BRS News Schwein
Mastschweine roggenbetont füttern
Das Düngerecht erhöht den Druck auf die Mastbetriebe, den Nährstoffanfall weiter zu senken. Für N-reduzierte Rationen bietet sich der Roggen wegen seines geringen Eiweißgehalts geradezu an. Preislich gesehen ist er häufig eine interessante Futterkomponente, allerdings begegnen immer noch viele Betriebe hohen Roggenanteilen im Schweinefutter mit einer gewissen Skepsis. Neue Forschungsergebnisse haben jetzt gezeigt, dass roggenbetonte Rationen positiv auf die Darmgesundheit und das Verhalten der Tiere wirken und die Abwehr von Krankheitserregern, z. B. Salmonellen, fördern. Da in einem vorausgegangenem Versuch der LWK Niedersachsen die mit Roggen gefütterten Schweine eine geringere Schlachtausbeute aufwiesen, sollte ein weiterer Versuch zeigen, ob sich dieser Effekt bestätigt.
Erster Fall von Afrikanischer Schweinepest bei einem Wildschwein in Deutschland
Bei einem in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze tot aufgefundenen Wildschwein wurde das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen. Das Landeslabor Berlin-Brandenburg wies spezifische Genomsequenzen des ASP-Virus in den vor Ort entnommenen Proben nach. Das Nationale Referenzlabor für ASP des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems bestätigte den Befund am 10.09.2020. Es handelt sich um den ersten Fall von ASP in Deutschland. Beprobt wurden aufgefundene Knochen des weitgehend verwesten Kadavers. Es ist also davon auszugehen, dass der Eintrag bereits vor einigen Wochen stattgefunden hat. Das Landeskrisenzentrum sowie die lokalen Krisenstäbe der Landkreise Oder-Spree und Spree-Neiße seien aktiviert worden. Die Fundstelle selbst sei zunächst gesichert und desinfiziert worden. Weiterhin werde ein vorläufiges gefährdetes Gebiet mit einem Radius von mind. 15 Kilometern ausgewiesen. Dies ragt in beide Landkreise sowie nach Polen hinein.
Innerhalb des 15-Kilometer-Radius gelten folgende örtliche Maßnahmen:
- striktes Jagdverbot für alle Wildarten
- Organisation der Fallwildsuche
- Überprüfung der schweinehaltenden Betriebe
- forst- und landwirtschaftliche Maßnahmen werden eventuell untersagt
- Jäger, die zusätzlich Schweinehalter sind, werden ermittelt
- Jäger, die sich in letzter Zeit schon stark eingebracht haben, sollen weiter informiert werden
- Es dürfen keine Schweine und kein Schweinefleisch aus dem gefährdeten Gebiet verbracht werden.
Im vorläufig gefährdeten Gebiet wird eine Kernzone von mind. drei Kilometern eingerichtet. Diese soll eingezäunt und ein Betretungsverbot verhängt werden, so der Landestierarzt Dr. Stephan Nickisch.
Nach vorläufigen Informationen hat Korea die Einfuhr von Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnissen aus Deutschland verboten.
Auf Anfrage des BRS teilte BMEL mit, dass seitens China und weiterer Drittländer nicht mit einer Regionalisierung zu rechnen sei. Man stehe aber vor allem mit China in Kontakt und setze sich dafür ein, dass ausschließlich Restriktionsgebiete vom Importstopp verboten betroffen sein werden. Innergemeinschaftlich bestehen Vorgaben, die den Handel weiter ermöglichen.
Alle Informationen zur ASP, Empfehlungen und Handlungshinweise finden Sie auf der FLI-Webseite unter > Tierseuchengeschehen > Afrikanische Schweinepest: www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest.
EAAP 2020 Annual Meeting
Das diesjährige Meeting der European Federation of Animal Science (EAAP) findet vom 1. bis 4. Dezember online statt. Die Registrierung steht online zur Verfügung. Ebenso das Formblatt zur kostenlosen Registrierung als Individual Member. Weiterhin stehen Fragen und Antworten zur Tagung und Registrierung zur Verfügung. Die Anmeldung als Frühbucher endet am 15. September 2020.
Amtlicher Verdachtsfall der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland
BMEL - Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert, dass es in Brandenburg einen amtlichen Verdachtsfall der Afrikanischen Schweinepest gibt. Das Landeslabor Berlin-Brandenburg hat den Verdacht bei einem Wildschwein-Kadaver festgestellt, der wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze im Spree-Neisse-Kreis gefunden wurde. Eine Probe des betreffenden Kadavers ist derzeit auf dem Weg zum Friedrich-Loeffler-Institut, dem nationalen Referenzlabor. Dort wird sie virologisch untersucht. Sobald die Analyse abgeschlossen ist, wird Bundesministerin Julia Klöckner morgen über das Ergebnis informieren.
Neues Informationsportal der Fleischwirtschaft
Die intensiven Diskussionen über die Fleischwirtschaft werden ab sofort durch ein neues Informationsportal der Branche begleitet. Unter www.fokus-fleisch.de bietet eine von Unternehmen getragene Initiative Wissen und Fakten zur Tierhaltung, Schlachtung und Verarbeitung von Rind- und Schweinefleisch sowie zu den relevanten gesellschaftlichen Themen Ernährung, Klima, Arbeitsschutz und Tierschutz. Wir möchten uns verstärkt in die aktuellen Diskussionen mit Argumenten einmischen und die Gespräche versachlichen
, sagt Dr. Heike Harstick, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Fleischwirtschaft e. V. (VDF). Die neue Homepage gewährt Einblicke in die gesamte Wertschöpfungskette und will neben der Verbraucheransprache auch Journalisten, Politiker und NGOs zusätzlich informieren. Über die Website können Fragen zu allen Themenbereichen rund um das Fleisch gestellt werden, die Antworten erfolgen zeitnah. Der Initiative Fokus Fleisch ist es wichtig, Argumente für eine faire und sachliche Diskussion in der Gesellschaft zu platzieren. Parallel werden auf den Social-Media-Kanälen twitter und facebook relevante Beiträge rund um das Thema Fleisch veröffentlicht und kommentiert.
Dombrovskis wird neuer EU-Handelskommissar
Der frühere lettische Ministerpräsident und derzeitige Vizepräsident der EU-Kommission Valdis Dombrovskis soll das Ressort Handel übernehmen. Dies gab EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekannt. Dombrovskis wird Nachfolger des Iren Phil Hogan, der wegen Verletzung der Corona-Auflagen in seinem Land am 26. August zurückgetreten war. Dombrovskis hatten Hogan seitdem bereits vorübergehend als Handelskommissar vertreten.
Die App „fit for pigs“ geht an den Start
Mit der neuen App fit for pigs
steht ab sofort ein modernes Medium zur Vermittlung von Ausbildungsinhalten im Bereich Tierwohl zur Verfügung. Die App kann auf allen Ebenen der landwirtschaftlichen Berufsbildung eingesetzt werden, beispielsweise in den Ausbildungsbetrieben, den Berufsschulen, in der überbetrieblichen Ausbildung sowie an den landwirtschaftlichen Fachschulen, aber auch an Hochschulen und Universitäten. Auch in der Ausbildung für Fachtierärzte sowie in der landwirtschaftlichen Praxis besteht großes Interesse an der App. Bei der Anwendung der App auf dem Smartphone erhält der Praktiker direkt im Stall wichtige Informationen über den Zustand der gehaltenen Schweine. Er kann über deren Signale und Verhalten Rückschlüsse auf den Zustand seiner Tiere ziehen. Anhand der Bilder und Videos versteht er die Signale und wird beim Ergreifen der richtigen Maßnahmen durch die App unterstützt
, erklärte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL.
4 spanische Fleischproduzenten zu einem neuen Betrieb zusammengeschlossen
Die Unternehmen Grupo Alimentario de Lorca, La Comarca Meats, Ingelor und Labor Alimentaria haben sich zusammengeschlossen, um eine Fleischholding namens LCFG (La Comarca Food Group) zu gründen. Ihre Tätigkeit wird die eines Mehrmarkenkonzerns sein, der sich auf die Geschäftsexpansion im nationalen und internationalen Fleischsektor konzentriert und dabei den Anforderungen an Qualität und Kontrolle der anspruchsvollsten Fleischmärkte der Welt gerecht wird, wie die Zeitschrift Carnica berichtet.
Anhörung zu Tierwohl in Tierhaltungsanlagen
Mehr Tierwohl und weniger bürokratische Hürden im Baurecht – das ist im Kern das Ziel des Gesetzentwurfs zur Verbesserung des Tierwohls in Tierhaltungsanlagen
, den die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD eingebracht haben. Ein Ziel, das Sachverständige aus den Bereichen Landwirtschaft, Tierhaltung, Verwaltungs- und Baurecht sowie Kommunalpolitik durchweg unterstützen. Die konkrete Ausgestaltung des vorgelegten Gesetzesentwurfs jedoch stieß bei einer Anhörung im Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen unter der Leitung von Mechthild Heil (CDU) am Nachmittag des 7. September mehrheitlich auf Kritik der geladenen Experten. Kritisch merkten mehrere Sachverständige insbesondere an, dass der Begriff des Tierwohls im Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen nicht definiert werde. Damit widerspreche der Entwurf dem im Grundgesetz verankerten Bestimmtheitsgrundsatz, wonach die Anwendung von Gesetzen mit herkömmlichen Auslegungsmitteln möglich sein müsse. Martin Schulz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, schlug in seiner Stellungnahme zur Klärung des Tierwohl-Begriffs das geplante staatliche Tierwohllabel als Maßstab
vor. Petra Nüssle, Deutscher Bauernverband, argumentierte, die Definition von Tierwohl entwickle sich dynamisch
, man könne nicht bei jeder Veränderung das Baugesetzbuch ändern.
Futtermittel: wichtiger Bestandteil zukunftsorientierter Lösungen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Tierernährung
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) hat seinen Jahresbericht veröffentlicht und gibt einen Einblick in die Themen der Futtermittelbranche und die Aktivitäten des Verbandes innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Die Publikation enthält ausführliche Berichte zu den agrar- und marktpolitischen Rahmenbedingungen sowie Kennzahlen der Rohstoff- und Futtermittelmärkte. Der Jahresbericht kann beim DVT kostenlos bezogen werden und steht auch zum PDF-Download zur Verfügung.