BRS News Rind
Fragwürdige Diskussion um Feinstaub
Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert den Umgang mit einer bisher unveröffentlichten Studie des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie, die die Landwirtschaft als Hauptverursacher von Feinstaubemissionen darstellt und für 45 % von insgesamt 120.000 Todesfällen durch Feinstaub verantwortlich macht. Solche spekulativen Hochrechnungen sind hochgradig unseriös
, betont DBV-Präsident Joachim Rukwied. Die Studie habe noch nicht einmal das wissenschaftliche Review-Verfahren durchlaufen und zitiere im Wesentlichen eigene Hochrechnungen und Schätzungen der Autoren. Das Vorgehen bei der medialen Verwertung der unfertigen Studie zielt zudem nur auf Effekthascherei und unterläuft wissenschaftliche Standards
, so Rukwied.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Landwirtschaft für rund 12% der direkten Feinstaubemissionen (PM2,5 und PM10), beispielsweise durch Bodenbearbeitung und Ernte, verantwortlich.
Kriterien tierverträglicher/- gerechter Landwirtschaft (KTL)
Das Kriteriensystem nachhaltige Landwirtschaft(KSNL) der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) Jena (Breitschuh et al., 2008) umfasste bisher die Kriteriensysteme KUL (Kriterien umweltverträglicher Landwirtschaft), KWL (Kriterien wirtschaftsverträglicher Landwirtschaft) und KSL (Kriterien sozialverträglicher Landwirtschaft) und diente der Erfassung und Bewertung der Nachhaltigkeitssituation landwirtschaftlicher Betriebe anhand von bisher 34 Prüfkriterien.Kriterien tierverträglicher Landwirtschaft" (KTL) ergänzt. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Analyse, Bewertung und Zertifizierung der Tierverträglichkeit (Tiergerechtheit) der Milchviehhaltung. Das Modul kann auch eigenständig genutzt werden.
Das modulare System wurde jetzt durch
Weitere Informationen finden Sie in der Anlage oder auf YouTube.
Vortrag: Wie nachhaltig ist der Ökolandbau und wie viel davon braucht Deutschland?
Anlässlich der Fachtagung Artenschutz und Landwirtschaft
der Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen am 18./19. Januar 2019 hielt Gerhard Breitschuh (Jena) den Vortrag "Wie nachhaltig ist der Ökolandbau und wie viel davon braucht Deutschland? Der Vortrag steht jetzt zum Download auf der Internetseite "agrarfakten".
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen. Der Ökolandbau
- ist gegenwärtig eine betriebswirtschaftlich erfolgreiche Wirtschaftsweise
- ist auf den Fortbestand der hohen Preisdifferenz zwischen Öko- und konventionellen Produkten angewiesen
- ist abhängig vom Fortbestand der erhöhten staatlichen Zuwendungen im Rahmen der GAP-Agrarumweltmaßnahmen
- bindet einen zunehmenden Anteil der verfügbaren Fördermittel zu Lasten der bisherigen Agrarumweltmaßnahmen
- entlastet insbesondere durch den Verzicht auf synthetische Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel die Umwelt
- verstößt mit negativen Nährstoffsalden gegen den Grundsatz der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit
- fördert mit kleineren Feldern und einer vielfältigeren Anbaustruktur die Agrobiodiversität
- bindet je Flächeneinheit weniger Sonnenenergie und erreicht deutlich geringere Treibhausgas-Salden als eine effiziente und umweltverträgliche Landnutzung
- reduziert je Flächeneinheit die Artenvielfalt weniger als effizienter/umweltverträglicher Ackerbau
- reduziert unter dem Produktbezug die Artenvielfalt stärker als der konventionelle Ackerbau
Was der Ökolandbau für Umwelt und Gesellschaft leistet
Der ökologische Landbau gilt als nachhaltiges Landnutzungssystem und wird deshalb in besonderer Weise politisch unterstützt. Allerdings gibt es in Politik und Wissenschaft unterschiedliche Einschätzungen hinsichtlich seiner Potenziale. Um einen fundierten Überblick über den aktuellen Stand des Wissens zu bekommen und die gesellschaftlichen Leistungen des Ökolandbaus differenziert zu bewerten, hat das Thünen-Institut zusammen mit anderen Forschungspartnern die wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema ausgewertet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Bereiche Wasserschutz, Bodenfruchtbarkeit, biologische Vielfalt, Klimaschutz und -anpassung, Ressourceneffizienz und Tierwohl gelegt.Vorteile der ökologischen Wirtschaftsweise zeigten sich für Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität sowie Schutz von Grund- und Oberflächenwasser. Auch bei Hochwasser- und Erosionsschutz kann der Ökolandbau punkten. Weniger eindeutig ist der Beitrag des ökologischen Landbaus zum Klimaschutz, wenn die Emissionen auf das Ertragsniveau bezogen werden und beim Tierschutz.
Die Autoren kommen daher zusammenfassend zu dem Ergebnis:
Es ist deshalb zu schlussfolgern, dass der ökologische Landbau einen relevanten Beitrag zur Lösung der umwelt‐ und ressourcenpolitischen Herausforderungen dieser Zeit leisten kann und zu Recht als eine Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Landnutzung gilt.
Das bedeute aber nicht, dass der Öko-Landbau nachhaltiger als die konventionelle Landwirtschaft sei, stellte der ehemalige Abteilungsleiter für Landwirtschaft, Ernährung und Markt im Thüringer Landwirtschaftsministerium anlässlich eines Vortrages am 19.01. in Jena fest. Stattdessen solle die agrar- und umweltpolitische Orientierung dem Grundsatz einer gleichermaßen effizienten und umweltverträglichen Landwirtschaft folgen, forderte der ehemalige Direktor des Forschungszentrums für Bodenfruchtbarkeit in Jena. Ziel jeder agrar- und umweltpolitische Orientierung müsse eine nachhaltige, hohe Intensität der Landnutzung sowie die vollständige Nettoselbstversorgung Deutschlands sein. Das könne nur über eine ausgeglichene Agrar-Außenhandelsbilanz abgesichert werden.
Entwicklung und Stand der Tierzucht
Die Akademie für Tiergesundheit e. V. (AfT) veranstaltet am 7. und 8. März 2019 ihr zweitägiges Symposium in der Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabaur. Die Referenten werden sich wichtigen Facetten der Tierzucht widmen, aktuelle Methoden der modernen klassischen sowie der molekularen Tierzucht erläutern und Potenziale und Grenzen aufzeigen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei den Möglichkeiten der Gesunderhaltung durch Züchtung, etwa über die Züchtung auf Krankheitsresistenz oder durch die Diagnose von Erbkrankheiten. Darüber hinaus wird der thematische Bogen zu Ernährungsfragen und -sicherung sowie zur Bedeutung der Tierzucht für die Humanmedizin geschlagen.
Hier finden Sie das Programm und alles zur Anmeldung: www.aft-online.net/termine/aktuelles-symposium
Gesunde Euter ohne Trockensteller?
LKV Bayern - Beim RAST-Projekt (Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes beim Milchvieh durch Selektives Trockenstellen) sollte geklärt werden, ob eineAntibiotikaeinsparung beim Trockenstellen ohne negative Auswirkungen auf die Eutergesundheit möglich ist. Es handelte sich um ein vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördertes wissenschaftlich orientiertes Forschungsprojekt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in 18 Praxisbetrieben in Kooperation mit dem TGD Bayern e.V. und der Tierärztlichen Fakultät der LMU. Mit dem Projekt STAR (Selektives Trockenstellen zur Antibiotika-Reduktion) wurden Betriebe bei der Umsetzung des Selektiven Trockenstellens mit Diagnostik und praktischer durch den TGD unterstützt.
Bei beiden Projekten beeinträchtigte das Selektive Trockenstellen die Eutergesundheit nicht. Jedoch musste das Management des Betriebes während der ganzen Zeit am Ball bleiben und Neuinfektionen vorbeugen. Es war positiv zu sehen, dass beim RAST-Projekt teilnehmende Betriebe durchschnittlich etwa 40% der antibiotischen Trockensteller (16-70%) einsparen konnten. Bei der STAR Initiative lagen die durchschnittlichen Antibiotikaeinsparungen ähnlich.
Weitere Informationen finden Sie im aktuellen 1/2019 (S. 14 ff).
Nur wenige Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen mehr für Tierwohl beim Fleisch
idw - Eine aktuelle Studie der Hochschule Osnabrück hat ergeben, dass 16 Prozent der Einzelhandelskunden bereit sind, einen Tierwohlartikel (in Form verpackter Ware) anstatt konventionell erzeugter Ware zu kaufen. Tierwohl-Siegel hatten dabei nicht durchgängig einen positiven Einfluss auf die Kaufbereitschaft. Zudem wurden lediglich Preisaufschläge von etwa 30 Cent für einen mittelpreisigen Schweinefleisch-Artikel akzeptiert, der nach Tierwohl-Standards produziert wurde. Das entspricht einer Preiserhöhung von 9 bis 13 Prozent je nach Ausgangspreis des Artikels.Die Ergebnisse haben uns überrascht, kommentiert Prof. Dr. Ulrich Enneking von der Hochschule Osnabrück. "Bisherige Umfragen haben ergeben, dass viele Verbraucher grundsätzlich bereit sind, deutlich mehr Geld für Fleisch auszugeben, wenn es nach höheren Tierwohl-Standards produziert wurde. Wir wissen jetzt, dass die beobachtete Realität beim tatsächlichen Kaufverhalten differenzierter und komplexer ist.
Kälber ab dem ersten Lebenstag mit Wasser versorgen!
Proteinmarkt - Wasser stellt einen der wichtigsten Nährstoffe für eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen dar, weshalb es sehr wichtig ist, Kälber ab dem ersten Lebenstag mit hygienisch einwandfreiem Tränkwasser zu versorgen. Welchen Einfluss eine frühe Tränkwasserversorgung auf Futteraufnahme und Leistung von Kälbern hat, lesen Sie im nachfolgenden Beitrag von Dr. Christian Koch, vom DLR Westpfalz, Hofgut Neumühle.Den Fachartikel finden Sie hier.
Fleisch ist Teil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung
Mehr als 11 % der Männer und 15 % der Frauen nehmen zu wenig Eiweiß zu sich. Fleisch ist ein wichtiger Nährstofflieferant, der den Körper unter anderem mit essentiellen Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Da die Menge der aufgenommenen Nahrung mit zunehmendem Alter abnimmt und eine Unterversorgung mit Proteinen zum Abbau von Muskelmasse führt, ist besonders für ältere Menschen eine ausreichende Proteinversorgung wichtig. Darum empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) älteren Menschen mit 1,0 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht eine um 25% höhere Proteinaufnahme. Hier kann Fleisch als reichhaltiger Proteinlieferant wie kaum ein anderes Nahrungsmittel zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.Bergophor mit neuem Ergänzungsfuttermittel für Milchkühe zur Reduzierung von Stoffwechselbelastungen
Bergophor bietet mit KULMIN® Toco forte 100 ein neues Ergänzungsfuttermittel für Milchkühe zur Reduzierung von Stoffwechselbelastungenwährend der Transitphase.