BRS News Rind
Superkühe: Welche Milch trinkst du?
Seit dem 04. September 2017 läuft nun das Projekt Superkühe
. Im Rahmen dieses Projektes soll mittels einer neuen Sensorstory-Live-Technologie drei Kühen eine Stimme verliehen werden. Über ein automatisch generiertes Kuh-Tagebuch, den Chatbot im Facebook-Messenger, Live-Bilder und Videos aus dem Stall soll herausgefunden werden, wie es den Tieren gerade geht. Wie das möglich sein soll? 30 Tage sammeln Sensoren auf drei Betrieben rund um die Uhr Daten von einer Kuh pro Hof. Kuh Emma ist eine Milchkuh auf einem Familienbetrieb. Kuh Uschi lebt auf einem Biobetrieb mit automatischem Melksystem, und die Kuh Connie kommt vom Großhof
. Ziel des Projektes ist es spielerisch die großen Fragen der Milcherzeugung aufzugreifen und leicht verständlich aufzubereiten. Dabei werden sämtliche Themen aus dem Tagesablauf eines Milchviehbetriebes behandelt, sodass das Spannungsfeld zwischen Verbraucheransprüchen, Kostendruck und Tierwohl verdeutlicht wird. Nähere Informationen zu dem Projekt finden sie hier.
Anm.d.Red.: Ein anschauliches, bisher faktenbasiertes und schön aufbereitetes Projekt, das sich mit den Fragen und Praktiken der Milchviehhaltung auseinandersetzt. Wir warnen jedoch davor, anhand von jeweils einer Kuh pro Betrieb, Aussagen über das jeweilige Haltungssystem zu treffen. Wir sind gespannt.
Minister Meyer: Ausstieg aus der Massentierhaltung innerhalb von 20 Jahren
Laut einer gestrigen Pressemeldung des Niedersächsischen Ministeriums fordert Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer eine grundlegende Neugestaltung der deutschen Tierhaltung sowie eine Kennzeichnung von tierischen Lebensmittelprodukten.Wir brauchen eine generationen- und parteiübergreifende zukunftsfähige Allianz aus Politik, Bauern, Handel und Verbrauchern, so Meyer in der Meldung. Ausschließlich über dieses Weg würde das gesellschaftliche Ziel des Ausstiegs aus der Massentierhaltung erreicht werden. Weiter sprach Meyer von einemDreiklang für eine Nationale Nutztierstrategie
. Die Ausweitung der Pflichtkennzeichnung auf alle tierischen Produkte, rechtsverbindliche Schritte für den Umbau zu Ställen mit besserer Tierhaltung sowie eine finanzielle Unterstützung der notwendigen Maßnahmen, durch eine Aufstockung der Tierschutz-Fördermittel auf EU-, Bundes- und Länderebene, bilden seiner Meinung nach die Eckpunkte der Strategie. Weitere Details können Sie der angehängten Originalmeldung entnehmen.zu erhalten. Als Landwirtschaftsministerin hatte Renate Künast nicht die Betriebsgröße, sondern das Betriebsmanagement als entscheidendes Kriterium für das Tierwohl dargestellt. Vor diesem Hintergrund ist auch die Forderung nach einer Haltungskennzeichnung obsolet. Selbst der wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik im BMEL kam in seinem Gutachten mit Empfehlungen für eine zukunftsfähige Tierhaltung zu dem Ergebnis, dass der Begriff "Massentierhaltung" nicht geeignet sei, um auf vermeintliche Tier- oder Umweltschutzprobleme zu fokussieren, weil wissenschaftlich kein Zusammenhang nachweisbar sei.
Anm. d. Red.: Bisher ist es der Branche noch nicht gelungen, von der Politik eine klare, einheitliche Definition zur " Massentierhaltung
Änderungen kosten Geld. Die Umgestaltung soll lt. Pressemeldung daher sozialisiert werden. Dabei dürften die Kosten die der Energiewende um ein Vielfaches überschreiten. Wer Änderungen fordert, muss daher eine sozio-ökonomische Folgenabschätzung nachliefern. Die fehlt bisher.
Hans-von-Bemberg-Preis für Josef Hannen
Der Vorsitzende des Bundesverbandes Rind und Schwein e. V. Josef Hannen hat am 12.09.2017 den Hans-von-Bemberg-Preis der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erhalten. Die Landwirtschaftskammer NRW verleiht diese hohe Ehrenauszeichnung einmal im Jahr an Landwirte, die durch ihre Arbeit Höchstleistungen auf dem Gebiet der Tierzucht erbracht haben. Josef Hannen führt gemeinsam mit seinem Sohn Thomas einen Milchviehbetrieb mit Marktfruchtbau in Tönisvorst (136 ha landwirtschaftliche Fläche, 210 Holsteinkühe, 160 weibliche Jungtiere). Neben seinem Betrieb ist Josef Hannen stark im Ehrenamt engagiert. Er hat seit mehr als 10 Jahren den Vorsitz des Fördervereins Bioökonomieforschung inne, war 14 Jahre lang Vorsitzender der Rinder-Union West eG und bis vor kurzem Vorstandsmitglied des vit Verden. Seit 2013 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. An der Gründung des Bundesverbandes Rind und Schwein e. V. war er maßgeblich beteiligt.
Studie zu Kosten europäischer Umweltstandards veröffentlicht
Gestern (12. September 2017) wurde die Gemeinschaftsarbeit von Professor Dr. Helmut Karl, Ruhr-Universität Bochum, und Dr. Steffen Noleppa, Forschungsinstitut HFFA Research GmbH, in Berlin vorgestellt. Schwerpunkt der Arbeit Kosten europäischer Umweltstandards und von zusätzlichen Auflagen in der deutschen Landwirtschaft - Eine Analyse und Hochrechnung für durchschnittliche Betriebe und den Sektor
bildet eine Analyse der Mehrkosten und Mindererlöse der Landwirte, um Umweltstandards zu erfüllen. Die Studie kommt zu einem Mehraufwand von über 5,2 Milliarden Euro jährlich für europäische und nationale Auflagen. Alle Ergebnisse der vollständige Studie sowie desses Zusammenfassung können Sie unter den nachfolgenden Anhängen abrufen.
Intelligente LED-Leuchten zur Steigerung des Tierwohls
In einem durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) fachlich betreuten Verbundprojekt wurden jetzt intelligente LED-Leuchten entwickelt, die das Tierwohl steigern und gleichzeitig die Ressourcen schonen sowie die Wirtschaftlichkeit verbessern sollen. Durch die neue LED-Technik wird Energie im Milchviehstall eingespart und auf umweltschädliche Stoffe wie beispielsweise Quecksilber verzichtet. Das Tierwohl und die Tiergesundheit sollen durch gleichmäßige Beleuchtung sowie durch ein besonders tiergerechtes Lichtspektrum verbessert werden. Auch die in das Projekt einbezogenen Landwirte sind mit der neuen Technik zufrieden, so eine Pressemeldung des Informationsdienst Wissenschaft (idw). Landwirte, die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ergreifen, können diese über das Bundesprogramm Energieeffizienz fördern lassen.7-Punkte-Skala zur Schmerzerkennung beim Milchvieh
Nicht nur Tierhalter sondern auch viele Tierärzte tun sich schwer Schmerzen bei Kühen richtig einzuschätzen. Eine Schmerzskala soll jetzt Abhilfe schaffen. Im Rahmen des Western Canadian Dairy Seminars hat Dr. Karina Bech Gleerup von der Universität Kopenhagen einige Anhaltspunkte zusammengefasst, um Schmerzen bei Kühen beurteilen zu können. Schwere Schmerzzustände könne der Tierhalter anahnd von Lautäußerungen, Zähneknirschen, Koliksymptomen und dergleichen leichter erkennen, weitere Schmerzsignale ließen sich auch aus dem Geschtsausdruck ableiten. Für nicht so aktue Schmerzzustände der Tiere entwickelte Dr. Bech Gleerup die 7-Punkte-Skala. Hier werden Aufmerksamkeit, Kopfhaltung, Position der Ohren, Gesichtsausdruck, Reaktion auf Annäherung, Rückenhaltung und Lahmheiten der Kühe beobachtet. Weitere Informationen hierzu können Sie der Pressemeldung von wir-sind-tierarzt.de oder der angehängten wissenschaftlichen Veröffentlichung von Frau Dr. Bech Gleerup entnehmen.Abgabemengen an Antibiotika nochmals zurückgegangen
Schon zwischen 2011 und 2016 hatten sich die abgegebenen Mengen an Antibiotika in der Tiermedizin in Deutschland um 56,5 % reduziert. Zwischen 2015 und 2016 wurde ein Rückgang der abgegebenen Gesamtmenge an Antibiotika von 8 % verzeichnet, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) heute berichtet. Die Menge der abgegebenen Antibiotika aus der Wirkstoffklasse der Fluorchinolone bleibt, im Vergleich zu 2011 und trotz eines Rückgangs gegenüber 2015, jedoch erhöht. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite des BVL und unter den nachstehenden Links.Erfolgreicher Europäischer Holstein-Preisrichterworkshop in Warpe
Als Nachfolgeorganisation des Deutschen Holstein Verbandes führte der Bundesverband Rind und Schwein e.V. vom 5.-7.09.2017 den 15. Europäischen Holstein Preisrichter Workshop durch. Der Workshop findet alle zwei Jahre statt, dieses Jahr das erste Mal auf deutschem Boden. Neben einer Qualifikation für den europäischen Preisrichterpool dient der Workshop der Harmonisierung in Rangierung und Kommentierung auf europäischer Ebene. Am Workshop nahmen 51 Vertreter aus 18 Nationen teil.
Bericht vom Interbull-Meeting 26.8-28.8. in Tallinn (Estland)
Die diesjährige Interbulltagung fand wieder gemeinsam mit der EVT vom 26.8-28.8. in Tallinn (Estland) statt. Insgesamt nahmen über 150 Fachleute aus allen Interbull-Teilnehmerländern teil. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Kurzbericht. Quelle: vit
i.m.a.-Projekt "EinSichten in die Tierhaltung"
Der i.m.a e.V. sorgt mit seinem Projekt EinSichten in die Tierhaltung
für mehr Transparenz in den Ställen und kooperiert dazu jetzt auch mit der Initiative Tierwohl
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Auf der Fachmesse Düsser Schwein & Huhn
wurden den Besuchern virtuelle Einblicke in einen Schweine- und einen Hühnerstall per VR-Brillen geboten. Dieses Angebot ermöglicht Verbrauchern auch abseits landwirtschaftlicher Betriebe, die Besuchern EinSichten in die Tierhaltung
bieten, sich von der Tierhaltung zu überzeugen. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung. Quelle: i.m.a.