BRS News Rind
Zukunfts-Bauer: Landwirtschaft von morgen gestalten

Die Bundesregierung stellt die Bürger auf eine Zeitenwende und den größten Umbruch seit 100 Jahren ein. Wie kommen wir jedoch in eine gut gestaltete Zukunft, wenn Misstrauen und Fake News immer wieder die öffentliche Diskussion gegenüber allen Veränderungen und Neuerungen prägen? Und wie lässt sich in der heutigen Zeit wieder mehr Vertrauen in der öffentlichen Meinungsbildung erreichen?
Diesen Fragen gehen die Autoren Jens Lönneker, Marco Diefenbach und Lukas Struwe von der Markt- und Medienforschungsagentur rheingold salon in ihrem Buch Zukunfts-Bauer – Über die Analyse und Gestaltung des öffentlichen Vertrauens
am Beispiel der Landwirtschaft nach.
Projekt „Kälberinitiative Niedersachsen“ geht an den Start
Die Themen Tierschutz und Tierwohl betreffen auch die Kälberhaltung. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass im Bereich der Gesunderhaltung von Kälbern ein großer Beratungs- und Informationsbedarf besteht und dass die Umsetzung grundlegender Erkenntnisse zur Kälberaufzucht in der Praxis vielfach noch besser unterstützt werden muss. Die Kälberinitiative Niedersachsen will mit ihrem Ansatz Vital. Von Anfang an
ein längerfristiges Konzept entwickeln, um gemeinsam mit Betriebsleitern und Betriebsangehörigen gute Aufzuchterfolge zu erzielen. Sie wird Themen rund um das Thema Kälberaufzucht bündeln und zukünftig die Informationen aller am Expertennetzwerk beteiligten Organisationen auf einer gemeinsamen Website darstellen. Zudem entwickelt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein breit angelegtes Beratungskonzept, welches Workshops, Exkursionen und Intensivberatungen für Betriebe mit Beratungsbedarf beinhaltet. Darüber hinaus sollen in den verschiedenen Regionen Niedersachsens regelmäßig stattfindende Arbeitskreise eingerichtet werden, die u. a. dem Austausch und der Vermittlung von Best-Practice-Ansätzen dienen werden. Eine erste Informationsveranstaltung für Landwirte wird am 11. Juli 2022 online stattfinden.
Brauchen landwirtschaftliche Betriebsleiter eine Managerversicherung?

Manager in der Landwirtschaft stehen aktuell unter doppeltem Druck: Durch wachsende Betriebe werden die Folgen ihrer Beschlüsse immer weitreichender. Gleichzeitig erschwert die internationale politische Lage die wirtschaftliche Situation und erhöht die Unsicherheit bei unternehmerischen Entscheidungen. Vor Irrtümern und Fehlentscheidungen schützen selbst jahrelange Erfahrung und ein hohes Maß an Pflichtbewusstsein nicht.
Speziell für Personen in leitenden Positionen hat die R+V hat in der AgrarPolice den Baustein D&O-Versicherung (Directors & Officers)
geschaffen: Dieser schützt vor den finanziellen Folgen von Schäden, die wegen Pflichtverletzungen aller Art auftreten – vom Schichtleiter bis zum Geschäftsführer. Sie greift auch bei Fehlern von Kollegen und Mitarbeitern, für die der Versicherte verantwortlich gemacht wird.
"Drei Minuten Zukunft" - der MDR WISSEN-Sommerserie: Neue Gentechnik
Konventionelle Gentechnik an Pflanzen hat keinen sonderlich guten Ruf. In Gatersleben wird an einer Alternative geforscht: Minimale Eingriffe ohne Fremd-DNA, die Nutzpflanzen fit für den Klimawandel machen sollen. Der MDR spricht mit denen, die es wissen müssen: Forschende, die zu den besten der Republik zählen. Um diese Herausforderungen geht es in Drei Minuten Zukunft
- der MDR WISSEN-Sommerserie. Heute mit Prof. Dr. Nicolaus von Wirén, Agrarbiologe in Gatersleben.
Dr. Nora Hammer: Transformation stockt (Kommentar)
Die Transformation der Nutztierhaltung ist ins Stocken geraten. Dieser Eindruck muss sich den Landwirten nicht erst seit der BRS-Fachtagung Ende April aufdrängen
, kommentiert die Geschäftsführerin Dr. Nora Hammer die aktuelle Situation in der Schweinehaltung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Schweinezucht und Schweinemast
(3/2020). Nationale und geopolitische Rahmenbedingungen hätten eine unselige Gemengelage aus Preissteigerungen, Perspektivlosigkeit und Zukunftsängsten geschaffen, die nach einer Führungsrolle des Ministers schreit. Eine einmalige Chance, die gerade vertan wird
, glaubt Dr. Nora Hammer.
Fraunhofer-Verfahren erhöht Methanausbeute von Biogasanlagen
Biogasanlagen erzeugen Methan – und etwa 40 Prozent CO2, das bislang ungenutzt entweicht. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM wandeln dieses Abfallprodukt nun ebenfalls in Methan um und erhöhen die Methanausbeute von Biogasanlagen somit drastisch. Das Verfahren läuft, derzeit skaliert das Forscherteam die Demonstrationsanlage auf fünf Kubikmeter Methan pro Stunde hoch. »Wir wandeln das CO2 mit Hilfe von grünem Wasserstoff in Methan um«, erläutert Dr. Christian Bidart, Wissenschaftler am Fraunhofer IMM, den Ansatz des neuen Verfahrens.
Neue BZL-Broschüre „Lebendige Böden, fruchtbare Böden“
Welche Rolle spielen Bodenlebewesen für die Funktionstüchtigkeit von Böden? Welche Maßnahmen fördern diese Lebewesen und wie können sich Landwirte diese Organismen zu Nutze machen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die neue Broschüre Lebendige Böden, fruchtbare Böden
, die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) herausgegeben hat.
Deutschland hat größten Rückgang der Milchmenge
Mit 71.000 Tonnen (t) weniger verzeichnet Deutschland 2022 europaweit den größten Rückgang bei den Milchanlieferungen gegenüber dem Vorjahr. Es folgen Frankreich und die Niederlande mit minus 56.000 t bzw. minus 49.000 t auf Platz zwei und drei. Polen hingegen konnte seine Milchmenge gegenüber dem Vorjahreszeitraum Januar bis Februar um 74.000 Tonnen steigern, Italien und Österreich folgen nahezu gleich mit 28.000 t und 26.000 t. Diese Zahlen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH stellte Nora Lahmann, Referentin Milch im Landvolk Niedersachsen, bei der Sitzung des gleichnamigen Ausschusses vor. So war die Milchanlieferungsmenge im ersten Quartal 2022 in Deutschland mit durchschnittlich 7.713.000 t fast zwei Prozent geringer als im Vorjahr. Niedersachsen verzeichnet mit 0,2 Prozent nur einen geringen Verlust der Milchanlieferungsmenge, diese liegt weiterhin mit 1.771.000 t bei einem Fünftel der deutschen Gesamtmilchmenge. Die rückläufigen Milchmengen sind zum einen auf steigende Produktionskosten, vor allem aber auf Betriebsaufgaben und rückläufige Kuhzahlen bei einer unsicheren politischen Lage zurückzuführen teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Testläufe gestartet: Regionales Rindfleisch auf Brandenburger und Berliner Kantinentellern
Weidehaltung von Rindern ist in Brandenburg weit verbreitet. Doch der Nachwuchs aus der Mutterkuhhaltung wird größtenteils über die Landesgrenzen hinaus vermarktet. Es mangelt in Brandenburg an geeigneten Schlacht- und Verarbeitungsstrukturen für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten
, beobachtet Prof. Dr. Anna Häring, Projektleiterin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Im Projekt WertWeideVerbund wird gemeinsam mit Partnern aus der Landwirtschaft, Schlachtung, Verarbeitung, Handel und Gemeinschaftsverpflegung nach Lösungen für die Vermarktung von regionalem Rindfleisch gesucht. Im Rahmen von zwei Testläufen können Konsument:innen nun zum ersten Mal Rindfleisch aus der Region probieren. Wissenschaftler:innen der HNEE und des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin begleiten und evaluieren die beiden Aktionswochen.
Europäischer Rechnungshof: Agrarzahlungen häufig nicht klimarelevant
Die EU hat ihr selbst gestecktes Ziel, zwischen 2014 und 2020 mindestens 20 % ihrer Gelder für den Klimaschutz auszugeben, nicht erreicht. Dies geht aus einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervor. Die Prüfer stellten zudem fest, dass die gemeldeten Ausgaben nicht immer klimarelevant waren und der Gesamtbetrag der Klimaschutzausgaben um mindestens 72 Milliarden Euro zu hoch angesetzt wurde. In keinem anderen Bereich seien so viele Ausgaben zu Unrecht als klimaschutzdienlich verbucht worden wie bei der Agrarförderung – hier sei der entsprechende Betrag den Prüfern zufolge um fast 60 Milliarden Euro zu hoch angesetzt worden. Nach Angaben der Kommission waren 26 % der Mittel für die Agrarförderung klimarelevant. Dies entspricht etwa der Hälfte der gesamten Klimaschutzausgaben der EU.