BRS News Schwein
Nitratbericht 2020
Der Zustand des Grundwassers in Deutschland hat sich leicht verbessert. Die Anzahl der Messtellen, bei denen der EU-weite Nitrat-Grenzwert im Grundwasser überschritten wird, ist seit 2016 leicht gesunken. Die hohen Konzentrationen von Pflanzennährstoffen in den Küsten- und Meeresgewässern von Nord- und Ostsee sind weiterhin zu hoch. Das zeigen die Daten des aktuellen Nitratberichtes 2020, den das Bundesumwelt- und das Bundeslandwirtschaftsministerium alle vier Jahre erstellen. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, wertet den Bericht als Beleg dafür, dass bei der Gewässer- und Grundwasserqualität Verbesserungen zu sehen sind: Wir sehen in Flüssen, Seen, Grundwasser und auch in den Meeren Rückgänge der Nährstoffkonzentrationen. Es gibt natürlich noch einige Probleme zu lösen, aber wir sehen uns auf dem richtigen Weg. Das Narrativ der stetig steigenden Nährstoffbelastung aus der Landwirtschaft ist mit diesem Nitratbericht widerlegt. Vor allem in den Bereichen, wo die Schwellenwerte der Nitratrichtlinie noch überschritten werden, sehen wir deutlich sinkende Nitratkonzentrationen.
Berlin hält an Normenkontrollklage zur Schweinehaltung fest
Das Land Berlin hält zentrale rechtliche Anforderungen an die Schweinehaltung in der deutschen Landwirtschaft für unvereinbar mit dem Tierschutzgesetz und deshalb für verfassungswidrig. Daran ändert auch der heutige Beschluss des Bundesrats zur Kastenstandhaltung nichts. Deshalb hält Berlin an dem Normenkontrollverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht fest.
Forschungsprojekt entwickelt Lösungen gegen Nitrateinträge ins Grundwasser
idw - Landwirtschaftliche Rückstände wie Gülle oder Gärreste aus der Biogasproduktion enthalten sehr viel Stickstoff. Dieser kann bei der Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen ins Grundwasser gelangen. In vielen landwirtschaftlich geprägten Regionen Norddeutschlands ist der Grenzwert für Stickstoff in Form von Nitrat im Grundwasser (50 mg/L) bereits überschritten und führt zu Einschränkungen bzw. hohen Kosten bei der Trinkwassergewinnung. Im EU-Projekt Circular Agronomics
wird nach Lösungen gesucht, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Unter anderem wird nach technischen Lösungen gesucht, den Eintrag von Nitrat ins Grundwasser zu reduzieren.
Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages: Tierwohlabgabe nicht verfassungskonform?
Die vielfach geforderte Tierwohlabgabe auf Fleisch zum Umbau der Tierhaltung könnte an verfassungsrechtlichen Fragen scheitern. Das zeigt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages im Auftrag der FDP-Fraktion, das der Neuen Osnabrücker Zeitung
(NOZ) vorliegt.
Mecklenburg-Vorpommern beginnt mit Bau einer ASP-Wildschutzbarriere
Regierungsportal M-V - Das Land Mecklenburg-Vorpommern beginnt mit dem Bau einer temporären Wildschutzbarriere zur Abwehr der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Im Rahmen dieser Baumaßnahme ist vorgesehen, zunächst auf den landes- und bundeseigenen Flächen in Nähe der Grenze zwischen der Wojewodschaft Westpommern und Mecklenburg-Vorpommern zeitlich befristet einen über 50 km langen Knotengeflecht-Zaun zu errichten. Anlässlich des Beginns der Bauarbeiten lädt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am 13. Juli zu einem Vor-Ort-Termin ein, um über die Maßnahme sowie den aktuellen Stand des ASP-Seuchengeschehens zu informieren.
Verbessertes Wachstum von Ferkeln mit geringem Geburtsgewicht dank einer Ergänzung der Ration
Die Züchtung hochfruchtbarer Muttersauen hat zu einem Anstieg der Zahl von Ferkeln mit geringem Geburtsgewicht geführt; diese sind oft schmächtig und wachsen langsam. In einer Studie von Agroscope wurde die Wirkung einer Ergänzung der Ferkelration auf die Entwicklung untersucht.
Isofluran-Narkosegerät Pig Snoozer
Ab dem 1. Januar 2021 ist in Deutschland die betäubungslose Ferkelkastration auch unter acht Tage alter Ferkel verboten. Um Maßnahmen für die Verbesserung des Tierwohls zu fördern, werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Anschaffung von Narkosegeräten für die Ferkelkastration (Isoflurannarkose) durch Zuwendungen finanziell unterstützt. Eines der von der DLG zertifizierten Geräte ist der Pig Snoozer
, der im GFS Top-Animal Shop erhältlich ist. Der Pig Snoozer bietet 4 Kastrationsplätze, Mehrfachfilterung sowie verstellbare Kastrierhalter.
Impfung gegen Ebergeruch auch im ökologischen Landbau aus Tierschutzgründen sinnvoll
Der Ausschuss für ökologischen Landbau der EU-Kommission vertritt die Auffassung, dass die Immunokastration nicht den Prinzipien des ökologischen Landbaus entspräche. Ein Eingriff in das Hormonsystem der Tiere stehe der ökologischen Grundidee entgegen. Somit sei nur eine chirurgische Kastration nach Betäubung für ökologisch arbeitende Schweinebestände akzeptabel. Dem widerspricht die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. energisch.
Bei dem Impfstoff zur Verhinderung des Geschlechtsgeruchs des Fleisches männlicher Schweine handelt es sich nämlich nicht um ein Hormon, sondern um ein hormonell vollkommen inaktives synthetisches Imitat eines körpereigenen Botenstoffs. Das geimpfte Tier bildet dagegen Antikörper und diese unterbinden die Einlagerung von Androstenon und Skatol im Fettgewebe der männlichen Schweine, was den unerwünschten Geschlechtsgeruch verursacht. Die TVT fordert, die Diskriminierung der Immunokastration durch Teile des ökologischen Landbaues und einige Agrarpolitiker zu beenden.
German Genetic fordert massive Unterstützung für notwendige bauliche Betriebsentwicklungsmaßnahmen
Mit der aktuell vom Bundesrat getroffenen Entscheidung zum Kastenstand bzw. zur Abferkelbucht innerhalb der Tierschutz/Nutztierhaltungsverordnung wurden politische Befindlichkeiten vor die Belange der Praxis und Vernunft gestellt. Zusätzliches Tierwohl kann zukünftig fast nur noch mit Neubaumaßnahmen im Deckzentrum realisiert werden, was für viele gewachsene und meist kleinere Betriebe finanziell aber auch planungstechnisch nahezu unmöglich ist
, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung Schweinezuchtverbandes BW / German Genetic.
Bundeskabinett setzt Zukunftskommission Landwirtschaft ein
Das Bundeskabinett hat heute zugestimmt, die Zukunftskommission Landwirtschaft einzusetzen. Die Einsetzung war wesentliches Ergebnis des Agrargipfels, zu dem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, rund 40 landwirtschaftliche Verbände eingeladen hatten. Die Kommission soll unter Einbindung von Praktikern, Wissenschaftlern und gesellschaftlichen Akteuren, insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbänden, praxistaugliche Empfehlungen erarbeiten für eine produktive und ressourcenschonende Landwirtschaft. Es geht darum, ein übergreifendes gemeinsames Verständnis zu entwickeln, wie mehr Tierwohl, Biodiversität, Klima- und Umweltschutz mit den fundamentalen Aufgaben der Erntesicherung und der ökonomischen Tragfähigkeit – gerade auch für die vielen Familienbetriebe – zusammengebracht werden können.