BRS News Schwein
Europaweit einheitliches Tierwohlkennzeichen beschlossen
In Brüssel hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, heute ein weiteres zentrales Ziel der deutschen Ratspräsidentschaft im Agrarbereich umgesetzt. Der Rat hat einstimmig Schlussfolgerungen für ein europaweit einheitliches Tierwohlkennzeichen beschlossen und die EU-Kommission beauftragt, hier aktiv zu werden. Die Ministerin hatte das Thema erstmalig auf die europäische Agenda gesetzt und treibt es mit dem Beschluss nun weiter voran. Bereits beim informellen Treffen der EU-Agrarminister in Koblenz hatte sie dafür breite Zustimmung erreicht. Die Bundesministerin ist der Meinung, dass am Ende der Prüfung der Kommission das Ziel ein verpflichtendes EU-weites Tierwohlkennzeichen sein sollte. Für mehr Tierwohl in Europa ist der heutige Beschluss ein klares Bekenntnis, ein großer Schritt voran. Wir wollen ein europaweit gleiches Verständnis für höhere Standards erreichen. Das schafft eine bessere Orientierung für die Verbraucher beim Einkauf. Ihrem Wunsch nach mehr Tiewohl sollen sie durch eine glaubwürdige und transparente Kennzeichnung Ausdruck verleihen können. Gleichzeitig ist es Anreiz für die Tierhalter, ihre Bemühungen werden sichtbar. Beim tierwohlgerechten Umbau ihrer Ställe wollen wir sie unterstützen. Auch die neue Gemeinsame Europäische Agrarpolitik trägt dem Tierschutz durch eine neue Finanzierungsmöglichkeit Rechnung,
so Klöckner.
Stellenanzeige Vilofoss: Schweinefütterungsspezialist (m/w/d)
VILOFOSS gehört zu den führenden Premix- und Mineralfutterherstellern in Europa. Mit 17 Werken in acht Ländern und einer Beteiligung an einem chinesischen Premixhersteller, werden ca. 400.000 Tonnen Premixe und Mineralfutter pro Jahr produziert. VILOFOSS ist Teil der dänischen DLG-Gruppe. Die Schweineernährung ist ein wichtiges Geschäftsfeld des Unternehmens. Für die Zentrale in Neuenkirchen-Vörden ist aktuell eine Stelle für einen Schweinefütterungsspezialisten ausgeschrieben.
DLG-Wintertagung 2021 digital
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) wird ihre fachliche Leitveranstaltung, die DLG-Wintertagung 2021, nicht als Präsenzveranstaltung durchführen, sondern digital. Die öffentlichen Veranstaltungen werden am 11. Februar als Videokonferenzen bzw. -Meetings auf der neuen Digital-Plattform der EuroTier/EnergyDecentral digital 2021
übertragen. Thematisch orientiert sich die Veranstaltung an marktwirtschaftlichen Perspektiven für den Green Deal, dem Thema Tierwohl und der gesellschaftlichen Akzeptanz der Landwirtschaft.
Weitere Informationen zum Programm der DLG-Wintertagung 2021 digital sowie die Möglichkeit zur Anmeldung stehen online zur Verfügung. Als Ansprechpartner für Fragen steht Ihnen Michael Biallowons unter +49(0)69/24 788-209, E-Mail: m.biallowons@dlg.org, zur Verfügung.
Bauernproteste gegen den Handel
Seit einigen Wochen kommt es zu heftigen Protesten von Landwirt*innen gegen die Preispolitik des Lebensmittelhandels, u. a. durch Blockaden von Zentrallagern des Handels. Am Freitag, 11.12.2020, hat dazu eine Gesprächsrunde zwischen Landwirt*innen und Vertreter*innen der großen Handelskonzerne stattgefunden. Im Vorfeld haben zentrale Organisatoren des Protestes aus dem Umfeld der Protestorganisation Land schafft Verbindung
u. a. über Twitter Forderungen an den Handel formuliert. Die bisherigen Landwirteproteste haben den Lebensmittelhandel zu einigen Preiserhöhungen und Zahlungsversprechen an die Landwirtschaft veranlasst. Zu den Forderungen gehören:
- die Einrichtung einer Clearing-Stelle zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen den Vertragspartner Landwirt und LEH,
- die Bevorzugung regionaler/deutscher Produkte im Laden,
- die Auslistung von Lebensmitteln, deren Produktion nicht den deutschen Normen, Auflagen und gesellschaftlichen Wünschen entsprechen,
- die Kennzeichnung am Produkt, wie viel Prozent des Verkaufspreises als Erlös beim Erzeuger (Landwirt) verbleiben,
- die Zahlung eines Werbekostenzuschuss
in einen Marketing-Fonds zur Bewerbung von Menschen und Produkten aus der deutschen Landwirtschaft
- die sofortige und dauerhafte Erhöhung der Erzeugerpreise aller deutschen landwirtschaftlichen Rohstoffe um mindestens 30%
Belgisches Pilotprojekt zur Kohlenstoffbindung
Fünf Landwirte aus Beernem kooperieren in einem Pilotprojekt, um Kohlenstoff auf dem Gemeindegebiet zu binden. Hierbei leiten Experten Landwirte an, Maßnahmen zur Reduktion von CO2 umzusetzen. Die Gemeinde wird von Inagro unterstützt; das Unternehmen ist Partner in einem europäischen Projekt namens Carbon Farming. Daneben ist auch der Zusammenschluss der Landwirte in Vlaanderen Boerennatuur Vlaanderen
beteiligt. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen haben wir eine Reihe von ober- und unterirdischen Techniken ausgewählt, die ein Landwirt einsetzen kann, um CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft im Boden zu binden
, erzählt Evelien Lambrecht, Projektleiterin von Inagro, während einer Informationsveranstaltung für Landwirte. Pflanzen und Nutzpflanzen wandeln CO2 aus der Luft in Biomasse um, auf diese Weise wird Kohlenstoff gebunden. Ein paar Beispiele für angewandte Techniken sind der Einsatz von Deckfrüchten, keine Bodenbearbeitung und gutes Weidemanagement. Auch Feldränder mit tief wurzelnden Pflanzenarten binden Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Pflanze und Boden. Mehr Kohlenstoff im Boden (durch organische Substanz) hat auch den Vorteil, dass der Boden widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Extremen ist. Mit den angewandten Techniken binden Landwirte etwa 3,2 t Kohlenstoff auf 5 ha Boden, was dem Ausstoß von 5 Autos pro Jahr entspricht. Im Pilotprojekt wird den Landwirten eine monetäre Entschädigung von der Gemeinde gezahlt, die damit die Emissionen ihres eigenen Fuhrparks kompensieren will. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob lokale Unternehmen CO2-neutral werden wollen, indem sie die Landwirte für ihre Bemühungen bezahlen.
Ein Metzger mit rollender Schlachterei
Ein Metzger mit rollender Schlachterei: Matthias Kürten fährt auf Bauernhöfe und schlachtet die Tiere dort, wo sie gelebt haben.
Studie: Die Rechnung geht beim Label-Fleisch nicht auf
In einer Studie hat Agroscope gezeigt, wie Preisänderungen beim konventionellen Fleisch den Verkauf von Label- und Biofleisch steigern könnten. Basierend auf dieser Studie hat Agroscope nun untersucht, wie hoch die Kosten nach der Verbesserung des Tierwohls für die Betriebe sind und inwiefern diese durch Tierwohlprämien gedeckt werden. Bei der Rindermast wird die Tierwohlprämie zu zwei Dritteln vom Markt und zu einem Drittel durch Direktzahlungen des Bundes finanziert. Die Kosten für das höhere Tierwohl seien dadurch jedoch nur zu 72% gedeckt. Um diese Mehrkosten zu decken, müssten die Marktprämie um 60% bzw. die Bundesbeiträge um 116% höher sein. Bei den Schweinen wird die Tierwohlprämie zu rund 60% vom Markt und zu 40% vom Bund finanziert. Hier deckt die Prämie 91% der Kosten auf den Betrieben. Um den Rest zu kompensieren, müssten die Marktpreise um 16% und die Direktzahlungen um 22% steigen, heisst es in der Mitteilung von Agroscope. Da die Tierwohlprämien proportional mit dem Tierbestand steigen bzw. sinken, während dies für die Gebäude- und Arbeitskosten nicht der Fall sei, werden die Mehrkosten für Tierwohl-Leistungen bei Betrieben mit mehr Mastplätzen besser gedeckt als bei denjenigen mit kleineren Bestandesgrössen, so Agroscope.
Aktualisierte DGE-Qualitätsstandards: nur noch einmal Fleisch pro Woche
Die aktualisierten DGE-Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung greifen stärker als bisher Aspekte der Nachhaltigkeit auf. So lauten beispielsweise die Empfehlungen für den Fleischverzehr: nur noch zwei Mal mageres Fleisch je 20 Verzehrtage, also weniger als einmal je Woche. Fleischersatzprodukte dürfen dagegen einmal je Woche angeboten werden. Diese Empfehlung stößt bei Experten auf Kritik. Die Umsetzung der EAT- Lancet Empfehlungen wird viele Länder stärker von Importen abhängig machen, was im Gegensatz zu den Empfehlungen der FAO und des IPCC steht. Es ist daher Vorsicht angebracht, bevor man den Empfehlungen von EAT-Lancet in Wirtschaft und Politik vertraut
, heißt es in einer Bewertung der Empfehlungen der Eat-Lancet-Kommission. Mit weniger Fleischverzehr und leeren Ställen lösen wir keine Umweltprobleme. Unklar ist auch, was diese Empfehlung dem Klima bringen soll.
„8+1“ Solidaritätsaktion von German Genetic wird gut angenommen
Die seit November 2020 laufende
8+1 Solidaritätsaktion von German Genetic zeigt sich als voller Erfolg und wird breit angenommen. In der gegenwärtig unzweifelhaft noch immer sehr schwierigen Lage am deutschen Schweinemarkt setzt German Genetic mit dieser
8+1 Aktion offensichtlich das richtige Solidaritätszeichen mit einer spürbaren Kostenentlastung für seine Kundenbetriebe und Marktpartner
, teilt das Unternehmen in einer Pressemeldung mit. Bei Bestellungen von über 8 Jungsauen wird noch bis Ende Januar 2021 jeweils die neunte Sau kostenlos mitgeliefert, sodass eine Kostenentlastung von über 11 % zu Gunsten der Kunden/Innen realisiert werden kann.
Praxis-Talk - Digitale Veranstaltungsserie für die Landwirtschaft
Der Praxis-Talk ist eine kostenlose monatlich stattfindende digitale Veranstaltungsreihe für die Landwirtschaft von Farm & Food 4.0, Bauernzeitung und Landakademie. In der Serie werden mit Expert*innen aus Industrie, Wissenschaft und Start-Up-Szene wichtige Fragen aus der Landwirtschaft diskutiert. Nachdem am ersten Talk fast 400 Interessierte teilgenommen haben, findet nun am 17. Dezember um 10.00 Uhr der zweite Praxis-Talk zum Thema Digitaler Agrarhandel – Das Richtige für Deinen Betrieb oder nur Digitalisierungs-Hype?
– statt.