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EU-Kommission bestätigt Entwurf für Neuausweisung der roten Gebiete
Die Europäische Kommission hat laut Bundeslandwirtschaftsministerium dem Entwurf der geänderten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) zur Gebietsausweisung zugestimmt und eine zügige Verabschiedung angemahnt. Nach ersten Berechnungen der Länder wird sich die Gebietskulisse deutschlandweit bei Nitrat von derzeit rund 2,0 Millionen auf etwa 2,9 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche vergrößern. Dies entspricht einer Zunahme der Fläche der sogenannten Roten Gebiete von rund 45 Prozent. Nach der Binnendifferenzierung von 2020 hätten die Länder fast 3,5 Millionen Hektar als Rote Gebiete einstufen müssen. Die Kommission sah die Möglichkeit der emissionsbasierten Ausweisung (Modellierung) als nicht mit der EU-Nitratrichtlinie vereinbar. Die neue AVV sieht daher eine Abkehr vom bisherigen emissionsbasierten Ansatz und damit der Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung bei der Gebietsausweisung vor. An dessen Stelle soll ein einheitliches Verfahren mit einem mehrstufigen Ansatz treten. Nach dem Willen der EU-Kommission regelt die Neufassung der AVV nun bundeseinheitlich nach einer Übergangszeit (bis 2028) die verpflichtende Einführung eines geostatistischen Ausweisungsverfahrens.
Milch der Kaufland-Eigenmarken stammt aus deutscher Landwirtschaft
Das Unternehmen Kaufland hat das Milchsortiment seiner Eigenmarken konsequent auf deutsche Herkunft umgestellt. Die Frischmilch von K-Classic und K-Bio sowie die H-Milch von K-Classic und die Milch von K-Wertschätze stammen zu 100 Prozent von heimischen Milchbauern. Wir stehen für eine faire Partnerschaft mit den deutschen Landwirten. Unser Ziel ist es, die deutschen Landwirte langfristig zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass wir unseren Kunden verstärkt landwirtschaftliche Erzeugnisse aus deutscher Herkunft wie beispielsweise Milch anbieten. So wird nicht nur der deutsche Produktionsstandort gestärkt, sondern durch kürzere Transportwege auch die Umwelt geschont
, sagt Robert Pudelko, Leiter Einkauf Nachhaltigkeit.
Deutsche Schweinehalter "Im Einsatz für das Schwein" - jeden Tag
Mit seinem Film Im Einsatz für das Schwein
wirbt der Schauspieler Hannes Jaenicke im ZDF für einen besseren Umgang mit unserem wichtigsten Nutztier. Völlig zu Recht. Das tut die Branche seit Jahren auch. Die Bauern und Berufsverbände engagieren sich seit Jahren in zahlreichen Expertengremien, die nur eines wollen: eine noch bessere Tierhaltung zu auskömmlichen Preisen. Das heißt nicht, dass wir unsere Tiere schlecht halten oder das Produkt schlecht wäre. Diesen Eindruck vermittelt leider der Film. Und so verwundert es nicht, dass die Schweinehalter auf die Barrikaden gehen.
Der Film zeigt Haltungsalternativen, von denen es in Deutschland mittlerweile sehr viele gibt. Der Film spricht verschiedene Kritikpunkte an und überzieht dabei. Das ist schade, weil die Halter auf Entscheidungen und Unterstützung aus dem Ministerium warten, um planen und investieren zu können. Derzeit stockt die Transformation.
IZES-Studie entlastet Landwirtschaft hinsichtlich Phosphoreinträgen
Das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES) wurde vom saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz beauftragt, Phosphor - Eintragungspfade im Einzugsgebiet der Theel, einem ca. 25 km langen Bach, zu ermitteln. Die Verfasser der Studie kommen zu dem Ergebnis, dass die zu hohen Konzentrationen an biologisch verfügbarem Phosphor weitgehend auf die unzureichende Reinigung der kommunalen Abwässer zurückzuführen sind. Die Landwirtschaft habe nur eine geringe Bedeutung. Neu ist die Betrachtung des bioverfügbaren Orthophosphats aufgrund seines gravierenden negativen Einfluss auf die Gewässerökologie und die Feststellung, dass die Berechnung der landwirtschaftlichen Einträge bisher wohl auf unrealistischen Annahmen beruhte. Die Hypothese, dass zu viel Phosphor in die Gewässer Theel und Ill durch eine übermäßige Tierhaltung gelangt, kann nicht verifiziert werden. Im Einzugsgebiet ist die Viehbesatzdichte < 1 GVE/ha und hat keinen Einfluss auf erhöhte Phosphorkonzentrationen.
Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft ergänzen sich ideal.
Weltweit gibt es in etwa 100 Ländern Ernährungsrichtlinien, die die kulturellen, geografischen und gesundheitlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes berücksichtigen sollen. Gemeinsame Themen dieser Leitlinien sind die vielfältige und ausgewogene Aufnahme von Nahrungsmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Angesichts der weltweit anerkannten Notwendigkeit, zu nachhaltigeren Lebensmittelsystemen überzugehen, haben mehrere Länder und internationale Lebensmittel- und Gesundheitsorganisationen damit begonnen, Empfehlungen zur Nachhaltigkeit in ihre Ernährungsrichtlinien aufzunehmen. Diese Nachhaltigkeitsempfehlungen basieren häufig auf der Herkunft der Lebensmittel (d. h. mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel), doch ist die Herkunft der Lebensmittel nicht unbedingt der einzige nützliche oder aussagekräftige Vergleichspunkt für die Bewertung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die Rolle von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln im Zusammenhang mit einer nachhaltigen und gesunden Ernährung zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf den Beiträgen der in den globalen Ernährungsrichtlinien am häufigsten empfohlenen Lebensmittelgruppen (d. h. Obst, Gemüse und Milchprodukte) liegt. Insgesamt spielen die pflanzliche und die tierische Landwirtschaft eine komplementäre und symbiotische Rolle in gesunden und nachhaltigen Lebensmittelsystemen, und diese Fähigkeiten hängen weitgehend von verschiedenen kontextuellen Faktoren ab (z. B. Geografie, Produktionsverfahren, Verarbeitungsmethoden, Verzehrsgewohnheiten) - nicht nur davon, ob das Lebensmittel aus dem Pflanzen- oder dem Tierreich stammt.
Kurz: Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft ergänzen sich ideal.
Transparent, nachhaltig und dem Tierwohl verpflichtet
Unternehmer Niko Brand richtet sein mittelständisches Unternehmen bewusst zukunftsorientiert aus. Aus der Vergangeheit lernen und die Zeichen der Zeit erkennen, sind ihm wichtig. Offenheit und Transparenz und die Wünsche der Verbraucher stehen dabei im Mittelpunkt, ebenso wie zentrale Aspekte der Nachhaltigkeit und ein sorgsamer Umgang mit den Tieren. Fokus Fleisch
hat ein Interview mit dem Jungunternehmer geführt.
Pauschale, weitreichende Einschränkungen der Bewirtschaftung in den roten Gebieten sind nicht gerecht
Am gestrigen Dienstagabend (31.5.) haben die zuständigen Ministerinnen und Minister der Länder mit Bundesumweltminister Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir das weitere Vorgehen bei der Umsetzung der Düngeverordnung vor dem Hintergrund des Nitratverletzungsverfahrens der Europäischen Union diskutiert. Aus Sicht von Umweltminister Olaf Lies muss der Bund den Ländern nun perspektivisch über eine Änderung der Düngeverordnung eine entsprechende Länderermächtigung erteilen, um Maßnahmen zielgerichtet und verursachergerecht umsetzen zu können. Länder wie Niedersachsen, die bereits ein differenziertes System vorweisen können, müssen über die Bundesgesetzgebung Möglichkeiten eingeräumt werden, von den Bundesregelungen abzuweichen. Niedersachen hat mit ENNI ein bundesweit einmaliges Meldeprogramm aufgebaut, das den Nährstoffverbrauch und den Düngebedarf völlig transparent macht.
Reduktion von Ammoniakemissionen durch Gülleansäuerung
Schweinehalter*innen beschäftigen sich durch das Klimaschutzgesetz und die novellierte TA Luft zunehmend mit den Möglichkeiten emissionsmindernde Maßnahmen in den Betrieb zu integrieren.
Einen Überblick, welche Maßnahmen für zwangs- und freibelüftete Ställe geeignet sind, gibt Ihnen Sabrina Möbius vom Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg. Ein Schwerpunkt des Abends liegt auf dem Verfahren der Ansäuerung von Gülle durch Zugabe von Säure, um den ph-Wert der Gülle zu senken. Dr. Veronika Overmeyer von der Universität Bonn setzt sich intensiv mit der Thematik auseinander und zeigt Wirkung und Möglichkeiten des Verfahrens auf. Im Anschluss wird Stefan Leuer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die ökonomische Seite der Maßnahme betrachten.
Die Veranstaltung findet über das BMEL geförderte Projekt Netzwerk Fokus Tierwohl statt und wird von den Projektpartnern TLLLR Thüringen und LSZ Boxberg organisiert, daher ist die Teilnahme für Sie kostenfrei.
Wissenschaft regt neue Berechnung für den Futteraufwand in der Tierernährung an

Die Viehzucht beansprucht bereits den größten Teil der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche, während die Nachfrage nach Lebensmitteln tierischer Herkunft (ASF) voraussichtlich steigen wird. Um den Beitrag der Viehzucht zur globalen Nahrungsmittelversorgung zu erfassen, brauchen wir ein Maß für die Flächennutzungseffizienz von Viehhaltungssystemen. Bisher nutzt man hierfür Modelle, die u.a. den Futteraufwand je kg Produkt
(Fleisch, Milch) berücksichtigen. Rinder schneiden dabei schlecht ab. Das liegt daran, weil bei der berücksichtigten Ration nicht zwischen Futter unterschieden wird, dass direkt vom Menschen genutzt werden könnte - ohne Umweg über den Tierdarm - und dem Futter, das für die menschliche Ernährung nicht geeignet ist (Gras, Heu, Silage, Neben- und Koppelprodukte der Lebensmittelindustrie). Wissenschaftler aus den Niederlanden haben daher schon 2016 eine Änderung bei der Berechnung des Futteraufwandes angeregt. Rinder wären als Upcycler dann fein raus.
Milch: Wichtiger Teil der Ernährungssicherung
Mit bundesweiten Aktionen wird am 1. Juni 2022 erneut der Internationale Tag der Milch gefeiert. Milchbauernpräsident und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) Karsten Schmal dazu: Der Internationale Tag der Milch bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich auf einer der zahlreichen Veranstaltungen über die Milchviehhaltung unserer Milchbauern sowie das Grundnahrungsmittel Milch und deren Vorzüge und Produktvielfalt zu informieren.