BRS News
Emissionsminderung Rinderhaltung – Möglichkeiten und Grenzen
Unter dem TitelMilchviehhaltung – Lösungen für die Zukunftfand Ende November die Landtechnisch-Bauliche Jahrestagung 2018 in Grub statt. Mit Beiträgen aus Forschung, Beratung, und Praxis wurden aktuelle Themen zur zunehmenden Einflussnahme der Verbraucher, des Handels und der Politik auf die Milcherzeugung aufgegriffen. In einem Vortrag berichteten Dr. Brigitte Eurich-Menden, Ewald Grimm und Dr. Sebastian Wul über Grenzen und Möglichkeiten zur Emissionsminderung.
In der Rinderhaltung seien Maßnahmen zur Reduktion der Ammoniakemissionen im Stall möglich. Über die Verlässlichkeit der Emissionsminderung, wie vergleichsweise für die Abluftreinigung in der Schweinehaltung, gebe es keine Angaben. Für einige Maßnahmen lägen Ergebnisse aus den Niederlanden oder Dänemark vor, die von Genehmigungsbehörden in Deutschland jedoch meist nicht ohne weiteres anerkannt würden. Sie bedürfen einer Überprüfung unter Praxisbedingungen in Deutschland. Der Einsatz einzelner Maßnahmen sei derzeit durch rechtliche Vorgaben (Gülleansäuerung und Lagerung) nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die geforderte Ammoniakemissionsminderung werde nicht allein durch Maßnahmen im Stall erreichbar sein. Sie sollten insbesondere durch Maßnahmen bei der Lagerung und Ausbringung der Wirtschaftsdünger ergänzt werden.
Den Bericht können Sie hier nachlesen.
Sachkunde für den Milchsammelwagenfahrer - Leitfaden als vorläufige Endfassung jetzt verfügbar
VDM/SH – In Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe hat der Verband der Deutschen Milchwirtschaft den LeitfadenSachkunde für den Milchsammelwagenfahrerüberarbeitet. Grundlage war eine Aktualisierung der aus dem Jahr 2006 stammenden
VDM-Sachkunde für den Milchsammelwagenfahrer. Der Leitfaden dient als Grundlage für die Schulung und Einweisung der Milchsammelwagenfahrer. Seine Anwendung stellt die Umsetzung der voraussichtlich in 2019 erscheinenden neuen Milch-Güteverordnung, der Verordnung zur Fortentwicklung des Milchgüterechts, sicher.
Angesichts der derzeit noch andauernden Überarbeitung der Milch-Güteverordnung ist der Leitfaden als
Vorläufige Endfassunggekenzeichnet.
Onlineumfrage zum Schulungs-/Qualifizierungsbedarf "betäubungslose Ferkelkastration"
Das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration rückt näher. Die Diskussionen um mögliche Alternativen und deren Auswirkungen nehmen zu. Dabei wird deutlich, dass unbedingt EU-weit einheitliche Vorgaben gelten müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Ferkelerzeuger zu erhalten.Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat in diesem Zusammenhang das International FoodNetCenter der Universität Bonn und die EQAsce (Education Qualification Alliance) beauftragt, ein Koordinationsprojekt durchzuführen zur inhaltlichen, organisatorischen und technischen Harmonisierung von Qualifikationsnachweisen für alternative Verfahren zur betäubungslosen Ferkelkastration.
Eine Online-Umfrage soll dazu dienen, erste Einschätzungen zu Schulungsanforderungen, -bedarf und -angebot von Akteuren in der schweinefleischerzeugenden Kette zu ermitteln.
Teilnehmer haben die Möglichkeit, Bildungsgutscheine oder Eintrittskarten für Veranstaltungen der EQA im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2019 zu gewinnen.
Power-Kalender 2019 des Vereins „Fleischerhandwerk – wir sind anders"
Fotomotive von Damen und Herren aus dem Fleischerhand, die stolz auf ihren Beruf sind, präsentieren sich im Power-Kalender 2019 des VereinsFleischerhandwerk – wir sind anderserstmals gemeinsam. Das Feuer brennt weiter:
Back to the Butcher Roots – Ursprung ist Zukunft– unter diesem Motto steht Kalender 2019. Gastgeber des Fotoshootings 2018 war Norbert Wittmann, Metzgermeister und Augsburger Fleisch-Sommelier, in dessen 1. Bayerischem Weißwurstmuseum auch die Präsentation im Herbst stattfand.
Wer erfolgreich sein möchte, muss die Menschen mit Geschichten begeistern und Erlebnisse schaffen, wird der Experte im Internetportal
Fleischnet.dezitiert. Ziel der Kalenderaktion ist es, auf das Fleischerhandwerk aufmerksam zu machen. Mit Erfolg: es seien v.a. junge Menschen mit der Aktion erreicht worden und das Handwerk sei in den vergangenen Jahren positiv wahrgenommen worden.
Den Kalender gibt es hier.
Das Märchen von der Klimakuh
Wiederkäuer (Schafe, Ziegen, Kühe) gehören zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Errungenschaften der Menschen. Ohne diese Tiere blieben drei Viertel der Landwirtschaftlichen Nutzfläche für die menschliche Ernährung ungenutzt. Trotzdem gerät die Kuh ins Visier der Umweltschützer. Dabei sind deutsche Rinder nur Statisten in der Klimabilanz der Bundesrepublik: Nach Angaben des Umweltbundesamtes trugen sie mit nur 1,82 Prozent zu den Gesamtemissionen Deutschlands im Jahr 2004 bei. Seitdem ist der Rinderbestand kontinuierlich gesunken, ohne das Mangel an tierischen Produkten wie Joghurt, Käse, Milch oder Rindfleisch herrschen würde. Das Zauberwort: Produktivitätssteigerung dank Effizienz und Innovatation.Was das mit Emissionen und der Umwelt zu tun hat, erläutert die FAO in einem soeben veröffentlichten Bericht
Supporting low emissions development in the Ethiopan daire cattle sector - Reducing enteric methane for food security and livelihoods.Die Milchviehhaltung gehört in Äthiopien (noch) zu fast jedem Haushalt, leider auf einem sehr niedrigen Leistungsniveau von im Mittel nur 250 kg Milch pro Kuh und Jahr. Könnte man die Leistung auf 900 kg steigern (in Deutschland beträgt die mittlere Milchleistung lt. BRS rd. 8.843 kg), könnten die Emissionen einer äthiopischen Milchkuh um 75 Prozent gesenkt werden. Lt. Bericht wurden die auf CO2-Äquivalent produktbezogenen Emissionen pro kg Milch in Äthiopien mit etwa 24,5 kg ausgewiesen. In Deutschland liegt dieser Wert bei etwa 1,1 kg.
Vergleichbare Untersuchungen sind aus Amerika und Kanada bekannt. Weiteres Effizienzpotential ist da, ohne auf dringend erforderliche Nahrung für eine steigende Weltbevölkerung verzichten zu müssen. Das kann der Export von deutscher Genetik und von Produktions-Know-How sein. Auch deutsche Betriebe haben noch Einsparpotential.
Die "neuronalen Netzwerke" der Pflanzen - wenn Pflanzen "denken"
Pflanzen sind unterirdisch über hauchdünne Pilzfäden mit benachbarten Pflanzen verknüpft. In diesem Netzwerk findet ein reger Handel mit Nährstoffen statt, informiert der Journalist Janosch Deeg für das InternetportalSpektrum.de. Er macht auf Forschungsergebnisse aufmerksam, die darauf hindeuten würden,
dass Pflanzen mittels des Pilzgeflechts auch kommunizieren – und einzelne Wissenschaftler ziehen bereits Parallelen zu neuronalen Netzwerken.
Tatsächlich beobachte man regelrechte
Brutpflege, z.B. dann, wenn Pflanzen ihre Schößlinge unterirdisch mit Nährstoffen versorgen. Diese Strategie sei für das Überleben des Nachwuchses elementar.
Empfehlung: Lesenswert.
Methanemissionen von Nutztieren ohne nachweisbaren Einfluss auf das Klima?
Dr. Albrecht Glatzle, Agrabiologe und Wissenschaftler von über 100 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und zwei Lehrbüchern, behauptet, dass es keinerlei wissenschaftliche Belege für eine Beinflussung des Klimas durch die landwirtschaftliche Tierhaltung gebe. Darüberhinaus glaubt er, methodische Mängel bei der Berechnung des vom Menschen verursachten Teils der Nicht-CO2-Treibhausgasemissionen (Methan, Stickoxide) aus Agrarökosystemen gefunden zu haben. Er stellt die Bechnungsmodelle von IPCC und der FAO (Food Agriculture Organization) in Frage und beklagt, dass derartige Fehler systematisch von anderen Forschungseinrichtungen ungeprüft übernommen würden. Seine Arbeit ist hier veröffentlicht worden. IntechOpen ist ein Peer-Review-Verlag, d.h., dass eingereichte Arbeiten vor der Veröffentlichung durch andere Wissenschaftler geprüft worden sein müssen.Greenpeace-Umfrage: Verbraucher wollen mehr Geld für Tierwohllabel ausgeben
Die Mehrheit der Deutschen will künftig weniger Fleisch essen – aber mehr dafür zahlen, sofern es aus artgerechter Haltung stammt, fasst Greenpeace
die Ergebnisse einer eigenen Umfrage zusammen.
Dass artgerechte Tierhaltung ihren Preis hat, ist dabei so gut wie allen Befragten klar: 89 Prozent sind bereit, dafür mehr Geld zu zahlen. Dafür verlangen sie größtmögliche Transparenz. Eine freiwillige Haltungskennzeichnung für Handel und Gastronomie, wie sie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vorschlägt, genügt 85 Prozent nicht. Sie wünschen sich eine verbindliche, gesetzlich geregelte Kennzeichnung – nicht nur für Frischfleisch im Supermarkt, sondern für alle Fleischprodukte in Handel und in der Gastronomie.
Lidl-Einkaufchef Jan Bock, Einkaufschef bei Lidl, kennt die Verbraucher und hatte sich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (6/2018) so geäußert. "Die Moral endet oft beim Geldbeutel". In der Wissenschaft hat dieses Verhalten als
Moralparadoxon" Eingang gefunden.
BWV fordert Maßnahmen, um finanzielle Schäden durch die Blauzungenkrankheit zu verhindern
BWV - Der Ausbruch der Blauzungenkrankheit in Baden-Württemberg hat auch Auswirkungen auf die Rinderhalter im südlichen Rheinland-Pfalz. Sie liegen innerhalb des eingerichteten Sperrgebietes und sind von strengen Restriktionen bezüglich des Transportes ihrer Tiere betroffen. Vor diesem Hintergrund fordert der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Eberhard Hartelt, schnellstmöglich Lösungen für die Betriebe, um diesen weiterhin die Verbringung außerhalb des Sperrgebietes zu ermöglichen.Das Rätsel zum Jahresanfang: Ein Lamm kostet soviel wie eine Mundharmonika
Zwei Bauern besitzen gemeinsam eine Herde von N Kühen und verkaufen sie auf dem Markt für einen Preis von N Dollar pro Kuh. Mit dem Geld kaufen sie Schafe, die 12 Dollar pro Tier kosten. Dabei bleibt ein Rest übrig, der nicht mehr für ein Schaf, wohl aber für ein Lamm reicht. Als sie wieder in ihrem Dorf zurück sind, teilen sie die Herde auf, so dass jeder gleich viele Tiere bekommt. Der Bauer aber, der das Lamm bekommen hat, fühlt sich benachteiligt. Da gibt ihm der andere Bauer eine Mundharmonika, und beide sind zufrieden. Wie viel ist die Mundharmonika wert?