BRS News Schwein
Sorge vor resistenten Wildschweinen
age - Sorge macht den Behörden in Europa die Funde resistenter Wildschweine. Mehr als die Hälfte der Tiere in Polen soll ASP-Antikörper aufgewiesen haben, was nach Einschätzung der beteiligten Fachleute auffällig ist, da der Anteil entsprechender Fälle bisher deutlich niedriger lag. Sollte die Zahl solcher teilresistenter und damit noch lange mobiler Tiere tatsächlich zunehmen, könnte dies die Ausbreitung der Seuche befördern. Auch in Belgien sind im Infektionsgebiet ASP-resistente Wildschweine festgestellt worden, die nun gezielt bejagt werden sollen.
Aktuelle Schweinezucht und Schweinemast ist unterwegs
Der Landwirtschaftsverlag hat soeben die aktuelle Schweinezucht und Schweinemast (SuS) an seine Abonnenten verschickt. Interessante Artikel können auch einzeln gekauft werden:
- Wir brauchen ehrliche Antworten!
- Klimaschutz: Was ist machbar?
- Stallbrand: So wird abgewickelt
- Interview: "Stallbrand traf uns hart"
- Peking sucht Fleisch
- Wie gegen Myko impfen?
- PRRS-Kontrollprogramm etablieren
- Kräuterschweine für Berlin
- "Wir sparen 25 % Güllefläche"
- Umfrage: Zu wenig Stickstoff in Gülle
- Ammoniak im Griff
- Ferkelnarkose aufwendig und teuer!
- Franzosen verkaufen Gülle als Pellets
Hans-Benno Wichert: Wir brauchen ehrliche Antworten!
Der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration, das Kastenstandurteil, der Druck der EU beim Kupierverzicht und die neue Düngeverordnung: Für die Schweinehalter kommt es knüppeldick
, kommentiert Hans-Benno Wichert, Landwirt und Mitglied im BRS-Vorstand die aktuelle Situation in der Schweinehaltung. Ställe müssen teuer umgerüstet werden und die laufenden Kosten werden steigen. Auch wenn die Branche die Themen der Gesellschaft annehmen möchte, ist jetzt schon klar, dass nicht jeder Betrieb dies stemmen kann. Wir Landwirte brauchen endlich ehrliche Antworten von Politik und Gesellschaft. Sonst schließt sich unaufhaltsam eine Hoftür nach der anderen…
Der Kommentar ist in der aktuellen SuS (Ausgabe 5/2019) erschienen und kann hier nachgelesen werden.
Neuer Versuch: Ferkelnarkose aufwendig und teuer! Fachtagung am 08.10.2019 in Verden
©SuS - Ab dem 01.01.2021 dürfen die Ferkelerzeuger nicht mehr betäubungslos kastrieren. Als Alternativen werden unter anderem die Injektionsnarkose, die Inhalationsnarkose mit Isofluran und die Lokalanästhesie diskutiert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Injektionsnarkose und die Lokalanästhesie nur vom Tierarzt gesetzt werden dürfen. Für die Isofluran-Anwendung durch den Landwirt nimmt ein Gesetzesentwurf aktuell die letzten politischen Hürden. Im Projekt PraxiKaPIK/A, welches vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und von der Landwirtschaftskammer NRW im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens Tierschutz durchgeführt wurde, sind die drei Verfahren getestet worden.
Sie wollen mit Vertretern in der Prozesskette diskutieren? Dann besuchen Sie die Fachtagung zur Kastration "Zeit für Antworten" am 08.10. in Verden. Auch wenn die Veranstaltung mit 200 Personen ausgebucht ist, könnten Sie nachrücken, wenn Teilnehmer absagen. Melden Sie sich bei Interesse telefonisch: 0228 91447 42 oder per Mail k.schulz@rind-schwein.de.
„European Livestock Voice“ will öffentliche Debatte mitbestimmen
age - Die Viehzüchter in der Europäischen Union wollen die in Politik und Gesellschaft teilweise sehr kontrovers geführte Debatte über die Nutztierhaltung entschärfen. Um der Meinungsmache
anderer Interessengruppen etwas entgegenzusetzen, haben sich gut eine Dutzend Viehzuchtorganisationen in der EU zur European Livestock Voice
zusammengeschlossen. Ziel sei es, sich den Mythen und radikalen Ansichten über die Tierhaltung entgegenzustellen
, erklärten die Organisationen auf ihrer ersten Veranstaltung am vergangenen Mittwoch (25.9.) im Brüsseler Europaparlament. Die Viehzüchter zeigten sich überzeugt, dass das EU-Modell der Tierhaltung, das auf diversifizierten, lokalen und familiären landwirtschaftlichen Strukturen basiere, das Rückgrat der ländlichen Gebiete in der Europäischen Union bilde. Zudem hänge in der Gemeinschaft eine große Anzahl von Arbeitsplätzen und Industrien von der Tierhaltung ab. Überdies trage der Sektor zum Kreislauf der EU-Bioökonomie bei und sichere gleichzeitig eine stabile und erschwingliche Versorgung mit ausreichenden, sicheren und nahrhaften Lebensmitteln
. Mitglieder der neuen Plattform sind unter anderem die Europäische Vieh- und Fleischhandelsunion (UECBV) sowie die Vereinigung der Europäischen Geflügelverarbeiter und -händler (AVEC).
Klimadebatte: was bringt ein Verzicht auf Burger und Steaks?
Der Weltklimarat fordert eine Kehrtwende beim Fleischkonsum, Politiker in Deutschland debattieren über eine höhere Fleischsteuer. Welchen Effekt hätte der Verzicht auf Burger und Steaks? Die Wissenschaftsjournalistin Julia Merlot hat im "Spiegel" eine Analyse durchgeführt. Ihre Ergebnisse decken sich mit Studienergebnissen, die in der renommierten Zeitschrift Nature
veröffentlicht wurden.
Kaufland-Bauern wollen betäubungslose Ferkelkastration bis Mitte 2020 beenden
Zum 31.12.2020 tritt in Deutschland das Verbot der betäubungslosen Kastration von Ferkeln in Kraft. Die Supermarktkette Kaufland hat nach eigener Aussage bereits frühzeitig mit der Umsetzung begonnen und unterstütze seine Vertragslandwirte bei der Umstellung. Zum Welttierschutztag am 4. Oktober hätten bereits 12 von rund 60 Kaufland-Vertragslandwirten auf eine der vier zugelassenen Methoden umgestellt, teilt das Unternehmen mit.
Fleisch und Fleisch gesellt sich gern
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: So, wie beim Obst und Gemüse kein Beweis dafür existiert, dass es der Gesundheit nützt, so liegt auch für den Fleischkonsum kein wissenschaftlicher Beleg vor, dass er schadet. Wenn überhaupt, so haben die Studien auch hier nur Korrelationen ergeben, informiert der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop auf achgut.de
.
Nichts anderes hat eine Metastudie ergeben, die in den Medien für Diskussion sorgt. Das liegt aber weniger am Inhalt, als an den Überschriften (Rotes Fleisch und Würste sind laut Forschern doch nicht so ungesund
oder target="_blank target="_blank Esst doch weiter Fleisch"). Tatsächlich stützen die Studienergebnisse die Aussagen von Knop. Die Ergebnisse der untersuchten Ernährungsstudien seien so schwach, dass man daraus keine Ernährungsempfehlungen ableiten könne.
Imagekampagne „Stadt trifft Bauer“: Schweinestall mitten in München
Eine breit angelegte Informations- und Imagekampagne soll städtische Bevölkerung und bäuerliche Landwirtschaft wieder näher zusammenbringen. Die Kampagne soll durch innovative, moderne und überraschende Maßnahmen die Bürgerinnen und Bürger ansprechen und sie für die Belange und Sorgen der bäuerlichen Familien auf den rund 100.000 Betrieben Bayerns sensibilisieren. Ziel ist es, die bäuerliche Landwirtschaft und Bayerns Bevölkerung vor allem in den Städten wieder stärker miteinander zu verzahnen und die Wertschätzung für die Landwirtschaft stärken. Die Botschaften der Kampagne, für die insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung stehen, sollen über die verschiedensten medialen Kanäle verbreitet werden – von Social Media, TV, Radio oder Print bis hin zu großflächigen Anzeigenkampagnen. Im Mittelpunkt steht die Begegnung zwischen Landwirt und Verbraucher: Unter dem Motto Stadt trifft Bauer
sind zudem ein Schaubauernhof in Stadtlage, ein eigenes Info-Mobil sowie aufsehenerregende Kunstinstallationen in den bayerischen Großstädten geplant. Auch eigene Bauernhofwochen sollen den Dialog zwischen Verbrauchern und Landwirten verstärken.
https://www.stmd.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-1-oktober-2019/
NRW will den Tierschutz in der Nutztierhaltung stärken
Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Nordrhein-Westfalen hat ein umfassendes Tierschutz-Paket angekündigt. Zu den Eckpunkten zählen die Entwicklung einer Tiergesundheitsdatenbank, die Einrichtung einer oder eines Tierschutzbeauftragten im Ministerium, präventiv noch wirksamere Kontrollen, die Einführung der Videoüberwachung in Schlachthöfen sowie klare Vorgaben für Tiertransporte. Heinen-Esser: Die Grundlagen für eine zukünftige Nutztierhaltungsstrategie werden wir gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeiten. Wir können von Tierhaltern nicht verlangen, ins Blaue zu investieren. Wir werden sie in ihrem Weg durch verlässliche Rahmenbedingungen unterstützen.