BRS News Rind
Mobile Schlachtung: Brandenburg setzt EU-Recht um
Die Schlachtung von Rindern, Schweinen und Einhufern (Pferde, Esel) ist in Brandenburg künftig direkt auf dem landwirtschaftlichen Betrieb möglich. Durch einen entsprechenden Erlass setzt das Verbraucherschutzministerium eine neue EU-Vorgabe um, die nun Schlachtungen im Herkunftsbetrieb unter verbindlicher Nutzung einer mobilen Schlachteinheit der genannten Tierarten ermöglicht. Die neue EU-Verordnung ermöglicht es, bis zu drei Rinder, sechs Schweine oder drei Pferde im Herkunftsbetrieb (neben dem bereits seit zehn Jahren in Deutschland zulässigen Kugelschuss von ganzjährig im Freien gehaltenen Rindern) unter Verwendung einer mobilen Schlachteinheit zu schlachten. Für die mobile Einheit muss ein schlüssiges Nutzungskonzept vorliegen, das die Einhaltung der Hygienestandards für Schlachtungen gewährleistet und die Voraussetzung erfüllt, in die Zulassung des beteiligten Schlachtbetriebes nach EU-Hygienerecht integriert zu werden. Für Schlachtungen im Herkunftsbetrieb ist zudem die Anwesenheit eines amtlichen Tierarztes des zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes verpflichtend.
Lidl führt als erster Händler flächendeckendes „5xD“-Angebot ein
Als zuverlässiger Partner der heimischen Landwirtschaft hat Lidl die Lieferkette für nahezu sein gesamtes Wurst- und Frischfleischsortiment auf 5xD
umgestellt. Ab sofort bietet der Lebensmittelhändler in allen über 3.200 Filialen unter der Eigenmarke Metzgerfrisch
Wurstwaren sowie Schweine-, Rind- und Geflügelfrischfleisch an, bei dem die Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland erfolgt. Damit will das Unternehmen die Vermarktung von deutschen Erzeugnissen stärken und dem Kundenwunsch nach heimischen Produkten nachkommen.
Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2023
Biobetriebe mit besonders innovativen Ideen können sich noch bis zum 30. Juni 2022 für den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau (BÖL) 2023 bewerben. Gesucht werden Höfe, die ihre zukunftsweisenden Konzepte auf dem gesamten Betrieb oder in einzelnen Teilbereichen erfolgreich umsetzen. Dazu zählen zum Beispiel ungewöhnliche Ideen für die Produktverarbeitung oder -vermarktung, im Bereich des Natur- und Ressourcenschutzes oder im Energiemanagement. Auch Innovatives rund um den Einsatz von Maschinen und Ackergeräten ist gefragt.Teilnehmen können Betriebe, die seit mindestens zwei Jahren nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau zertifiziert sind. Eine unabhängige Jury wählt maximal drei Sieger aus, die ein Preisgeld von jeweils bis zu 7.500 Euro erhalten. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2023 in Berlin statt.
BMEL strebt eine Halbierung der Tierzahlen und eine pflanzenbasierte Ernährung an
Auf der ISN-Mitgliederversammlung übermittelte Staatssekretärin Silvia Bender den Schweinehaltern eine klare Botschaft: Das Agrarministerium wolle eine pflanzenbasierte Ernährung etablieren und die Tierzahlen in Deutschland halbieren. Zu hören bekamen die Besucher die immer selben Argumente: Gesundheits- und Klimaschutz. Schaut man genauer hin, fehlt dieser Argumentation die Evidenz. Schlimmer noch. Derzeit ist eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung ohne Tierhaltung nicht denkbar. Agrarökonomen sehen die Landwirtschaft gar in ihrer Existenz bedroht. Bei richtiger agrarpolitischer Weichenstellung sind Nachhaltigkeit, globale Ernährungssicherung und neue regionale Wertschöpfungen kein Widerspruch,
erinnerte der Experte Dr. Janze anlässlich der BRS - Fachtagung in Berlin am 25. April 2022.
Ernährung wird sicherheitspolitisch bedeutsam
Vor einer Verkettung dramatischer Geschehnisse an den Agrarmärkten warnte
Dr. Christian Janze, Experte für Agribusiness, Wirtschaftsprüfer und Partner bei der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, anlässlich der Fachtagung des Bundesverbandes Rind und Schwein am 25. April 2022 in Berlin. Er nutzte seinen Vortrag, um die nationalen und internationalen Herausforderungen auf den Agrarmärkten zu skizzieren.
„Unsere Bayerischen Bauern“ mit dem „Winner“-Titel beim German Brand Award 2022 ausgezeichnet
Der Verein Unsere Bayerischen Bauern e.V. (UBB)
baut seit 2016 Brücken zwischen Verbraucher:innen und landwirtschaftlichen Erzeuger:innen und setzt sich intensiv für die Wertschätzung regionaler Produkte ein. Für seine wirkungsvolle Markenarbeit wurde er nun beim German Brand Award 2022 als Winner
in der Kategorie Excellent Brands – Non-Governmental Organizations & Public Affairs
ausgezeichnet. Mit dem German Brand Award werden Marken aus unterschiedlichen Bereichen ausgezeichnet, die besonders wegweisend sind und durch Innovation, Authentizität und ungewöhnliche Kampagnen auffallen. Der Award ist mit jährlich rund 315 Millionen Kontakten der reichweitenstärkste Marketingpreis Deutschlands und fand in diesem Jahr mit rund 1.200 Einreichungen aus 19 Ländern große internationale Resonanz.
Milch als wirksames Getränk zur Rehydrierung nach dem Sport
Die Wirksamkeit von fettarmer Milch bei der Wiederherstellung des Flüssigkeitshaushalts nach einer trainingsinduzierten Hypohydratation wurde mit einem Sportgetränk und Wasser verglichen. Nach dem Verlust von 1,8 % ihrer Körpermasse während eines intermittierenden Trainings nahmen elf Probanden eine Getränkemenge zu sich, die 150 % ihres Schweißverlustes entsprach. Zur Beurteilung des Flüssigkeitshaushalts wurden vor und 5 Stunden nach dem Training Urinproben entnommen. Die Urinausscheidung während der Erholungsphase änderte sich während der Milchversuche nicht, wohingegen zwischen 1 und 2 Stunden nach dem Trinken von Wasser und dem Sportgetränk ein deutlicher Anstieg der Ausscheidung zu verzeichnen war. Die Probanden hatten während der gesamten Erholungsphase nach dem Trinken der Milchgetränke eine positive Nettowasserbilanz oder waren ehydriert, kehrten aber 1 Stunde nach dem Trinken der anderen Getränke zu einer negativen Nettowasserbilanz zurück.
Tiere, Methan und Klimawandel werden zum Inhalt einer narrativen Politik
Der Zusammenhang zwischen Viehhaltung und Treibhausgasemissionen ist Gegenstand zahlreicher globaler Bewertungen und vieler öffentlicher und politischer Kommentare. Allzu oft führt dies zu Missverständnissen, die auf einem unzureichenden Verständnis sowohl der Auswirkungen als auch der Vorteile verschiedener Systeme der Tierproduktion beruhen. Dabei gibt es zu dem Thema zahlreiche umfassende, evidenzbasierte Untersuchungen (z. B. Alibés et al., 2020; Herrero et al., 2016, 2009; Paul et al., 2020; Rivera-Ferre et al., 2016). Häufig ist das Narrativ vorherrschend, dass für eine umfassende Umstellung der Ernährung zur Reduzierung des Fleisch- und Milchkonsums und eine Verringerung der Viehzucht weltweit plädiert; angeblich würden daduch Flächen für Naturschutzzwecke und die Wiederbegrünung frei. Das muss differenziert betrachtet werden, wie der vorliegende Artikel zeigt.
EIP RIND - Virtueller Stallrundgang
Die Virtuellen Stallrundgänge im Förderbereich EIP finden jeden dritten Freitag im Monat von 13:00 - 14:30 Uhr statt. Der nächste Termin steht diesen Freitag, den 24.06.2022, an. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie im Flyer zur digitalen Stallbesichtigung des Betriebes Gührer in Tettnang. Den Zugang zur virtuellen Besichtigung sowie die weiteren Termine finden Sie auf der Seite EIP-Rind.de.
Wie passen Hunger und Flächenstilllegung zusammen?
Durch politische Planungen zur Förderung der Biodiversität und zum Klimaschutz könnten der Landwirtschaft in Deutschland bis zu 2,5 Mio. ha nutzbare Ackerfläche bis 2030 verloren gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der HFFA Research GmbH, einem unabhängigen wissenschaftlichen Beratungsunternehmen für Schlüsselfragen der globalen Landwirtschaft, Umwelt und Entwicklung. Die Studie wurde auf einer Pressekonferenz der BASF am 13. Juni vorgestellt. Danach würden allein durch die verpflichtenden Standards der GAP-Reform wie Pufferstreifen und Ackerbrache bis zu 500.000 ha Ackerfläche im kommenden Jahr wegfallen.
BASF unterstützt grundsätzlich die Ziele der GAP-Reform, strebt aber Lösungen zur Steigerung der Biodiversität an, ohne dass fruchtbares und für die Nahrungsmittelproduktion wichtiges Ackerland verloren geht. Diese werden im BASF FarmNetzwerk Nachhaltigkeit erarbeitet und jährlich veröffentlicht. Das Ziel: 10 Prozent vernetzte Biodiversitätsfläche ohne Verlust von Ertrag.