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DBV: Bundestag berät Baulandmobilisierungsgesetz
Anlässlich der ersten Lesung des Baulandmobilisierungsgesetzes im Deutschen Bundestag fordert der Deutsche Bauernverband von der Politik ein ehrliches Bekenntnis und mehr Unterstützung beim Tierwohl. Das derzeitige Baurecht steht dem Umbau von Ställen in Richtung höherer Tierwohlstandards entgegen
, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zum Baulandmobilisierungsgesetz einen Vorschlag für den Tierwohlstallbau gemacht. Die Bundesregierung griff diesen jedoch nicht auf. Deshalb appelliert der DBV-Generalsekretär nun an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Die Bauern wollen mehr Tierwohl umsetzen und müssen nun feststellen, dass die öffentlichen politischen Bekundungen zur Unterstützung dieses Weges Makulatur sind. Notwendige bauliche Erweiterungsmaßnahmen oder ein Ersatzbau sind nach der Maßgabe der Bundesregierung nicht möglich, mehr Platz oder Ausläufe für die Tiere wären so blockiert
, so Krüsken.
Landakademie mit neuer Lernplattform und größerem Angebot
Die Landakademie bietet mit ihrem Umzug zur Lernplattform E-Learning im Dialog GmbH jetzt eine neue Plattform mit einem größeren Fortbildungssprogramm an. Neu im Fortbildungsangebot ist der Praxis-Talk. In diesem kostenfreien Videotutorial werden Landwirte und Landwirtinnen in die Debatte innovativer Prozesse eingebunden. Aktuelle Angebote sind u.a. neben acht Kursen im Themenbereich Tierwohl/Tierschutz für Schweinehalter, die am Programm der Initiative Tierwohl (ITW) teilnehmen, Kurse zum Fruchtbarkeitsmanagement und zur Prävention, Behandlung und Sanierung von Mastitis für Milchviehbetriebe.
Fördermittel Stallumbau müssen bis 15. März beantragt werden
Die BLE fördert mit dem Bundesprogramm zur Investitionsförderung für den Stallumbau zur Gewährleistung des Tierwohls Stallum- und Stallersatzbauten im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Damit sollen die Vorgaben der Siebten Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung kurzfristig umgesetzt werden. Der Fördersatz beträgt 40 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Die Höchstgrenze für die Förderung beträgt 500.000 Euro pro landwirtschaftlichem Betrieb und Investitionsvorhaben. Das Vorhaben muss bis zum 15. März 2021 beantragt werden und dann bis Ende des Jahres 2021 abgeschlossen sein.
Der BRS erinnert daran, dass anstehende Investitionen u.U. ein Anlass sein könnten, den Wechsel zur Regelbesteuerung zur prüfen. Betriebe mit einem Umsatz von mehr als 600.000 €/Wirtschaftsjahr werden voraussichtlich ab dem 1.1.2022 nicht mehr pauschalieren dürfen.
Studie: EU-Handelsabkommen wirken sich positiv auf Agrar- und Ernährungssektor aus
Die EU-Handelsagenda wirkt sich insgesamt positiv auf die EU-Wirtschaft und den Agrar- und Ernährungssektor aus. Dies zeigt eine neue Studie, die sich mit den Auswirkungen von 12 Handelsabkommen auf den Agrar- und Lebensmittelsektor bis 2030 befasst. Prognosen gehen z.B. davon aus, dass der Rindfleischkonsum in Europa bis 2030 um sieben Prozent abnehmen, der Export dagegen um elf Prozent zunehmen wird, so der zuständige EU-Kommissar für Handel, Valdis Dombrovskis. Der Export sei besonders wichtig, so der Kommissar, da auf dem EU-Markt nur begrenztes Wachstum zu erwarten sei. Wir müssen EU-Agrar-Exporte fördern. Die Unterstützung der EU-Agrar- und Ernährungswirtschaft wird auch weiterhin ein Schlüsselelement der EU-Handelspolitik sein, sei es durch Marktöffnung, Schutz traditioneller EU-Lebensmittel oder Verteidigung gegen Dumping oder andere Formen des unfairen Handels
, sagte Dombrovskis.
Lebensmittelhandel und Landwirtschaft gehen aufeinander zu
Zusammen mit der food akademie in Neuwied und der Justus-von-Liebig-Schule in Vechta treffen sich künftig junge Nachwuchsführungskräfte aus dem Bereich der Landwirtschaft und dem Lebensmittelhandel. Das Ziel ist, sich gegenseitig über aktuelle Themen, wie z.B. die Preisgestaltung bei Milch und Fleisch, auszutauschen, Fragen der Tierhaltung zu diskutieren und das gegenseitige Verständnis zu verbessern. Was darüber hinaus geplant ist, erklären Gabriele Droste-Kühlung, Schulleiterin der Justus-von-Liebig-Schule und Thorsten Fuchs, Leiter der food akademie, im Interview mit top agrar.
Noch immer große Überhänge am Schlachtschweinemarkt
AMI – Das Angebot an Schlachtschweinen ist weiterhin groß, die Überhänge nehmen nur sehr langsam ab. Lediglich im Nordwesten verläuft der Handel etwas flotter, der Zenit könnte hier inzwischen überschritten sein. Die Schlachtkapazitäten im Süden hingegen sind so stark eingeschränkt, dass die Mengen eher noch zunehmen. Entsprechend bleibt der Vereinigungspreis unverändert bei 1,19 EUR/kg. Der Handel mit Schweinefleisch scheint sich aktuell zwar etwas zu beleben, dennoch ist der stark eingeschränkte Außer-Haus-Verzehr natürlich weiterhin zu spüren. Während Nacken und Fleischartikel für die Verarbeitung sowie Schinken in größeren Mengen disponiert und zügig gehandelt weden, sind Bäuche und Lachse eher schwierig zu vermarkten. Preisbewegungen sind aber generell die Ausnahme.
„Gülle-Neujahr“ startet am 1. Februar 2021
Unter Landwirten geht das Wort vom Gülle-Silvester um: Am Sonntag, 31. Januar, endet die Ausbringpause. Ab 1. Februar, auch Gülle-Neujahr
genannt, darf der Stoff wieder ausgebracht werden, für den Juristen eine schöne Definition gefunden haben: Wirtschaftsdünger mit wesentlichem Gehalt an Stickstoff
.
Das klingt nicht schlecht. Riechen tut es trotzdem. Wie Landwirte und ihre Nachbarn das Problem entschärfen, warum Praktiker Gülle schätzen und wie wesentlich
der Nährstoffgehalt wirklich ist – das alles lesen Sie im aktuellen Schwerpunkt Einblicke
des Wochenblattes Westfalen Lippe online oder im Heft.
Pilotprojekt „KlimaBauer“: CO2 mit Humusaufbau regional ausgleichen
Das einzigartige Pilotprojekt der KlimaBauern
hat das Ziel der regionalen CO2-Bindung durch Humusaufbau und wird von der Andechser Molkerei Scheitz initiiert. Im Rahmen der Initiative werden Maßnahmen zur Vermeidung der Freisetzung sowie der Bindung von CO2 vor Ort bei den KlimaBauern
entwickelt und erprobt und die eingesparten sowie zusätzlich gebundenen Tonnen CO2 ab Projektbeginn von der Molkerei direkt vergütet. Im Bereich Humusaufbau und Biodiversität werden die Landwirte wissenschaftlich begleitet und durch ein Netzwerk an Akteuren unterstützt. Geschäftsführerin Barbara Scheitz: Wir wollen zeigen, dass gesellschaftliche und ökologische Leistungen und Herausforderungen auch in der Landwirtschaft eng miteinander verbunden sind. Mit der regionalen CO2-Kompensation beweisen wir in einem bislang einzigartigen Pilotprojekt, dass CO2-Bindung im eigenen Wertschöpfungsnetzwerk möglich wird.
Bislang nehmen mehr als 10 Prozent der Andechser Natur Milch-Biobetriebe an der Initiative teil.
Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken in der Lebensmittelerzeugungskette
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium und das Wirtschaftsministerium erhöhen den Druck, um faire Spielregeln im Verhältnis zwischen Landwirtschaft, Verarbeitern und Handel zu erreichen. Morgen (Mittwoch, 27.1.) wird der Gesetzentwurf zur Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken in der Lebensmittelerzeugungskette (Agrarmarktstrukturgesetz) wegen der besonderen Eilbedürftigkeit in erster Lesung im Bundestag beraten. Der Bundesrat wird in seiner 1000. Sitzung am 12. Februar zu dem Gesetz und den Beschlussempfehlungen der Ausschüsse Stellung nehmen. Niedersachsen macht sich für eine konsequente Umwandlung der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken (UTP-Richtlinie) in nationales Recht stark. Mit einem von den Ländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg gemeinsam eingebrachten Entschließungsantrag im Bundesrat soll der Gesetzentwurf der Bundesregierung weiter angepasst und an wichtigen Stellen noch verschärft werden, damit endlich ein ausgewogeneres Kräfteverhältnis zwischen den Handelspartnern vorherrscht. Dazu gehören aus niedersächsischer Sicht insbesondere Anpassungen bei der Unternehmensgröße, weil durch die aktuelle Größenbegrenzung viele niedersächsische Betriebe nicht unter die Schutzwirkung des Gesetzes fallen.
Gemischtes Bild für die globale Fleischproduktion
Das Jahr 2021 wird ein gemischtes Bild für die Fleischproduktion rund um den Globus bieten, so die jüngste Prognose des USDA. Dem Bericht zufolge wird die Schweinefleischproduktion in diesem Jahr um 2 % auf 103,8 Mio. t steigen. Der Hauptgrund ist, dass sich der chinesische Schweinesektor von der ASP erholt. Trotz dieser Revision wird jedoch erwartet, dass die chinesische Produktion unter dem Niveau vor der ASP bleiben wird, da steigende Kosten Auswirkungen zeigen. Die weltweite Rindfleischproduktion wird auf ca. 61,2 Mio. Tonnen sinken, hauptsächlich aufgrund von Rückgängen in China und den Vereinigten Staaten.