BRS News Rind
Wandel bei den Zuchtzielen: Rinderhaltung in Deutschland
Die Zuchtziele in der Rinderhaltung haben sich in den vergangenen 20 Jahren von der starken Ausrichtung auf einzelne Leistungsmerkmale wie Milchleistung oder Fleischansatz deutlich weiterentwickelt. Zu ""Rinder als Nutztiere – eine lange Geschichte! und "Galloway, Charolais und Holstein – wie unterscheiden sich die Rinderrassen?". Neben der Leistung und der Tiergesundheit rücken dabei zunehmend auch ökologische Parameter in den Blick. Das Zuchtziel beim Deutschen Fleckvieh umfasst mittlerweile 12 Merkmale, darunter neben Milch und Fleisch vor allem Langlebigkeit, Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf und Eutergesundheit. Zunehmend berücksichtigen wir auch direkte Gesundheitsmerkmale, wie zum Beispiel Stoffwechselstabiliät, aber hier stehen wir erst am Anfang. Dabei machen diese sogenannten Fitnessmerkmale inzwischen einen höheren Anteil im Zuchtziel aus als die Milchleistung
, heißt es etwa bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Ein Überblick zu den Zuchtzielen einzelner Rinderrassen findet sich hier. Auch für die milchbetonten Rassen wie Schwarz- oder Rotbunte liegt zwar ein Fokus auf der Milchleistung, zunehmend rücken aber auch Parameter wie die Tiergesundheit bei der Tierzucht in den Blick.
Ministerin Kaniber fordert sachliche Wolfs-Diskussion
Für eine Versachlichung der Diskussion um den Wolf hat sich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Hauptalmbegehung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern stark gemacht. Der Rückkehr und Ausbreitung des Wolfs muss mit einer sachlichen und emotionsfreien Diskussion begegnet werden – fernab jeglicher Wolfsromantik, aber auch jeder Rotkäppchen-Hysterie
, sagte die Ministerin auf der Alm Agersgschwend. Wo Herdenschutz unzumutbar sei, werde man Weideschutzgebiete ausweisen. Verursachen Wölfe hier Schäden, müssen sie rasch entnommen werden
, forderte die Ministerin. Nur so könne ein Wolfsmanagement gelingen.
QS-Online Seminare „Optimierung und Überwachung des Tierschutzes bei der Schlachtung“
Am 6. September 2021 um 13:00 Uhr lädt die QS-Akademie zum praxisnahen Online-Seminar zur Optimierung des Tierschutzes bei der Rinder- und Schweineschlachtung ein. Dabei liegt der Themenschwerpunkt auf den Schlachtprozessen bei Rind und Schwein: Vom Zutrieb über den Betäubungsprozess und die Betäubungskontrolle bis hin zum Entbluteprozess. Das Online-Seminar richtet sich an Tierschutzbeauftragte in Schlachtunternehmen, Unternehmer, Schlachthofmitarbeiter und Tierärzte. Bei der Akademie für tierärztliche Fortbildung wurde die Anerkennung von 2 ATF-Stunden beantragt.
BZL startet neues Video-Format „Landwirtschaft für Anfänger“
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) startet mit der Reihe Landwirtschaft für Anfänger
ein neues Videoangebot auf YouTube speziell für Verbraucherinnen und Verbraucher, die an landwirtschaftlichen Themen interessiert sind. Das Format zeigt ganz normale Landwirtinnen und Landwirte, die erzählen, wie sie ihre Arbeit machen und welche Probleme dabei zu bewältigen sind. Sie reflektieren ihre Arbeit und sind oft frühzeitige Anwender von landwirtschaftlichen Methoden, die umweltfreundlicher und nachhaltiger als bisherige Praktiken sind. Dennoch müssen sie wirtschaftlich arbeiten, um Geld zu verdienen. Die daraus entstehenden Abwägungsprozesse oder Kompromisse werden in authentischen Kurzfilmen dargestellt. Im ersten Video erklärt ein Landwirt, wie er Pflanzenschutzmittel einsetzt. Weitere Videos aus der Reihe sind in Planung.
DLG-Unternehmertage 2021: Regulierte Unternehmer auf dynamischen Märkten – Erfolgreiche Strategien zwischen Markt und Staat
Die digitalen Unternehmertage der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) bieten am 2. und 3. September Vortrags- und Diskussionsrunden an.
Virtueller Ausstellungsraum mit Produkten für KB und ET beim Rind
Minitüb lädt alle interessierten Rinderzüchter ein, den virtuellen 3D-Zwilling des Ausstellungsraumes in Tiefenbach zu besuchen. Der Raum ist mit den wichtigsten Produkten für die künstliche Fortpflanzung von Rindern ausgestattet. Besucher können digital die Gelegenheit nutzen, detaillierte Informationen zur Samengewinnung, Samenanalyse und -verdünnung, Verarbeitung und Einfrieren von Samenportionen, Besamung und Diagnostik sowie zum Embryo Transfer und OPU zu erhalten. Die virtuelle Tour kann bei Minitüb gebucht werden.
Entwicklungen und Treiber für das Qualitätsmerkmal Tierwohl in Wertschöpfungsketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Allen Wirtschaftsakteuren, die an der Erzeugung, Verarbeitung und dem Handel mit Lebensmitteln beteiligt sind, ist inzwischen bewusst, dass sie für mehr Tierwohl gemeinsam Verantwortung übernehmen müssen. Dennoch konzentrieren sich die Mehrzahl der geforderten Maßnahmen und Investitionen zum Wohl der Tiere auf den landwirtschaftlichen Betrieb. Seit einigen Jahren diskutieren Interessengruppen aus der Agrar- und Ernährungsbranche, aus Tierschutzverbänden, aus der Wissenschaft sowie Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung darüber, wie in Zukunft landwirtschaftliche Tiere gehalten und vermarktet werden sollten. Dies ist häufig mit Zielkonflikten zwischen ökonomischen, tierethischen und ökologischen Aspekten sowie wenig Planungssicherheit für die nächsten Jahre verbunden. Ein Autorenteam aus dem International FoodNetCenter der Universität Bonn und der Education and Qualifikation Alliance SCE (EQA) hat im Rahmen einer umfassenden Literaturanalyse die Entwicklungen in der Diskussion um die Transformation der Nutztierhaltung zu einem 50-seitigen Band Wissen-Kompakt
mit dem Titel "Entwicklungen und Treiber für das Qualitätsmerkmal Tierwohl in Wertschöpfungsketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft zusammengefasst. Dabei handelt es sich um die Ergebnisse einer Anforderungsanalyse im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des EIP.NRW-Projekts GeTie Gemeinschaftsleistung Tierwohl. Das Werk steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Rinder: Deutlicher Rückgang der Anbindehaltungsplätze um 62 %
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung mitteilt, war zum 1. März 2020 mit einem Anteil von 83 % die Laufstallhaltung die vorherrschende Haltungsform in der Rinderhaltung in Deutschland. Lediglich bei 10 % der Haltungsplätze waren die Rinder in Anbindehaltung untergebracht; 7 % entfielen auf weitere Haltungsverfahren, wie z.B. Kälberiglus. Insgesamt verringerte sich die Anzahl der Haltungsplätze für Rinder seit dem Jahr 2010 um 2,6 Millionen (-18 %). Den deutlichsten Rückgang von Haltungsplätzen verzeichnete die Anbindehaltung: Deren Zahl sank von 3,0 Millionen (2010) auf 1,1 Millionen (2020) und damit um rund 62 %. 7 % aller Haltungsplätze hatten 2020 einen Zugang zu einem Laufhof.
Zum Zeitpunkt der aktuellen Landwirtschaftszählung bekamen 3,6 Millionen Rinder und damit rund 31 % aller Rinder in Deutschland regelmäßigen Weidegang. Im Zehnjahresvergleich zeigt sich ein Rückgang der Weidehaltung, da 2010 noch 37 % der Rinder die Möglichkeit zum Weidegang hatten. Regional gibt es große Unterschiede in der Weidehaltung: In Bayern, dem Bundesland, in dem die meisten Rinder gehalten werden, lag der Anteil der Weidenutzung mit 17 % deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. In Niedersachsen, dem Land mit dem zweitgrößten Rinderbestand hatten 34 % der Rinder eine Möglichkeit zur Weidenutzung.
Wolfsmanagement: Verbände für französisches Modell
In einem gemeinsamen Schreiben an das Düsseldorfer Umweltministerium haben die Landwirtschaftsverbände aus NRW ein systematisches Bestandsmanagement und eine nachhaltige Regulierung des Wolfsbestandes nach französischem Vorbild gefordert, berichtet der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV). Nach dem aktuellen französischen Wolfsmanagementplan dürfen 40 Wölfe jährlich erlegt werden.
Biodiversitätsfreundliche Landschaften jenseits des Öko-Landbaus fördern
Ist der ökologische Landbau die grundlegende Alternative zur konventionellen Landwirtschaft, um die Biodiversität in Agrarlandschaften zu fördern? Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen stellt dies in Frage. Ein landschaftliches Mosaik aus natürlichen Lebensräumen und kleinräumigen und vielfältigen Anbauflächen sind laut den Autorinnen und Autoren sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft der Schlüssel, um Artenvielfalt großflächig zu fördern.