BRS News
„Gesamtbetriebliches Haltungskonzept Schwein – Mastschweine“
Die Anforderungen an die Haltung von Mastschweinen sind groß: Die Verbraucher wünschen sich Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz, gleichzeitig muss der Betrieb wettbewerbsfähig sein. Eine Gruppe von Experten hat deshalb Lösungen für die Zukunft skizziert. Für die Praxis, Beratung und Bildung bietet die Broschüre konkrete Vorschläge zu den Themen:
zukunftsfähige Stallmodelle: berücksichtigt sind Buchtenstruktur, Platzangebot, Gestaltung von Liegeflächen
- Fütterungs-, Entmistungs- und Stallklimatechnik
- Einbringen von organischem Material in die Buchten beim Füttern, zur Beschäftigung und als Einstreu
- Beurteilung der Eignung von Futtermitteln und organischen Beschäftigungsmaterialien zur Förderung der Tiergesundheit
Die neuen Stallmodelle wurden nicht nur gesamtbetrieblich und ökonomisch beurteilt, sondern auch veterinärmedizinisch und immissionsschutzrechtlich. Im Heft sind 20 Planungsbeispiele mit Grundriss und Schnitt enthalten. Das Heft gibt es zum Download oder als Printausgabe.
Gutachten: Bau- und Genehmigungsrecht bremst mehr Tierwohl aus
Gesellschaft, Verbraucher und Politik fordern mehr Tierwohl. Um diese höheren Tierwohlstandards umzusetzen und dieses Marktsegment zu bedienen, sind in vielen Betrieben Um- oder Neubauten von Ställen erforderlich. Dabei werden die meisten Betriebe durch das Bau- und Planungsrecht, das Naturschutz- und Immissionsschutzrecht sowie das Umweltverfahrensrecht ausgebremst. Schon kleine Änderungen und einfache Umbauten bestehender Stallanlagen führen auch ohne Bestandsaufstockung zu einem Verlust des baurechtlichen Bestandsschutzes und erfordern neue aufwändige und langwierige Zulassungsverfahren, die sich jahrelang hinziehen, etliche kostenträchtige Gutachten benötigen können und die Zukunftsfähigkeit der Betriebe in Frage stellen.Eine kritische und detaillierte Analyse der einzelnen Rechtsvorschriften hat die Vereinigung des Emsländischen Landvolks in Form einer rechtsgutachterlichen Stellungnahme vorgenommen.
Zur Grünen Woche nach Berlin
Die Grüne Woche in Berlin findet von Freitag, 18. Januar, bis Sonntag, 27. Januar, unter dem Funkturm statt. Der Veranstalter, die Messe Berlin GmbH, erwartet an den zehn Messetagen etwa 400 .000 Besucher. Über 1700 Aussteller aus 65 Ländern präsentieren ihre Spezialitäten und Dienstleistungen.25 Prozent der Menschen in Deutschland haben noch nie mit einem Landwirt gesprochen
Laut einer Umfrage des Forsa-Institutes hat ein Viertel der deutschen Bevölkerung noch nie mit einem Landwirt gesprochen. 41 Prozent der Befragten sagen, sie kennen keinen Landwirt persönlich. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern fällt diese Zahl noch deutlicher aus: Im urbanen Umfeld verneint eine klare Mehrheit, rund 60 Prozent, die Frage, ob sie einen Landwirt persönlich kennt.
Doch an Gesprächsbedarf mangelt es nicht: 79 Prozent der Menschen in Deutschland fänden es interessant, sich (wieder) einmal mit einem Landwirt zu unterhalten, so ein Resultat der Umfrage. Die Ergebnisse sind eindeutig
, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forums Moderne Landwirtschaft e.V., Berlin, und fügt hinzu: Wenn die meisten Großstädter noch nie Kontakt mit einem Landwirt hatten, gleichzeitig so viele von ihnen sagen, sie haben Interesse am Austausch mit Landwirten, dann möchten wir das ändern.
Kommunikation: „Moderne Tierhaltung im Fokus der Gesellschaft“
Die öffentliche Meinung wird immer mehr von der tierrechtlichen und tiefenökologischen Weltanschauung beherrscht. Dies hat die Land- und Fleischwirtschaft weit in die Defensive getrieben. Im Seminar lernen Vertreter der Branche, diese Weltanschauung(en) näher kennen. Sie trainieren, wie sie sich argumentativ und rhetorisch dagegen behaupten können um in entsprechenden Situationen angemessen und souverän auf Fragen und Angriffe reagieren zu können.Der Workshop bietet Lösungen um den Argumenten von Tierrechtlern wirkungsvoll zu begegnen.
Australische Lebendviehexporte boomen
Euro Meatinformiert über stark ansteigende australische Lebendviehexporte im letzten Halbjahr. Allein über den Hafen von Townsville seien fast 169.000 Rinder exportiert worden; so viel wie im gesamten ganzen Vorjahr. Vergleichbare Zahlen werden für den Hafen von Darwin gemeldet.
Als Grund wird der Witterungsbedingte Futtermangel genannt.
Die wichtigsten Importländer seien Indonesien und Vietnam gewesen.
AfT-Symposium 2019 – Wohin entwickeln sich Tierzucht und Tiergenetik?
Die Akademie für Tiergesundheit e. V. (AfT) veranstaltet am 7. und 8. März 2019 ihr zweitägiges Symposium in der Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabaur. Die Referenten werden sich wichtigen Facetten der Tierzucht widmen, aktuelle Methoden der modernen klassischen sowie der molekularen Tierzucht erläutern und Potenziale und Grenzen aufzeigen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Möglichkeiten der Gesunderhaltung durch Züchtung auf Krankheitsresistenz oder durch die Diagnose von Erbkrankheiten. Darüber hinaus wird der thematische Bogen zu Ernährungsfragen und -sicherung sowie zur Bedeutung der Tierzucht für die Humanmedizin geschlagen.
Tierethik: was soll das?
In Zusammenarbeit mit dem philosophischen Praktiker Markus Melchers bieten der Bundesverband Rind und Schwein sowie der Deutsche Raiffeisenverband mit Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank Workshops an, um über verschiedene Ansätze der Tierethik zu informieren. Der Philosoph hielt am 8. Januar einen Vortrag bei der Unternehmensberatung Rind und Schwein in Sulingen zum Thema Tierethik - was soll das?
Für die rd. 120 Teilnehmer war das erkennbar ungewohnte Kost. Nach einleitenden Informationen zum Unterschied von Moral und Ethik, der Darstellung der unterschiedlichen Bedeutungen von richtig, wahr und wahrhaftig, wurden die unterschiedlichen philosophischen tierethischen Ansätze vorgestellt – u.a. von P. Singer und T. Regan.
Zunehmend werden Tierhalter mit Vorwürfen konfrontiert, die tatsächlich oder vermeintlich auf Thesen dieser Philosophen beruhen. Eine faire Diskussion ist aber nur möglich, wenn dabei nicht vergessen wird, dass es auch widersprechende philosophische Ansätze gibt. Auch deshalb wird den Tierhaltern geraten, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen. Moralische Ansichten und Vorstellungen ändern sich im Laufe der Zeit im gesellschaftlichen Kontext. Deshalb müssen sie immer wieder ethisch begründet werden. Dies kann auch zu veränderten Anforderungen an die Tierhaltung führen. Deshalb ist es wichtig, die ethischen Positionen zu kennen.
Die wissenschaftliche Unterstützung der Workshops erfolgte durch Prof. Kunzmann vom Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie in Hannover.
Kastration: Mitarbeitergesundheit in Gefahr?
©SuS - Ende letzten Jahres hat das Narkosegas Isofluran eine Zulassung für die Ferkelkastration erhalten. Nach Schulungen sollen auch Landwirte die Inhalationsnarkose durchführen dürfen. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen. Denn damit steht in absehbarer Zeit eine weitere Alternative zur betäubungslosen Kastration bereit.Für Unsicherheit bei Anwendern sorgt eine Stellungnehme der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Die sieht ein Gesundheitsrisiko für Stallmitarbeiter. Die Anbieter der Narkosegeräte sind jetzt aufgefordert, eine sichere Anwendung nachzuweisen bzw. ihre Geräte nachzubessern. Wahrscheinlich wird erst eine TÜV-Zulassung die Anwender beruhigen können?