BRS News Schwein
Einreise von Saisonarbeitskräften verlängert
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, und der Bundesminister des Inneren, für Bau und Heimat, Horst Seehofer, haben sich auf die Fortführung der bestehenden Regelung für die Einreise ausländischer Saisonarbeitskräfte bis zum 15. Juni geeinigt. Anfang April hatten die beiden Bundesministerien unter Einbeziehung des Robert-Koch-Instituts einen verantwortungsvollen Korridor zur Einreise von jeweils 40.000 Saisonarbeitern in den Monaten April und Mai geschaffen – unter strengen Infektionsschutzauflagen. Das Konzept wäre Ende Mai ausgelaufen, weiterhin sind die Landwirte für die Ernte und Pflanzarbeiten aber auf die Unterstützung ausländischer Fachkräfte angewiesen. Daher haben sich die beiden Bundesminister auf die Verlängerung verständigt. Die Auflagen für den Gesundheits-, Arbeits- und Infektionsschutz bleiben bestehen, ebenso wie das Kontingent von insgesamt 80.000 Arbeitskräften. Dieses ist aktuell nicht ausgeschöpft: Eingereist sind bisher rund 33.000 Saisonarbeitskräfte. Zum Stichtag 15. Juni ist in der Bundesregierung verabredet, die Reisebestimmungen im Lichte des aktuellen Infektionsgeschehens grundsätzlich neu zu bewerten. Eine weitere Anschlusslösung für die Zeit nach Mitte Juni wird sich an diesem Grenzregime orientieren. Beide Minister sehen die Verlängerung als ein gutes Signal für Landwirte und Verbraucher.
Statement zur Veröffentlichung der Farm to Fork-Strategie
In der vergangenen Woche hat die EU-Kommission die Biodiversitäts- sowie die Landwirtschafts- und Lebensmittelstrategie (Farm to Fork
) im Rahmen des Green Deals veröffentlicht. Dazu bezieht Marlene Mortler, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF) der CSU, in einer Presserklärung Stellung. Kaum legt COVID-19 den Rückwärtsgang ein, werden die Bremsen gelöst und es wird wieder Vollgas gegen unsere landwirtschaftlichen Betriebe in Europa gegeben. Wertschöpfung geht über Wertschätzung. Keine Wertschätzung für die bisherige Arbeit, keine Wertschätzung für die lebenswichtige Versorgung unserer Verbraucher auch in Hochzeiten der Pandemie, keine Aussage zur langfristigen Versorgungssicherheit für die Menschen in Europa.
, so Mortler. ‚Farm to Fork‘ betreffe die gesamte Lebensmittelkette, vom Acker bis zum Teller. Landwirtschaft stehe als Rohstofferzeuger am Anfang dieser Kette. Wenn über Nachhaltigkeit gesprochen werde, dann müssten Ökonomie, Ökologie und Soziales im Gleichgewicht bleiben. Das sage uns schon die Agenda 21. Landwirtschaft ist für Mortler Teil der Lösung, denn kein anderer Wirtschaftssektor produziert Sauerstoff und bindet gleichzeitig Kohlenstoffdioxid, erzeugt die Rohstoffe für unsere Ernährung und ist gleichzeitig Lieferant natürlicher Rohstoffe für Industrie und Energie. Jetzt sei die richtige Zeit, die beteiligten Kommissare auf landwirtschaftliche Betriebe einzuladen, um möglicherweise entstandene Wissenslücken im praktischen Gespräch mit den Landwirten auszugleichen.
Umweltleistung von Schweinelieferketten - Richtlinien für die quantitative Bewertung
Die weltweiten Schweineproduktionssysteme unterscheiden sich erheblich in Abhängigkeit von Faktoren wie sozioökonomischen Bedingungen, verfügbaren Betriebsmitteln, Märkten und Verbrauchsmustern. Somit gibt es eine große Vielfalt von Produktionssystemen mit unterschiedlichen Produktionsintensitäten und -zwecken innerhalb und zwischen den Ländern. Schweinelieferketten sind auch eine Quelle von Treibhausgasemissionen (THG). Nach dem Global Livestock Environmental Assessment Model (GLEAM) machen Schweine zwischen 7 und 10 Prozent der Treibhausgasemissionen des Sektors aus. Obwohl diese Emissionen vergleichsweise gering sind, erfordern die Größe des Sektors und seine Wachstumsrate eine Verringerung der Emissionsintensität.
Großer Preis der EU PiG 2020: Bekanntgabe der Gewinner
Das EU-PiG-Projekt unterstützt Projekte zur nachhaltigen Schweineproduktion in der EU. Vor kurzem wurden die acht Gewinner des Großen Preises 2020 bekannt gegeben, wobei jedem dieser innovativen Produzenten der Titel eines PiG-Botschafters der EU verliehen wurde. Ihre siegreichen besten Praktiken befassen sich mit acht Schlüsselherausforderungen, die von der Industrie identifiziert wurden. Dazu gehören die Themen …
Weniger Spermien je Tube, mehr Umrauscher?
Die optimale Spermienzahl je Tube ist seit Jahren ein viel diskutiertes Thema. Der Standard liegt bei 1,8 Mrd. Gesamtspermien je Portion. Technischer Fortschritt ermöglicht mittlerweile eine genaue Bestimmung der intakten und defekten Spermien. Mithilfe dieser Technik lässt sich die Besamungsportion nach der sog. Qualitätsspermienzahl abfüllen.
So stellt sich die Frage, ob eine Standardisierung der Spermienzahl auf 1,2 Mrd. intakter Spermien und die damit einhergehende Absenkung der Gesamtspermienzahl einen Einfluss auf den Besamungserfolg ausübt. Hierzu wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Hochschule Osnabrück ein Versuch auf neun Praxisbetrieben durchgeführt. Das Ergebnis: Es gibt keine Hinweise, dass eine Standardisierung der Spermiendichte auf 1,2 Mrd. Qualitätsspermien je Tube einen negativen Einfluss auf den Besamungserfolg hat. Zur Erhöhung der Belastbarkeit müsste dieser Versuch mit einem deutlich größerem Stichprobenumfang wiederholt werden.
Schwarzenau führt Isofluran-Narkosegeräte vor
Seit Ende April 2020 sind drei Isofluran-Narkosegeräte durch die DLG zertifiziert und erfüllen damit die Voraussetzung für eine Förderung. Das Bildungs- und Versuchszentrum Schwarzenau zeigt die zertifizierten Geräte im Vergleich:
- PigNap 4.0 (BEG Schulze Bremer GmbH)
- Anestacia (GDO Precision Technology GmbH)
- Porc-Anest 3000 (Promatec Automation AG)
Die Vorführung richtet sich in erster Linie an Landwirte und findet nicht am lebenden Tier, sondern mit Dummys statt. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation kann jeweils nur ein begrenzter Personenkreis pro Termin zugelassen werden. Eine fachkundige Person steht für Fragen zur Verfügung.
Grünes Licht für Westfleisch
Der Testbetrieb bei Westfleisch war erfolgreich: Vertreter aller relevanten Behörden begleiteten heute bei der Schlachtung von 1.500 Schweinen die einzelnen Prozessabläufe, beurteilten die Einhaltung aller Corona-Hygienevorschriften – und gaben grünes Licht: Das, was im Konzept steht, wurde heute in der Praxis erfolgreich umgesetzt. Ab Freitag können wir daher in Coesfeld unsere Produktion wieder schrittweise erhöhen
, berichtet Carsten Schruck, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Westfleisch SCE. Das ist ein ganz wichtiges Zeichen für alle unsere Mitarbeiter und auch für die vielen Landwirte, die nun wieder die kurzen Wege zu unserem Betrieb nutzen können.
Am Freitag sollen rund 30 Prozent der normalen Kapazitäten (im Normalbetrieb schlachtet Westfleisch in Coesfeld rund 9.000 Schweine am Tag) ausgelastet werden, bevor in den kommenden Wochen die Schlachtmenge schrittweise weiter erhöht wird – das Tempo wird dabei stets eng mit den zuständigen Behörden abgestimmt.
Neues Sojaöl auf dem Markt: Mit Genome Editing, aber „ohne Gentechnik“
In den USA ist das erste Lebensmittelprodukt aus einer genom-editierten Pflanzen auf dem Markt: Calyno, ein Speiseöl, hergestellt aus Sojabohnen mit verändertem und daher gesünderen
Fettsäureprofil. Diese können dort wie jede normale
Nutzpflanze ohne besondere Auflagen angebaut und verarbeitet werden. Das neue Öl wird sogar als Non-GMO
deklariert, was dem Ohne Gentechnik
-Label bei uns entspricht.
Züchterische Möglichkeiten, um Ferkelverluste zu senken
Schweine gehören zu den sog. multiparen Tierarten. Aufgrund der rel. hohen Frischlingssterblichkeit in der Natur, können diese Tier viele Nachkommen pro Trächtigkeit austragen und sichern so wenigsten einigen Tieren das Überleben und den Fortbestand der Art. Der Mensch hat sich das zunutze gemacht. Das Schwein ist ein beliebtes Nutztier, das mehr als 30 Ferkel je Wurf bekommen kann. Dank Gruppenabferkelung und Geburtsüberwachung liegen die Ferkelverluste mit 15 bis 18 Prozent deutlich unter denen ihrer wilden Artgenossen. In der freien Wildbahn erreicht häufig mehr als Hälfte des Wurfes aufgrund schlechter Witterung, Futtermangel, Räubern oder Krankheitendas erste Lebensjahr nicht. Die Wissenschaftlerin Esther Maren Heuß, Doktorin der Agrarwissenschaften (Dr. agr.) der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat sich in ihrer Doktorarbeit mit der Frage beschäftigt, wie ob die Ferkelverluste züchterisch positiv beeinflusst werden können (Genetic analyses of piglet survival and postnatal growth, 2020).
Neue Chance für grüne Gründer
Ob Isolierverpackungen aus Jute, Brillen aus Holz oder Biokomposite aus Hanf: Der Gründerwettbewerb PlanB – Biobasiert.Business.Bayern.
hat seit seinem Start 2014 vielen nachhaltigen Ideen auf die Sprünge geholfen. In den bisherigen drei Runden wurden Konzepte von etwa 100 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz weiterentwickelt. Nun hat der Initiator des Wettstreits, die BioCampus Straubing GmbH, die nächste Förderrunde gestartet.