BRS News Schwein
Niederlande: 12 % weniger Schweinebetriebe
In den Niederlanden geht die Anzahl der Betriebe mit Schweinehaltung weiter drastisch zurück. So gab es bei der jüngsten Zählung im April dieses Jahres nur noch 3.600 Höfe mit Schweinen. Das ist ein Rückgang um 12 % gegenüber derselben Zählung ein Jahr zuvor. Besonders stark ging in dem zwölfmonatigen Auswertungszeitraum die Zahl der Mastschweinebetriebe mit 13 % zurück. Etwas moderater war dagegen die Abnahme der Betriebe mit Ferkelerzeugung um 5 %. Niederländische Fachleute bringen den starken Rückgang der Schweinebetriebe mit dem nationalen Aktionsplan Ammoniak der Landesregierung in Verbindung. Denn hiernach konnten Betriebe zunächst auf eine Anpassung ihrer Stelle bzw. die Nachrüstung von Abluftfiltern verzichten, wenn sie den Tierbestand heruntergefahren haben. Diese Übergangsregelung lief jedoch Ende 2019 aus, so dass vielen beteiligten Betrieben dann nur noch der vollständige Ausstieg blieb. Im Gegensatz zu den Abstockungen im Schweinebereich konnte der Milchviehsektor im selben Zeitraum um mehr als 4 % wachsende Kuh-Bestände vermelden.
China: ASP verursacht 17 Millionen Tonnen Proteinlücke
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat in China eine Proteinlücke von 17 Millionen Tonnen verursacht, erklärte Brett Stuart, Präsident von Global Agritrends, während des Web-Seminars Global Protein's Uncertain Future
. Diese Lücke könne China auch nicht mehr durch Importe auffüllen. In China müsse man sich auf eine sehr lange Erholungsphase beim Produktionsvolumen von Schweinefleisch einstellen, in der die Verbraucher teilweise auf andere Fleischsorten ausweichen müssten. Die Schweinefleischpreise in China werden vermutlich für längere Zeit auf einem sehr hohen Niveau bleiben.
Dänischer Schweinebestand wächst moderat
Die neuesten vom dänischen Statistikamt Statistics Denmark veröffentlichten Zahlen zeigen, dass der Schweinebestand am 1. Juli 2020 insgesamt 13,2 Millionen Tiere umfasste. Dies ist ein Anstieg um 5% gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Jahr 2019. Das größte jährliche Wachstum wurde bei der Zahl der Schlachtschweine verzeichnet, die seit Juli 2019 um 11 % zunahm.
Polen: Inzwischen fast täglich neue ASP-Fälle
AgE - In Polen verzeichnen die Behörden mittlerweile fast täglich neue Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in der Landwirtschaft. Die Oberste Veterinärbehörde bestätigte am vergangenen Donnerstag (20.8.) drei neue Fälle in der Wojewodschaft Lublin im Osten des Landes, die sich zunehmend zum Hotspot des diesjährigen Seuchengeschehens entwickelt. Zusammen mit den jüngsten Fällen wurden laut den amtlichen Angaben seit Jahresbeginn bereits 55 ASP-Infektionen in Schweinehaltungen registriert. Dem stehen lediglich 48 Ausbrüche im gesamten letzten Jahr gegenüber. Im Rahmen der Seuchenschutzmaßnahmen mussten 2020 bereits rund 44.500 Hausschweine gekeult werden, während bis Ende 2019 nur
insgesamt gut 35.000 Nottötungen vorgenommen worden waren. Hinzu kommt, dass die Seuche unvermindert im Wildschweinbestand grassiert. Die Gesamtzahl der Funde von an der ASP verendeten Wildschweinen hat in dieser Woche die Marke von 3.000 Fällen überschritten, wobei die Menge an toten Wildschweinen noch deutlich darüber liegt, da oft mehrere Kadaver an einem Ort gefunden werden. Etliche Meldungen kamen auch wieder aus der Wojewodschaft Lebus, unweit der deutsch-polnischen Grenze.
Versicherer fordern Bezuschussung von Mehrgefahrenpolicen
AgE - Die deutschen Versicherer plädieren für eine staatliche Bezuschussung von Mehrgefahrenversicherungen und begründen dies mit der Häufung ausgeprägter Dürreperioden. Bei einer entsprechenden staatlichen Unterstützung wären die Versicherer in der Lage, auch eine erhöhte Nachfrage an Mehrgefahrenversicherungen zu bedienen
, betonte das Mitglied der Geschäftsführung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Durch Frost, Starkregen und Trockenheit drohten den deutschen Landwirten das dritte Jahr in Folge erhebliche Ernteeinbußen, stellte der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Hagelversicherung, Dr. Rainer Langner, ergänzend fest. Auch für den Deutschen Bauernverband (DBV) ist klar, dass die Landwirtschaft allein den Aufbau einer Mehrgefahrenversicherung zur Reduzierung witterungsbedingter Ertragsrisiken wirtschaftlich nicht stemmen kann. Bei der Vorstellung der diesjährigen Erntebilanz forderte DBV-Präsident Joachim Rukwied Bund und Länder auf, eine Anschubfinanzierung für eine solche Versicherung auf den Weg zu bringen. Den Finanzbedarf dafür bezifferte Rukwied auf 400 Mio. Euro bis 500 Mio. Euro jährlich, gestreckt über einen Zeitraum von drei Jahren.
DLG-Prüfberichte zu den Isofluran-Narkosegeräten veröffentlicht
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) hat die ausführlichen Prüfberichte zu den Isofluran-Narkosegeräten für die Ferkelkastration veröffentlicht. Die Prüfergebnisse von sieben Gerätevarianten sind in fünf Berichten zusammengefasst und können hier kostenfrei von der DLG-Homepage heruntergeladen werden. Kern der Prüfberichte stellt jeweils die Beurteilung kurzgefasst
dar, in der die Ergebnisse für die einzelnen Prüfkriterien zusammengefasst und bewertet sind. Es folgen eine Beschreibung der Prüfmethoden und die ausführliche Darstellung der Prüfergebnisse.
Folgende Berichte sind verfügbar:
- Prüfbericht 7090: Pro Agri GmbH, Isofluran-Narkosegerät
PigletSnoozer
mit 4 Narkosestationen - Prüfbericht 7080: Promatec Automation GmbH, Isofluran-Narkosegerät
PorcAnest 3000
mit 3 Narkosestationen - Prüfbericht 7082: GDO GmbH, Isofluran-Narkosegerät
Anestacia
mit 3 oder 4 Narkosestationen - Prüfbericht 7081: BEG Schulze Bremer GmbH, Isofluran-Narkosegerät
PigNap 4.0
mit 4 Narkosestationen - Prüfbericht 7089: MS Schippers, Isofluran-Narkosegerät
MS Pigsleeper
mit 3 oder 4 Narkosestationen
Kaniber lässt Tiergesundheits-Datenbank aufbauen
Bereits seit 2015 fördert das Bayerische Landwirtschaftsministerium ein Projekt zur Erfassung und Rückmeldung von Schlachttierbefunden bei Rindern, Schweinen und Geflügel. Auf dieser Basis wird nun über den Fleischprüfring Bayern eine Tiergesundheits-Datenbank aufgebaut. Dazu werden Schlachtbefunddaten mit weiteren Betriebs- und Leistungsindikatoren zusammengeführt und zu einer Datenbank weiterentwickelt. Damit soll auch eine Basis für zielgerichtete Beratung geschaffen werden.
QS-Akademie: Corona-Schutzmaßnahmen in Unternehmen der Lebensmittelbranche
In dem Online-Seminar Corona-Schutzmaßnahmen richtig umsetzen
der QS-Akademie legen die Experten einen besonderen Schwerpunkt auf die Identifikation von Infektionswegen sowie die Umstrukturierung der Arbeitsplätze, um Mindestabstände einhalten zu können. Kritische Schlüsselpunkte sind beispielsweise für Saisonarbeiter auf dem Feld die zentralen Sammelpunkte für Obst- und Gemüsekisten
, führt Frederick Lippert (Qualitätsmanager International bei Dr. Lippert Qualitätsmanagement GmbH) als ein typisches Beispiel aus dem Obst- und Gemüseanbau auf. Josef Trilling, Inhaber der jtconcept Unternehmensberatung, rät den Seminarteilnehmern zu kreativen Lösungen in den fleischverarbeitenden Betrieben, um den Umsetzungsaufwand realistisch zu halten. Diese und zahlreiche weitere praktische Tipps und anschauliche Beispiele wie Corona-Schutzmaßnahmen in Lebensmittelunternehmen umgesetzt werden können, vermittelten die Experten aus der Branche in dem 2-stündigen Online-Seminar der QS-Akademie.
BMEL: Berichte über Landwirtschaft August 2020
Die Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft
, die vom Bundesministerium für Ernährung und Lanwirtschaft (BMEL) herausgegeben wird, beschäftigt sich in ihrem August-Band 98 unter anderem mit folgenden Themen:
- Genotyp x Umwelt-Interaktionen in der Milchrinderzüchtung Teil 1: Methodische Aspekte und beobachtete Ergebnis in der ökologischen und konventionellen Züchtung
- Genotyp x Umwelt-Interaktionen in der Milchrinderzüchtung Teil 2: Merkmalsspezifität
- Sind Algen und Insekten das Proteinfuttermittel der Zukunft? - Ein Literaturüberblick zum Stand der Forschung
- Welches Potenzial haben Algen- und Insektenproteine als Futtermittelkomponente in Deutschland? - Ergebnisse einer Expertenbefragung
Anpassung der Grünlandbewirtschaftung bei Klimaveränderung
Dr. Heidi Jänicke von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern geht im aktuellen proteinmark-Fachbeitrag den Fragen nach, ob die Unsicherheit für Ertrag und Qualität von Grünland aufgrund von Klimaveränderungen zunimmt, welche Effekte zu erwarten sind und was dies für die Pflanzenzüchtung und die gesamte Grünlandbewirtschaftung bedeuten könnte.