BRS News Schwein
Geplante Agrarkürzungen können Klima- und Umweltschutzziele gefährden
Die Kürzung im Agrarhaushalt wird die Landwirte hart treffen und zu einer Schwächung der ländlichen Räume führen – und zwar in ganz Europa,so bewertet der Deutsche Bauernverband in einer ersten Stellungnahme die angekündigten Mittelkürzungen. Einschnitte würden
die Spielräume für zusätzliche gesellschaftliche Leistungen, etwa für Klima- und Umweltschutz, einschränken.Ähnlich besorgt reagierte Minister Backhaus und derBund ökologische Lebensmittelwirtschaft auf die Ankündigung aus Brüssel.
Die Landwirtschaftskammer Österreich reagierte in einer Pressemeldung verärgert:
Naturbedingte Schwierigkeiten und die Leistungen für Mensch und Umwelt wird es auch nach dem Brexit geben. Bäuerinnen und Bauern werden auch dann noch täglich für Natur, Umwelt, Tierwohl, Lebensmittelqualität, Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum sorgen. Und wer angesichts des Klimawandels, der immer dramatischere Folgen hat, wie die jetzige Hitzewelle samt Insektenplage zeigt, die Agrargelder kürzen will, der verweigert total die Wirklichkeit. Der kann auch gleich aus Klimaschutzverträgen austreten.
DSGVO: Bald gilt der neue Datenschutz
Ende Mai gilt die EU-Datenschutzgrundverordnung - nach einer Übergangszeit von zwei Jahren. Alle Unternehmen müssen bei der Verarbeitung sensibler, Personen bezogener Daten strengere Regeln einhalten. Der Bundesverband Rind und Schwein hat daher zu einem Workshop nach Kassel eingeladen, um seine Mitgliedsunternehmen fit zu machen. Die Tagung war schon rel. zeitig ausgebucht. Unternehmen, die keinen Platz mehr ergattern können, empfiehlt der Verband den Besuch von einschlägigen Internetseiten, wie z.B. dem Angebot des Zentralverbandes des Deutschen Handwerkes, der sowohl für Betriebe als auch für Organisationen ein hervorragendes, kostenloses Informationsangebot zur Verfügung stellt. Externe Dienstleister können eine Betriebsindividuelle Anpassung der Dokumente vornehmen.Aber auch die Fachpresse wird in den nächsten Wochen das Thema aufgreifen und verständlich informieren. Die Agrarzeitung hat soeben eine Informationsserie gestartet.
VdF / BVDF zur wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Fleischsektors
Die Unternehmen der Fleischwirtschaft bewegen sich weiterhin in einem wirtschaftlich äußerst schwierigen Umfeld, heißt es in einer Pressemeldung, die der Verband der Fleischwirtschaft (VdF) und der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie (BVDF) anlässlich ihrer Mitgliederversammlung veröffentlicht haben. Kennzeichnend sei die kontinuierlich schrumpfende Nachfrage für Schweinefleisch in Deutschland und allgemein in der EU. Hinzu kämen offizielle Regelungen oder informelle Übereinkünfte in einer zunehmenden Zahl von EU-Ländern, die den Handel innerhalb der EU erschwerten.
BGH-Urteil zur Weiterverbreitung illegaler Filmaufnahmen kein Freibrief
age - Die Bundesregierung sieht in dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Weiterverbreitung heimlich entstandener Filmaufnahmen in Tierställen keinen Freibrief für die Presse zur Veröffentlichung rechtswidrig hergestellter Dokumentationen, so Agra-Europe. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Michael Stübgen, im Deutschen Bundestages klargestellt. Stübgen wies in einer Fragestunde am vergangenen Mittwoch darauf hin, dass nach der Entscheidung der Karlsruher Richter in jedem Einzelfall eine Güterabwägung vorzunehmen sei. Dabei müssten die grundrechtlich garantierte Pressefreiheit und das Informationsinteresse der Öffentlichkeit auf der einen mit dem Grundrecht des Unternehmers an der Wahrung seines Persönlichkeitsrechts sowie seiner Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse auf der anderen Seite abgewogen werden. Der Staatssekretär bekräftigte zugleich den Willen der Koalition, Einbrüche in Tierställe künftig als Straftatbestand zu ahnden. Die Bundesregierung werde dazuin absehbarer Zeiteinen Rechtssetzungsvorschlag machen, kündigte Stübgen an. Der Bundesverband Rind und Schwein rät in diesem Zusammenhang, grundsätzlich jeden Stalleinbruch zur Anzeige zu bringen.
Discounter senken Milch- und Fleischpreise: verheerendes Signal für Tierhalter
BBV - Aktuell verhandeln die Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel die Preise für verschiedene Milchprodukte (zum Beispiel Frischmilch) für die nächsten sechs Monate. Der Discounter Aldi kündigte auf Nachfrage an, seine Preise für den Liter frische Vollmilch in der untersten Klasse ab heute um 9 Cent auf 69 Cent zu senken. Dazu erklären die Kreisbäuerinnen und Kreisobmänner des Bayerischen Bauernverbandes bei ihrer heutigen Tagung in Herrsching:Die Preissenkungen sind ein verheerendes Signal für unsere Milchbauern. Auf der einen Seite steigen die Anforderungen an die Milchviehhalter permanent, zum Beispiel beim Tierwohl, auf der anderen Seite sinken die Verkaufspreise überdimensional. Das passt nicht zusammen und zerstört unsere regionale Landwirtschaft. Der Lebensmitteleinzelhandel spielt seine Marktmacht auf Kosten unserer Betriebe aus, denn die massive Preissenkung ist mit dem Marktgeschehen nicht erklärbar!
Auch im Schweinebereich sind die Erzeugerpreise aktuell deutlich gefallen. So bekommen Erzeuger derzeit mit 1,37 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht 5 Cent weniger als vergangene Woche. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai sind es sogar 22 Prozent weniger.
ITW startet mit weiterer, zusätzlichen Registrierungsphase für Schweinehalter
ITW - Nach erfolgreichem Start in ihre zweite, ebenfalls dreijährige Programmphase startet die Initiative Tierwohl jetzt eine weitere, zusätzliche Registrierungsphase für Schweinehalter. Bis zum 6. Juli 2018 können sich Schweinehalter, die Sauenhaltung, Ferkelaufzucht und/oder Mast betreiben, über einen Bündler registrieren lassen. Einen entsprechenden Bündler können die Landwirte aus einer von der Initiative Tierwohl auf ihrer Webseite (www.initiative-tierwohl.de) veröffentlichten Liste auswählen und ab sofort kontaktieren. Zur Registrierung sind auch Betriebe zugelassen, die in der Vergangenheit abgemeldet oder ausgeschieden sind.Veggie-Produkte: Frankreich verbietet irreführende Produktbezeichnung
Wer sich für Verbraucherschutz und -aufklärung einsetzt, dafür abervegane Nachbauproduktewählt, kann sich Spott und Häme im Netz sicher sein. Das ist dem ehemaligen Landwirtschaftsminister Schmidt passiert, als er es wagte, die Produktkennzeichnung zu hinterfrage. Übrigens völlig zu Unrecht. Immerhin hat der Vorstoß aus dem BMEL dazu beigetragen, dass die Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel überarbeitet werden sollen. Bei vegetarischen und veganen Produkten in Anlehnung an originale
Fleischprodukte, handelt es sich um Imitate. Die Annäherung an das Original ist nur durch eine Fülle an Zusatzstoffen und Aromen möglich. Darüber muss der sensible Verbraucher aufgeklärt werden. Daher müssen die Leitsätze angepasst werden. Den Franzosen geht das nicht weit genug. Sie haben per Gesetz kurzer Hand verboten, Ersatzprodukte nach ihren
tierischen Vorbildernzu benennen.
Kontroverse Diskussionen zur Haltungskennzeichnung
©SuS - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will den von ihrem Vorgänger Christian Schmidt erarbeiteten Gesetzesentwurf für ein freiwilliges Tierwohllabel zügig auf den Weg bringen. Ein einheitliches staatliches Label schaffe Transparenz für Verbraucher, sodass diese auch durch ihr Einkaufsverhalten den Druck auf Handel und Hersteller erhöhen und bessere Haltungsbedingungen für Tiere durchsetzen könnten, heißt es aus dem BMEL.Der Handel dagegen schafft Fakten: Nach Lidl kommt jetzt auch Netto mit einem eigenen Label. Beide Label ähneln sich sehr und sind durch zusätzliche Auflagen, die mit
Haltungnichts zu tun haben so aufgebaut, dass derzeit kaum Schweinehalter in den Stufen 3 oder 4 eingeordnet werden können. Hintergrund ist u.a. die Verpflichtung zu GVO-freier Fütterung, die der Gesetzgeber für einen Zeitraum vorschreibt, der bis in die Ferkelaufzucht reicht. In arbeitsteiligen Systemen erhöht dies den Organisations- und Kontrollaufwand. Abgesehen davon, dass die derzeitige Negativ-Kennzeichnung von Experten als "Mogelpackung" und "Verbrauchertäuschung" bewertet wird.
AMK Münster: Hängepartie geht weiter
©SuS - Die Schweinehalter hatten große Hoffnungen in die Agrarminister-Konferenz (AMK) gesetzt, die bis Ende letzter Woche im westfälischen Münster stattfand. Doch insbesondere für die existenzbedrohenden Fragen in der Ferkelerzeugung brachte die AMK wenig Greifbares. Viele Fragen zu den Themen Kastenstand, Kastration und Kennzeichnung blieben offen,Ost-Ausschuss aktualisiert Länderberichte
Der Ost-Ausschuss veröffentlicht zu bestimmten Anlässen ausführliche Länder-Updates, die über die aktuelle wirtschaftliche Situation, die unternehmerischen Rahmenbedingungen, die deutschen Wirtschaftsbeziehungen und die Aktivitäten des Ost-Ausschusses mit dem jeweiligen Land berichten. Bisher sind Updates zu Russland, der Ukraine sowie Kasachstan erschienen. Die Publikationen können links kostenfrei heruntergeladen werden. Aktuelle Länderberichte finden Sie außerdem hier.