufen. Zum einen vermittelte dieses Gesetz, insbesondere dessen § 2, für die Zeit seiner Geltung einem anerkannten Tierschutzverein keine Ansprüche auf Akteneinsicht oder auf Beteiligung an einem eingeleiteten oder noch einzuleitenden Verwaltungsverfahren in Bezug auf von der Tierschutzbehörde vorzunehmende Maßnahmen nach § 16a TierSchG. Zum anderen sei das TierschutzVMG mit Ablauf des 31. Dezember 2018 außer Kraft getreten. Die Befristung der Geltungsdauer des Gesetzes sei wirksam. Insbesondere sei sie mit höherrangigem Recht vereinbar. Die Staatszielbestimmung in Art. 20a GG begründe keine Verpflichtung für den Gesetzgeber, eine Verbandsklage oder Mitwirkungsrechte für Tierschutzvereinigungen einzuführen oder beizubehalten.
Landwirte in Niedersachsen müssen Nährstoffströme online melden
Niedersachsen hat den Anspruch, dass Nährstoffströme zu 100 Prozent transparent sein müssen. Nur dann können die düngerechtlichen Regelungen konsequent umgesetzt werden. Rückendeckung hierfüg gibt es jetzt mit dem heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in Bezug auf die Melde- und Dokumentationspflichten für Dünger. Für die Transparenz der Nährstoffströme wurde das elektronische Meldeprogramm ENNI (Elektronische Nährstoffmeldungen Niedersachsen) von der LWK im Auftrag des Landes programmiert. In das Programm müssen in Zukunft alle Landwirte ihre Nährstoffverwendungen melden. Niedersachsen bereitet hierzu gerade eine Länderermächtigung vor.
Moderne Landwirtschaft auf dem Stuttgarter Sommerfest entdecken
Mehr als die Hälfte der Deutschen lebt in Städten. Die meisten von ihnen wissen nicht, wie Moderne Landwirtschaft heute aussieht, aber sie haben ein großes Interesse an den Themen Ernährung und Lebensmittelproduktion und am Austausch mit Landwirten. (Quelle: Forsa Studie)
Den Dialog mit Landwirten und spannende Erlebnisse rund um die Moderne Landwirtschaft gibt es beim Stuttgarter Sommerfest vom 1. - 4. August direkt an der Königstraße/ Ecke Kleiner Schloßplatz bei der ErlebnisTour Moderne Landwirtschaft. Täglich sind fünf AgrarScouts, das sind engagierte Landwirte aus der Region, bereit, die Fragen der Besucher zu Artenvielfalt, Tierwohl oder Klimaschutz zu beantworten. Mit Hilfe von Virtual und Augmented Reality und 360° Filmen geben sie besondere Einblicke in landwirtschaftliche Situationen auf dem Feld und berichten von ihrem Hof und ihrem Alltag auf dem Acker und im Stall. Ziel ist es, Denkanstöße zu vermitteln und Verständnis und Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern zu fördern.
Kolumne: Franzis Welt
In der Kolumne Franzis Welt
, beschreibt eine Landwirtetochter ihre Erfahrungen nach einem Jahr bei Toennies, einem der weltweit größten Schlachtunternehmen. Ja, die Vorurteile sind groß und die Unwissenheit der Gesellschaft noch viel größer, so viel war mir nach wenigen Wochen bei Tönnies klar. Dass Tönnies insbesondere bei den nicht zu verzichtenden Werksvertragsmitarbeitern großen Wert auf Arbeits- und Sozialbedingungen nach deutschen Standards legt und darüber hinaus Hilfestellung bei Behördengängen und beispielsweise der Betreuung ihrer Kinder gibt, wissen die Wenigsten.
Tönnies beschäftigt 16.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 87 Nationen, wobei die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter als eines der Kernelemente des Unternehmenserfolges gesehen wird. Nicht umsonst fanden im vergangenen Jahr beispielsweise 110 Führungskräftetrainings statt und werden aktuell 140 Auszubildende in 14 verschiedenen Berufen ausgebildet.
RLV-Imagekampagne: "Held vom Feld"
In dieser Woche ist die Weizenernte im Rheinland gestartet. Passend dazu präsentieren sich die rheinischen Bauern mit ihrer Kampagne Held vom Feld
zum Thema Korn. Landwirt Stefan Werres aus Niederkassel zeigt, wie das Berufsbild eines modernen Landwirts ausschaut. Der General-Anzeiger in Bonn hat das Thema aufgegriffen.
Die Schweizer Kollegen haben für ihre Sommer-Informationskampagne Frauen ausgesucht. Die erste war eine Schweinehalterin, die vorher Häuser baute.
LID-Sommerserie: Ob Landwirtin, Bäuerin oder Produktmanagerin - sie alle tragen zur Schweizer Landwirtschaft bei. In der diesjährigen Sommerserie porträtiert der LID Frauen in der Landwirtschaft, die in unterschiedlichen Rollen und auf ganz unterschiedlichen Betrieben tätig sind.
Schaumann wirbt für innovatives Mineralfutterprogramm "NATUPIG"
Eine moderne Schweineernährung braucht innovative Fütterungskonzepte, die über die bedarfsgerechte Versorgung mit Nähr- und Wirkstoffen hinausgehen. Sie hat auch die Reduktion von Rohprotein, Phosphor, Kupfer, Zink und Antibiotika im Blick. Umweltschonendes Nährstoffmanagement und eine gute Darmgesundheit über alle Produktionsphasen sind weitere Ziele.
Schaumann bewirbt die neue NATUPIG-Produktlinie in einer aktuellen Pressemeldung. Sie besteht aus CERAVITAL XP
, einem proteinreichen Einzelfuttermittel aus der Fermentation mit Pilzen. Damit spart der Tierhaltr bis zu 3 % Soja in der Ration bei gewohnt konstant guten Tierleistungen, aber geringerem Futteraufwand, niedrigeren Ammoniakemissionen. Zur Produktlinie zählt das neuartige Probiotikum CERABAC, mit dem das Wachstum von pathogenen Keimen gehemmt und das Immunsystem gestärkt werden soll. Damit könne die Keimflora im Verdauungstrakt stabilisiert werden heißt es in der Pressemeldung. Höhere Leistungen und reduzierte Durchfalltage seien das Ergebnis gerade zu Beginn der Ferkelaufzucht. Zusätzlich nennt SCHAUMANN den Wirkstoff CERAGEL, eine speziell behandelte Braunalge, mit der sich die Abwehrkräfte und damit die Tiergesundheit unterstützen lasse. Der Wirkstoff soll außerdem Toxine binden und die Passage durch die Darmschleimhaut verhindern. Das Ergebnis seien bessere Futterverwertung und höhere Zunahmen gerade zu Beginn der Mast.
Erneut weniger Antibiotika in der Tiermedizin abgegeben
BVL - Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist 2018 weiter leicht zurückgegangen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 auf 722 Tonnen (minus 1,5 %) und erreichte damit das bislang niedrigste Niveau seit 2011, dem ersten Jahr der Erhebung (minus 57,6 % gegenüber 1706 Tonnen im Jahr 2011). Zum ersten Mal seit der Erfassung der Abgabemengendaten für Antibiotika und deren Auswertung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) liegen auch die Mengen der abgegebenen Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation unter dem Wert von 2011. Diese Wirkstoffklassen sind für die Therapie beim Menschen von besonderer Bedeutung
C02-Steuer: Diskriminierung der heimischen Landwirtschaft vermeiden
Anstatt den Treibhausgasausstoß landwirtschaftlicher Erzeuger zu besteuern ist es effektiver, eine CO2-Steuer auf Endprodukte zu erheben oder die Mehrwertsteuervergünstigung für tierische Produkte abzuschaffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Prof. Martin Banse und Dr. Victoriya Sturm vom Braunschweiger Thünen-Institut für Marktanalyse. Um die CO2-Emissionen des Agrarsektors deutlich zu senken, seien auf jeden Fall weitere Maßnahmen nötig. Dazu zählen unter anderem die Einschränkung landwirtschaftlicher Nutzung von Mooren, ein Verbot von Grünlandumbruch und eine effizientere Stickstoffdüngung, meinen die Wissenschaftler. Laut Banse und Sturm hat die deutsche Landwirtschaft einen vergleichsweise kleinen Anteil an den globalen Treibhausgasemissionen des Sektors. Die derTierhaltung liegt bei weniger als 4 Prozent der gesamten dt. Treibhausgasemissionen. Durch Züchtung und Produktivitätssteigerungen werden nicht mehr so viele Tiere, wie früher benötigt. Trotzdem gibt es auch in der Landwirtschaft noch Einsparpotentiale.