BRS News Rind
Borchert-Plan ist Geschichte: Haushaltsentwurf: Kein zusätzliches Geld für das Tierwohl
(c)SuS - Erhebliche Kürzungen bei der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung und Agrarstruktur
(GAK) sieht der Entwurf für den Bundeshaushalt 2023 vor, den das Bundeskabinett am vergangenen Freitag beschlossen hat. Danach sollen die Mittel für die bisherige Kern-GAK ohne die Sonderrahmenpläne um 195 Mio € auf 529 Mio € im nächsten Jahr sinken. Aus der Tierwohlmilliarde
sind für 2023 in der GAK 150 Mio € zur Förderung von Investitionen in Stallbauten vorgesehen. Weitere Mittel für den Umbau der Tierhaltung enthält der Haushaltsentwurf allerdings nicht.
Neue „BfR2GO“-Ausgabe mit Titelstory über das 20. Jubiläum des Bundesinstituts für Risikobewertung

Risiken erkennen, bewerten und nach Wegen suchen, um sie zu verringern: Das ist der Beitrag des BfR, um die Welt für Menschen sicherer zu machen. Die Titelstory des BfR2GO blickt auf die Schwerpunkte des Instituts ebenso wie auf zukünftige Entwicklungen und Tendenzen in der Risikobewertung. Wie hat sich die Arbeitspraxis des BfR geändert? Wie funktioniert eine gesundheitliche Risikobewertung? Was waren die Top-Themen der vergangenen Jahre? Diese und weitere Aspekte werden im Jubiläumsschwerpunkt der aktuellen Ausgabe behandelt.
Erneuerbare Energien im ländlichen Raum stärken

Wie kein anderer Wirtschaftssektor ist die Landwirtschaft in der Lage, ihren eigenen klimafreundlichen Kraftstoff in einem Kreislaufsystem selbst herzustellen. Um diese regionale Kreislaufwirtschaft zu erhalten und zu stärken, hat Bayern nun im Agrarausschuss des Bundesrats gefordert, dass Biokraftstoffe der Landwirtschaft auch weiterhin zur Verfügung stehen müssen und eingesetzt werden dürfen. Diesem Vorstoß von Agrarministerin Michaela Kaniber ist der Ausschuss nun mit klarer Mehrheit gefolgt. .. Biokraftstoffe verringern die Abhängigkeit von Futtermittelimporten. Denn regional erzeugte Biokraftstoffe liefern mit ihren Koppelprodukten wertvolle Eiweißfuttermittel für die Viehhaltung. Daneben liefern sie Ausgangsstoffe für die Lebensmittel- sowie die Chemische Industrie und schützten gleichzeitig das Klima.
Tierschutztransportverordnung Tragweite politischer Entscheidungen wird unterschätzt
Nach einer einjährigen Übergangsfrist dürfen Kälber in Deutschland ab Januar 2023 erst ab einem Mindestalter von 28 Tagen transportiert werden. Bislang galt ein Mindestalter von 14 Tagen. Die Neuregelung stellt die Landwirte vor erhebliche praktische Probleme. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau hat in einer Videokonferenz mit dem zuständigen Umweltministerium und Staatssekretär Dr. Manz kritisiert, dass die Tragweite der Entscheidungen nicht berücksichtigt wird. Die Milcherzeuger hätten nunmehr nur noch wenig Zeit, um ein zusätzliches Platzangebot zu schaffen und das Betriebsmanagement anzupassen. Außerdem führe diese Regelung, je nach Betrieb, zu teilweise erheblichen Umbaukosten. Darüber hinaus könne aufgrund der notwendigen und zeitaufwändigen Genehmigungsverfahren die Frist nicht eingehalten werden.
Precision Farming – Nullnummer oder Nutzbringer?
Mit Precision Farming hält aktuell eine vielversprechende Innovation Einzug in die Landwirtschaft. Trotz der Vorteile, die die Technologie mit sich bringen soll, hält die Anwendung nur langsam Einzug in die landwirtschaftliche Praxis. In dieser Studie wurden die Motive für die Adaption von Precision Farming in der deutschen Landwirtschaft untersucht. Die Ergebnisse der Online-Umfrage zeigen, dass es in den Gruppen der Nutzer und Nicht-Nutzer Unterschiede hinsichtlich Berufsbildungsabschluss, Betriebsgröße, Wirtschaftlichkeit sowie des Datenschutzes gibt. Zudem ergibt die Studie eine subjektiv gesteigerte Zufriedenheit hinsichtlich ökonomischer und ökologischer Vorteile bei den Landwirten, die durch die Nutzung der Technologie hervorgerufen wurden. Insgesamt sind von verschiedenen Akteuren der landwirtschaftlichen Branche weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Technologie notwendig. Dies würde auch die breite Adaption von Precision Farming in Deutschland fördern und so zu einer nachhaltigen Zielerreichung in den Bereichen Umwelt-, Boden- und Artenschutz beitragen.
Verbändegemeinschaft unterstreicht Bedeutung von Biogas für die Versorgungsicherheit
Gemeinsam äußern der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV) ihr großes Unverständnis, warum die Bundesregierung die Versorgungssicherheit im kommenden Winter ausschließlich über fossile Brennstoffe wie Kohle und importiertes Fracking-Gas sicherstellen will, das kurzfristig mobilisierbare Potenzial von nachhaltiger heimischer Bioenergie aber ungenutzt lassen möchte. Aktuell haben viele Biogas-Bauern noch mehr als ausreichend Substratvorräte aus der Ernte von 2021. Diese können im kommenden Winter aktiviert und für die Erzeugung von Strom, Wärme und Biomethan genutzt werden. Die Bundesregierung sollte dafür jetzt den Weg freimachen,
so der Präsident des Bauernverbandes Joachim Rukwied. Weitere Schritte zur Hebung des Biogaspotentials haben die Bioenergieverbände in einer Stellungnahme festgehalten.
Niedersachsen: Landkreise und Landwirtschaftskammer fordern Änderungen im Baurecht für Ställe
Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) fordern politische Initiativen zur Änderung des Baurechts für Ställe zur Förderung des Tierwohls. Viele tierhaltende Betriebe sind bereit, ihre Ställe umzubauen, um noch mehr für das Wohl der Tiere zu tun. Dies scheitert aber oftmals am geltenden Baurecht, weil in diesen Fällen der Bestandsschutz der erteilten Baugenehmigung gefährdet ist. Die Landwirte haben aber langfristig investiert und brauchen Planungssicherheit,
erläuterte der Präsident der LWK, Gerhard Schwetje, nach einem Spitzengespräch mit der teilweise neu formierten Verbandsspitze des NLT. Die Landkreise würden gerne helfen, ihnen sind aber die Hände gebunden. Das ist nicht weiter akzeptabel. Den wortreichen Bekenntnissen zu mehr Tierschutz müssen im Baurecht nunmehr auch Taten folgen. Wir wollen die Wertschöpfung der Landwirtschaft erhalten und gleichzeitig den Tierschutz verbessern. Das muss jetzt auf der Bundesebene in Angriff genommen werden. Das Agrarland Niedersachsen kann dafür Initiativen über den Bundesrat ergreifen,
ergänzte NLT-Präsident Landrat Sven Ambrosy.
Fleischindustrie: Gut 24 % des Umsatzes im Jahr 2021 entfielen auf 1 % der Betriebe
In der Fleischindustrie haben die 19 größten Betriebe mit 1 000 und mehr Beschäftigten im Jahr 2021 ein Viertel (24,5 %) des Umsatzes der Branche erzielt. Insgesamt erwirtschafteten die 1 445 erfassten Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 2021 einen Umsatz in Höhe von 40,6 Milliarden Euro. Das waren 8,8 % weniger Umsatz als im Jahr 2020, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der Rückgang gegenüber dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 betrug 11,2 %. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Fleisch zunehmend überdurchschnittliche Preissteigerungen hinnehmen. So kosteten Fleisch und Fleischwaren im Mai dieses Jahres 16,5 % mehr als im Mai 2021. Unter den Fleischsorten verteuerte sich am stärksten Geflügel mit +23,8 %. Rind- und Kalbfleisch kostete 22,3 % mehr, Schweinefleisch war 21,2 % teurer. Im Jahr 2021 sank der preisbereinigte Umsatz im Einzelhandel mit Fleisch und Fleischwaren auf den tiefsten Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Innerhalb von 25 Jahren und gegenüber dem Höchstwert des Jahres 1996 ist er um 67,1 % gesunken.
Jetzt auf "Bio" umstellen?
Jetzt auf Bio
umstellen? Diese Frage stellt sich jeder Landwirt irgendwann einmal. Leider haben sich die Rahmenbedingungen dramatisch geändert; die Erzeugerpreise von Bio und Konventionell nähern sich immer mehr an. Das Thema wurde in einem Praktikernetzwerk diskutiert, in dem auch dieses Video geteilt wurde.
Laborfleisch ist keine Alternative zum „Winning Team“ – Pflanzenbau und Nutztierhaltung

Die Rinderhaltung und der Fleischverzehr stehen häufig im Zentrum der Kritik, wenn es um den Klimaschutz geht. Dabei wird vergessen, dass der Anteil der Emissionen aus der deutschen Rinderhaltung an den deutschen Gesamtemissionen weniger als 3,5 % beträgt und ein Fleischverzicht in Deutschland allenfalls marginale Auswirkungen auf das Weltklima hätte. Als Alternative werden Nachbauprodukte aus Pflanzen oder Laborfleisch beworben. Derzeit hat Laborfleisch noch keine Zulassung innerhalb der Europäischen Union. Es könnte aber, glaubt man den Befürwortern dieser Fleischalternative, eine echte Alternative zu natürlich gewachsenem Muskeleiweiß werden. Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München (TUM) ist davon nicht überzeugt.