BRS News Schwein
Tierschutz: "Mindeststandard ist nichts Anrüchiges"
Deutschland leistet sich wie viele andere Länder auch, ein Tierschutzgesetz, das Mindestanforderungen an die Haltung von Nutztieren gesetzlich festlegt. Auf der Basis der EU-Gesetzgebung wurden diese Anforderungen mit der Tierschutznutztierhaltung präzisiert und laufend angepasst. Ein neues Eckpunktepapier zur Änderung der Verordnung liegt in der Schublade.Parallel entstehen Haltungs- und Tierwohllabel, die zusätzliche Anforderungen skizzieren und finanziell bewerten. Das Mehr an Investitionen soll und muss über die Ladentheke refinanziert werden. Der Wissenschaftsblogger Sören Schewe, selber Veterinär und angehender Agraringenieur, beobachtet diese Entwicklung mit Sorge. Er behauptet, dass ein Mehr an Siegeln und ein Mehr an Investitionen in Tierwohlställe weder dem Tier noch dem Menschen bringt, wenn der Landwirt
depressivin der Ecke liegt. Was er damit sagen will:
Tierwohl steht und fällt mit dem Management, also dem Menschen. Dafür muss ein Betrieb keine Kredite aufnehmen und sich und seine Famlien derart verschulden, dass er nicht mehr weiß, wie die Bankraten zu tilgen sind. Oder anders ausgedrückt: Auch mit alten Ställen ist Mehr-Tierwohl möglich, meint der Tierarzt. Anstatt in Label zu finanzieren, die hohe Investitionskosten zur Folge haben, sollte man mehr Anstrenungen in Ausbildung und Sachkunde stecken.
BFL bekräftigt Forderung nach Lokalbetäubung
©SuS - Die Bauförderung Landwirtschaft (BFL) hat sich in einem Positionspapier dafür ausgesprochen, die Lokalanästhesie von Ferkeln durch den Landwirt als Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration doch möglich zu machen. Wie die BFL vergangene Woche mitteilte, wurde eine entsprechende Stellungnahme zum Referentenentwurf einerVerordnung zur Durchführung der Narkose mit Isofluranan Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner geschickt. Darin stellt die Vereinigung der Beratung und Wirtschaft fest, dass die Vermarktung unkastrierter Schweine im Handel auf Schwierigkeiten stoße und dies negative Einkommenseffekte auf den Betrieben bewirke. Die Vollnarkose mit Isofluran ist laut BFL aufwändig und teuer und gerade für kleinstrukturierte Betriebe kaum zu stemmen. Zudem habe die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Defizite beim Anwenderschutz festgestellt, so dass sowohl Tierhalter wie Tierärzte eine Anwendung mit Isofluran ablehnen würden.
Schweinehaltung in Deutschland - Fakten und Zahlen
In Deutschland diskutieren Gesellschaft und Politik intensiv den Umbau der Schweinehaltung. Nach welchen Kriterien kann ein solcher Umbau erfolgen, und was kostet es, unterschiedliche Tierwohlstandards in den Ställen umzusetzen? DLG-kompakt Schweinehaltung in Deutschland
vergleicht anhand der wichtigsten Investitionsblöcke,welche Kosten für Landwirte pro Kilogramm Schweinefleisch in vier verschiedenen Haltungsverfahren entstehen. Zusätzlich bietet die Publikation eine Übersicht zur Struktur der deutschen Schweinehaltung sowie weitere relevante Informationen über den Weg des Schweines vom Stall bis zur Theke.
Dr. Nora Hammer vom Bundesverband Rind und Schwein e.V. hat bei der Themensammlung mitgearbeitet.
Abschlussveranstaltung im Verbundprojekt "InnoPig" am 03. April in Kiel und am 04. April in Blekendorf
In dem Verbundprojekt InnoPig
wurden verschiedene Haltungssysteme (Gruppenhaltung ferkelführender Sauen, Bewegungsbuchten (ohne Fixierung) und konventionelle Einzelhaltung im Ferkelschutzkorb) in unterschiedlichen Ausführungen miteinander verglichen. Die Effekte der verschiedenen Abferkelsysteme in den nachfolgenden Produktionsstufen Ferkelaufzucht und Mast wurden analysiert. Die Bewertung der geprüften Verfahren orientierte sich an den Kriterien Tiergesundheit, Tierverhalten, Leistung und Wirtschaftlichkeit. Die Projektteilnehmer werden die Ergebnisse im Rahmen einer Abschlussveranstaltung am 03. April in Kiel und am 04. April in Blekendorf vorstellen und zur Diskussion stellen.
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie die Landwirtschaftliche Rentenbank haben das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben, an dem insgesamt neun Einrichtungen aus Wissenschaft, Beratung und Wirtschaft beteiligt sind, mit rund 2,0 Mio. € gefördert.
Direktzahlungen: Bundesregierung lehnt Änderungen ab
Die Bundesregierung lehnt die von der EU-Kommission vorgeschlagene verpflichtende Kappung und Degression der Direktzahlungen unter Berücksichtigung von Arbeitskräften ab. Das geht aus einer Antwort der Regierung Antwort der Bundesregierung auf eine target="_blank Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor.QS-Antibiotikamonitoring belegt verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz durch Tierärzte und Tierhalter
2018 ist die eingesetzte Antibiotikamenge bei Schweine und Geflügel haltenden Betrieben im QS-System gegenüber dem Vorjahr erneut gesunken. Ein klarer Beleg für den sorgfältigen und verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz durch Tierärzte und Tierhalter. Bei fast allen Wirkstoffgruppen, insbesondere bei den kritischen Antibiotika, hat eine deutliche Reduzierung stattgefunden. Der von Kritikern an die Tiermedizin geäußerte Vorwurf, es finde eine Verschiebung der eingesetzten Wirkstoffe statt, ist widerlegt.Öffentlichkeitsarbeit ist Chefsache
Die meisten Betriebsleiter in der Landwirtschaft glänzen durch Abwesenheit in den sozialen Medien. Petra Düring vom Bayerischen Bauernverband spricht Klartext. Ihrer Meinung nach ist jeder einzelne Landwirt zuständig für Öffentlichkeitsarbeit.
"Rote-Bete-Saft" mutiert zum Sportlergetränke dank hohem Nitratgehalt
Im Zusammenhang mit der Nährstoffversorgung unserer Ackerfrüchte, gerät die Düngerausbringung in das Visier von Umweltexperten. Entsprechend hoch sind die Restriktionen und der Grenzwert für Nitrat im Grundwasser. Er liegt bei 50 Milligramm / pro Liter.Mit den Düngeverordnung müssen Landwirte Nährstoffbilanzierungen glaubhaft vorlegen. Damit wird geprüft, ob nur soviel Nährstoffe ausgebracht wurden, wie die Pflanze tatsächlich zum Wachstum benötigt. Bekannt ist aber, dass es zahlreiche Pflanzen gibt, die sehr hohe Nitratgehalte aufweisen. Die Ernährungsempflung lautete daher immer: nicht zu viel und eher wenig von diesen Pflanzen verzehren. Das galt besonders für Kinder.
Jetzt scheint sich ein neuer Trend abzuzeichnen, nachdem Ernährungswissenschaftler nachweisen konnten, dass die regelmäßige Einnahme von Rote-Bete-Saft leistungsssteigernd wirkte. An der Studie nahmen 14 junge und gesunde Männer teil. Sie tranken für 15 Tage täglich einen Rote-Bete-Saft, der rund 400 mg Nitrat enthielt. Die Ergebnisse sind im Fachjournal American Journal of Physiology – Renal Physiology erschienen.
Bundesregierung ist besorgt über die Bodenpreise und hat sie dabei selber verursacht
Die Bundesregierung betrachtet die Preisentwicklung am landwirtschaftlichen Bodenmärkt mit Sorge. Insbesondere die aktiven Landwirte würde die Lage vor erhebliche Probleme stellen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/7363) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/6703) hervor. Die Bundesregierung benennt drei Gründe und vergisst den wichtigsten: die staatliche Subventionierung im Rahmen des erneuerbaren Energiengesetzes. Mit der Unterstützung des Ausbaus von Biogasanlagen schnellten die Bodenpreise in die Höhe. DieEnergiewirtekonnten Preise für Pachten zahlen, von denen Tierhalter und Biobetriebe nur träumen konnten.
Das hierdurch die innerlandwirtschaftliche Konkurrenz zunahm, ist ebenso unbestritten wie das Interesse nichtlandwirtschaftliche Investoren aufgrund steigender Bodenpreise. Auslöser ist und bleibt aber der staatlich provozierten Anstieg der Pachtpreise. Mit der Verarbschiedung des EEG haben Wissenschaft und Tierhalter auf die Folgen aufmerksam gemacht. Niemand hat auf sie gehört.
Land legt Umsetzungskonzept für Tierschutzplan vor
Das Brandenburger Agrarministerium und das Verbraucherschutzministerium haben heute im Rahmen der auswärtigen Kabinettsitzung in Cottbus ihr gemeinsames Konzept zur weiteren Umsetzung des Tierschutzplans Brandenburg vorgelegt. Nach knapp einjähriger Vorarbeit mit vielen Beteiligten hatten die mit der Erarbeitung beauftragten wissenschaftlichen Einrichtungen, das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB) und die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e. V. (LVAT), am 15. Dezember 2017 an Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger und an Verbraucherschutzminister Stefan Ludwig übergeben.