BRS News Schwein
Ende der betäubungslosen Ferkelkastration: am 1.1.2021 wird es ernst! (Teil 1)
Über 2 Millionen Ferkel werden jährlich in Thüringen erzeugt, davon ist die Hälfte männlich. Nur knapp jedes siebte männliche Ferkel kann unkastriert abgegeben bzw. auch im Land als Eber gemästet werden. Ein sehr kleiner Teil der Mäster hat bisher signalisiert, die Impfung gegen Ebergeruch anwenden zu wollen. Zur Zeit sind rund 85% der erzeugten männlichen Ferkel nur kastriert verkäuflich. Da ab 1. Januar die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten ist, müssen sich die Landwirte für ein Betäubungsverfahren entscheiden. Im ersten Teil des proteinmarkt-Fachartikels stellt Dr. Simone Müller, TLLLR Jena, die beiden Alternativen Ebermast und Impfung gegen den Ebergeruch in Praxisbeispielen vor.
Tierwohl TV: Live-Stream von Stallbildern im Supermarkt
Rewe-Nord hat in einem Rewe-Center in diesem Jahr mit der Initiative Tierwohl-TV
ein Pilotprojekt gestartet, bei dem per Live-Stream im Markt Bilder aus den Ställen von regionalen, kleinbäuerlichen Betrieben gezeigt werden. So soll mehr Transparenz geschaffen und weiteres Vertrauen beim Verbraucher aufgebaut werden. Die Plattform tierwohl.tv unterstützt Einzelhändler bei der Suche nach dem passenden Zulieferbetrieb und gewährleistet die technologische Umsetzung am POS. Landwirten bietet Tierwohl TV Live-Streaming-Möglichkeiten in den Läden der Händler, die Sie beliefern. topagrar zeigt in einem Artikel ein Beispiel für eine Zusammenarbeit zwischen Landwirt und Händler.
Steinemann übernimmt EGO-Schlachthof
topagrar - Die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG (EGO) beschloss anlässlich einer außerordentlichen Generalversammlung am 24. September 2020 den Verkauf ihrer Beteiligung am Schlachthof in Georgsmarienhütte an die Steinemann Holding GmbH & Co. KG mit Sitz in Steinfeld.
Niedersachsen: Agrar- und Umweltmaßnahmen - Verpflichtungsdauer nur für zwei Jahre
Für umweltverträgliche Anbauverfahren und den ökologischen Landbau stellt das Land Niedersachsen Landwirten Fördermittel zur Verfügung. Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz teilte nun mit, dass neue Anträge für Agrarumweltmaßnahmen, die im Frühjahr 2020 gestellt worden sind, nur eine Verpflichtungsdauer von zwei Jahren und nicht wie ursprünglich geplant, von fünf Jahren haben. Lediglich Anträge auf den Umstieg zum ökologischen Landbau – also Neueinsteiger – können für fünf Jahre bewilligt werden. Die Betriebe, die in diesem Frühjahr einen Antrag auf Teilnahme an den Agrarumweltmaßnahmen gestellt haben und für die sich somit die Verpflichtungsdauer ab 2021 ändert, sind in dieser Woche angeschrieben worden. Betriebe mit bereits laufenden Verpflichtungen sind hiervon ausdrücklich nicht betroffen.
Positionpapier der Landestierärztekammer Baden-Württemberg zum Tierschutz beim Schlachten
Aus aktuellem Anlass hat die Landestierärztekammer Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Landestierschutzbeauftragten ein Positionapapier zum Tierschutz beim Schlachten erstellt. Die Tierärzteschaft fordert die Betreiber von Schlachthöfen in Baden-Württemberg auf, dem Tierschutz bei Transport, Haltung, Zutrieb und Schlachtung höchste Priorität beizumessen. Dies gilt insbesondere für das in diesen Bereichen eingesetzte Personal und die zur Verfügung gestellten Einrichtungen.
DLG: Aktuelle Informationen zur N-/P-reduzierten Schweinefütterung
Die DLG hat aktuelle Informationen zu einer leistungsgerechten und umweltschonenden Fütterung für Schweine herausgegeben. Das DLG kompakt 6/2020 gibt eine Übersicht, welche Stickstoff-(N)- und Phosphor-(P)-reduzierte Fütterungsverfahren den Nährstoffanfall in Gülle und Mist reduzieren können und stellt auf Basis des DLG-Merkblatts 418 die zentralen Zusammenhänge dar. Für die Vorgaben der Dünge- und Stoffstrombilanzverordnung können damit Nährstoffausscheidungen mit aktuellen Zahlen präziser gefasst werden.
ASP-Stallflyer des Landesbauernverbandes Brandenburg
Der Landesbauernverband Brandenburg hat ein ASP-Schild für die Stalltür mit Hinweisen zum Seuchenschutz entworfen. Das Infoschild wird auf der Homepage des LBV Brandenburg zum Download angeboten.
Tierhaltung weiterhin ein Unfallschwerpunkt
Die Tierhaltung ist nach wie vor ein Unfallschwerpunkt in der Landwirtschaft. Fast jeder vierte meldepflichtige Arbeitsunfall ereignete sich 2019 in der Nutztierhaltung. 21 Menschen verloren bei Arbeiten in der Tierhaltung ihr Leben. Mehr als ein Drittel der Arbeitsunfälle und nahezu alle der tödlich verlaufenden Unfälle in der Tierhaltung ereigneten sich im direkten Umgang mit den Tieren, vor allem mit Rindern und Pferden. Die meisten Unfälle werden durchs Melken, Treiben und Behandeln verursacht, tödliche Unfälle oft durch Angriffe von Bullen. In der Pferdehaltung liegen die Unfallursachen schwerpunktmäßig im Reiten und Führen.
Bootcamp der Rentenbank: erstmals digital dabei sein
Ende September findet das nunmehr dritte Bootcamp der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Frankfurt statt. Interessierte können sich zum Demo Day am 30. September erstmals digital dazu schalten. Heute Abend können Zuhörer sich digital zum "Demo Day" einwählen und diesen zwölf Gründerteams lauschen.
FEFAC verabschiedet Charta zur Nachhaltigkeit von Futtermitteln
Der europäische DAchverband der Futtermittelindustrie (FEFAC) hat am 25. September eine Charta zur Nachhaltigkeit von Futtermitteln verabschiedet. Die Charta umfasst fünf Ziele, die zu einer nachhaltigeren Tier- und Aquakulturproduktion beitragen sollen:
- Beitrag zur klimaneutralen Tierhaltung und Aquakulturproduktion durch Futtermittel
- Förderung nachhaltiger Lebensmittelsysteme durch erhöhte Ressourcen- und Nährstoffeffizienz
- Förderung verantwortungsbewusster Beschaffungspraktiken
- Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlergehens landwirtschaftlicher Nutztiere
- Verbesserung des sozioökonomischen Umfelds und der Widerstandsfähigkeit des Tierhaltungs- und Aquakultursektors
Die Charta enthält konkrete Maßnahmen für den Futtermittelsektor auf EU- und nationaler Ebene mit Lösungen für die Tierernährung, die dazu beitragen können, die Nachhaltigkeit von Tierhaltungsbetrieben zu erhöhen. Sie sollen sinnvolle Antworten auf wachsende Markterwartungen sowie auf gestiegene gesellschaftliche Anforderungen auf EU- und globaler Ebene geben.