BRS News Schwein
Rabobank erwartet 8% Rückgang der weltweiten Schweinefleischproduktion
Laut Rabobank werden die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die globale Lieferkette im Schweinefleischsektor wahrscheinlich von langer Dauer sein. Die Rabobank hat ihre Schätzung der weltweiten Schweinefleischproduktion für dieses Jahr von einem Rückgang um 5% auf 8% revidiert. Der größte Rückgang wird in China (17%) erwartet, gefolgt von den Philippinen (9%) und Vietnam (8%). Alle drei Länder sind von der Afrikanischen Schweinepest (ASF) betroffen. Die COVID-19-Pandemie wirkt sich jedoch auch auf andere Märkte aus. In Brasilien wird die Produktion nach Angaben der Bank voraussichtlich um 1,5% zurückgehen, während in der Europäischen Union ein Rückgang um 0,5% erwartet wird. Für die USA wird mit einem Anstieg um 1,3% gerechnet. Herausforderungen in den Bereichen Produktion, Verarbeitung, Marketing und Verbrauch können zusammen die Industrie umgestalten, wobei in den kommenden Jahren Veränderungen beim Zugang zu Arbeitskräften, eine verstärkte Automatisierung, der Produktmix und die Vertriebskanäle erwartet werden
, heißt es in dem Bericht.
BHZP: Welp verlässt die Bühne

Mit dem letzten Geschäftsbericht bei der BHZP-Aufsichtsratssitzung und einer kleinen Abschiedsfeier mit den VzF- und BHZP-Aufsichtsräten endete am 30. Juni die erfolgreiche Amtszeit von Dr. Conrad Welp als Geschäftsführer. Bereits seit Anfang des Jahres ist die neue Geschäftsführung bei der BHZP GmbH im Amt und seit 1. Juli 2020 hat auch die VzF GmbH eine neue Geschäftsführung. Beide Unternehmen werden so auch in Zukunft die positive Entwicklung weiter vorantreiben.
QS-Wissenschaftsfonds: Ferkel finden Balkone toll
Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover untersuchte in einem durch den QS-Wissenschaftsfonds geförderten Projekt die Auswirkungen des Angebots einer erhöhten Ebene in Buchten für Aufzuchtferkel auf die Tiere sowie die Buchtenhygiene und das Stallklima. Die Ergebnisse zeigen, dass der Bereich auf der Ebene über die gesamte Haltungsperiode intensiv von den Ferkeln genutzt wurde und sich das Einbauen einer erhöhten Ebene positiv auf das Anlegen von Funktionsbereichen (Fressen, Ruhen, Aktivität) auswirkt. 99% aller Ferkel - egal ob männlich oder weiblich – nutzten die zusätzliche Fläche. Mit zunehmendem Körpergewicht wurde der Balkon häufiger genutzt.
Allgemeine Diätempfehlungen sind sinnlos
Ob Zucker, Fett oder andere Nährstoffe: Wie der Körper auf verschiedene Lebensmittel reagiert, ist einer neuen Studie zufolge von Mensch zu Mensch so unterschiedlich, dass allgemeine Diätempfehlungen sinnlos erscheinen
, fasst Annette Rößler die Ergebnisse einer Studie zusammen, die gerade im Fachjournal Nature Medicine
erschienen sind. Ihr Artikel ist am 22. Juli im Internetportal der Pharmatzeutischen Zeitung
veröffentlicht worden. Das Ergebnis der Studie wird auf eine sehr individuelle metabolische Reaktion eines Menschen auf die Nahrungsaufnahme zurückgeführt. Bei Fetten
schien das Mikrobiom - die Bakterienpopulation im Magen-Darmtrakt - eine größere Rolle zu spielen als bei Zucker
. Übrigens: selbst bei eineiigen Zwillingen stimmte das Mikrobiom nur zu etwa einem Drittel überein. Was viele Verbraucher nicht wissen dürften: Essen kann sogar eine Diätentzündung (Dietary Inflammation) auslösen. Was man dagegen machen kann: "Mehr auf den eigenen Körper hören".
EU-Futtermittelindustrie auf dem richtigen Weg für verantwortungsbewusste Sojaproduktion
Sojaschrot, das in der Tierfutterproduktion verwendet wird, wird zunehmend auf verantwortungsbewusste Weise produziert, einschließlich zertifizierter entwaldungsfreier Sojaprodukte
. Der Europäische Verband der Futtermittelhersteller (FEFAC) hebt die bedeutenden Fortschritte hervor, die bei der Umgestaltung des Marktes für verantwortungsbewusst produziertes Soja in Europa seit 2015 erzielt wurden. Interne Schätzungen der FEFAC gehen davon aus, dass im Jahr 2018 79% des gesamten in der EU verwendeten Futtersojas aus Quellen stammt, die als mit einem geringen Entwaldungsrisiko behaftet angesehen werden können (z.B. EU, Vereinigte Staaten, Kanada, Ukraine, Serbien, Indien, China). Der Sojamonitor
der Initiative für nachhaltigen Handel (IDH) geht von einem geringeren Anteil aus, betrachtet dabei jedoch den gesamten Sojabohnenverbrauch in Europa, also sowohl der Verwendung in Lebensmitteln als auch in Futtermischungen.
Fleischverzicht: Königsweg gegen die Klimakrise? Online-Seminar am 29. Juli
Es gibt viele Theorien und Meinungen zum besten Weg für mehr Klimaschutz und die Vermeidung anthropogener Treibhausgase. Dabei steht auch die Landwirtschaft im Fokus. Der landwirtschaftliche Beratungsdienst von Schottland (SRDP) lädt vor diesem Hintergrund zu einem Online-Seminar am 29. Juli (20:00 bis 21:00 Uhr) ein. Als internationaler Experte wurde Prof. Dr. Frank Mitloehner, vom Clear Center an der Universität von Kalifornien eingeladen. Er wird über den biogenen Kohlenstoffkreislauf von Rindern und die Bedeutung der Tierhaltung für eine nachhaltige Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung aufklären.
Bayern: Landwirte und i.m.a fördern die „Schule fürs Leben“
Jedes Kind sollte einmal im Laufe seiner Schulzeit einen Bauernhof besucht haben. Diese Forderung der Landwirte in ganz Deutschland wird jetzt in Bayern realisiert. Für die vom Kultusministerium initiierte Schule fürs Leben
stehen fast tausend Bauernfamilien und andere Experten der landwirtschaftlichen Bildungsarbeit bereit. Ihr Ziel: Kinder und Jugendliche zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und in Ernährungsthemen fit zu machen. Der information.medien.agrar e.V. (i.m.a) beteiligt sich an dieser Aktion und stattet die landwirtschaftlichen Wissensvermittler mit kostenlosen Lehr- und Lernmaterialien aus.
BRS-Statistikbroschüre Rinder- und Schweineproduktion erschienen
Das Heft Rinder- und Schweineproduktion in Deutschland
Ausgabe 2020 mit Daten des Jahres 2019 ist erschienen. Zunächst geben Tabellen und Abbildungen einen allgemeinen Überblick zur Rinder- und Schweineproduktion in Deutschland und der EU. Anschließend werden Angaben zur Zucht, zur künstlichen Besamung und zum Embryotransfer präsentiert. Komplettiert wird der Bericht mit Daten zur Milchleistungs- und Fleischleistungsprüfung sowie zur Mastleistung und Haltung von Schweinen. Die neue Ausgabe kann für 15 € zzgl. Versandpauschale und MwSt. (Mitgliederorganisationen 5 €) unter info@rind-schwein.de oder Fax: 0228 91447 11 bestellt werden.
Können Änderung der Ernährungsgewohnheiten das Klima retten?
Es vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht erzählt wird, wie schädlich unsere Ernährung für den Klimawandel ist. Hier stehen insbesondere die tierischen Nahrungsmittel in der Kritik. Aber ist das wirklich so? Die Wahrheit ist, dass der Verbrauch fossiler Brennstoffe für 80% der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Die deutsche Nutztierehaltung erzeugt zusammen rd. 4 % der deutschen Treibhausgase. Die Zusammenhänge erklärt Prof. Mitloehner, CLEAR Center, Department of Animal Science UC Davis, in einem Potcast (leider nur auf englisch). Die gute Nachricht ist: die Tierhaltung kann durch Effizienzsteigerungen (Züchtung, Futtermittelzusatzstoffe) zu Entlastung des Klimawandels beitragen.
OIE und FAO fordern globale Vorgehen gegen die Afrikanischen Schweinepest
In dieser Woche haben sowohl die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) als auch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) einen Aufruf zur weltweiten Bekämpfung der afrikanischen Schweinepest (ASP) veröffentlicht. Heute sind 51 Länder von afrikanischer Schweinepest betroffen. Inmitten der schwierigen Situation von COVID-19 breitet sich ASP weiter aus und verschärft die aktuellen Gesundheits- und sozioökonomischen Krisen
, sagte Dr. Matthew Stone, stellvertretender OIE-Generaldirektor für internationale Standards und Wissenschaft. In vielen von ASP betroffenen Ländern fehlen ausreichende personelle, finanzielle oder technische Ressourcen, um Tierseuchen schnell zu erkennen, darauf zu reagieren und einzudämmen. Das gemeinsame globale Rahmenwerk von OIE und FAO zur progressiven Bekämpfung grenzüberschreitender Tierkrankheiten (GF-TAD) ruft die Länder und Partner auf, ihre Kräfte gegen die Afrikanische Schweinepest zu bündeln und die neue Initiative zur weltweiten Bekämpfung der ASP zu verabschieden.