BRS News Schwein
Untersuchungen zur wirksamen Schmerzausschaltung bei der Saugferkelkastration mittels Lokalanästhesie
Die Forschergruppe um Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann und Prof. Dr. Sabine Kästner unterstützt das Land Niedersachsen darüber hinaus mit rund 210.000 Euro bei Untersuchungen zur wirksamen Schmerzausschaltung bei der Saugferkelkastration mittels Lokalanästhesie
. Während des geplanten Forschungsvorhabens soll in mehreren Teilschritten überprüft werden, ob und wie eine Kastration unter lokaler Anästhesie bei Saugferkeln durchgeführt werden kann. Das Vorhaben wird unter strengen wissenschaftlichen Kriterien und mit offenem Ergebnis durchgeführt
, betonten beide Forscher bei dem Treffen im Ministerium noch einmal. Während dieser sogenannte vierte Weg
in einigen europäischen Nachbarländern aufgrund der dortigen Rechtslage zulässig ist, bestehen in Deutschland durch die strengen Vorgaben des Tierschutzgesetzes hohe fachliche Hürden für einen Einsatz. Bisher fehlen belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, ob die Lokalanästhesie in der Lage ist, eine vollständige Schmerzausschaltung zu erreichen. Nach geltendem Tierschutzgesetz ist das aber eine grundlegende Voraussetzung für den Einsatz des Verfahrens
, so Prof. Waldmann.
Projekt: Leitfaden soll helfen, vermeidbaren Schmerzen zu verhindern
In der Praxis ist es für den Tierhalter oft nicht leicht zu beurteilen: Ist bei meinem erkrankten Tier ein weiterer Behandlungsversuch sinnvoll? Oder ist es tierschutzrechtlich geboten, das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen und zu töten? Ziel eines neuen Projektes ist es, Kriterien zu definieren, die im Einzelfall bei Schweinen die Feststellung der Unausweichlichkeit einer Tötung erlauben und den richtigen Zeitpunkt für das Erlösen erkrankter Schweine darzustellen,
heißt es in einer aktuellen Pressemeldung zur Förderung eines neuen Projektes durch das Land Niedersachsen.
Thüringer Beratungs- und Management-System "Caudophagie"
Das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum bietet in Handout zum Abschlussbericht des Thüringer Beratungs- und Management-System Caudophagie
an.
Weniger Protein spart Fläche
Die Auswirkungen der neuen Dünge-VO und NERC-Richtlinien auf die Schweinehalter sind groß. Teure Gülleentsorgung oder Abstockung der Bestände drohen. Ein Fütterungsfachmann verrät, wie er 17 ha Fläche spart und die Futterkosten optimiert.
Direktvermarkter aufgepasst: Urteil zu "Regionaler Kennzeichnung"
DGS - Welche Werbung auf Eierschachteln ist irreführend? Zu dieser wettbewerbsrechtlichen Frage hat das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart infolge einer Klage durch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ein Urteil gesprochen (Az. 2 U 145/18 und 2 U 152/18).
Ein Erzeugerbetrieb, der neben seinem Hofnamen noch weitere Zusatzangaben (z.B. Nudeln aus eigener Herstellung, Kutschfahrten) auf der Packung veröffentlichte und nicht nur eigene Eier, sondern auch Eier eines 100 km weit entfernten Betriebs vermarktet, wurde im Berufsverfahren verurteilt. Ein Verbraucher sah sich hier hinsichtlich der regionalen Herkunft getäuscht, er erwartete einen heimischen Landwirt zu unterstützen.
Stallbesichtiigung am 11. Juli: innovativer Abferkelstall u.a. mit Bewegungsbuchten
Tierschutz ist der EU viel wert. Es gibt verschiedene Töpfe, um Investitionen in tierwohlgerechtere Ställe kofinanzieren zu können. Einer ist der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Andreas Schmidle in Kerkingen hat diese Mittel genutzt, um seinen Abferkelstall auf Bewegungsbuchten umzurüsten. Innovative Maßnahmen sind:
- Bewegungsbuchten mit erhöhtem Platzangebot
- Schieberentmistung ermöglicht den Einsatz von Stroh und Heu
- Dunkelstrahler im Ferkelnest, Nesttemperatur kann einzeln gesteuert werden
- LED-Orientierungslicht im Ferkelnest
- Zuluftkühlung durch Hochdruckvernebelung
- Zentraler Verschließmechanismus für alle Ferkelnester
- Mutter-Kind-Tränke und -Trog
- Automatische Milchbeifütterung
- Flüssige Sauenfütterung mit teilweise fermentiertem Futter
Der Betrieb lädt zur Stallbesichtigung am Donnerstag, 11. Juli 2019 von 13:00 – 17:00 Uhr.
Zucht auf Mütterlichkeit – German Genetic geht neue Wege
Im Rahmen eines EIP-Projektes (europäische Innovationspartnerschaft) koordiniert German Genetic die züchterische Weiterentwicklung der Rassen Deutsche Landrasse und Deutsches Edelschwein. Merkmale der Fitness und der Gesundheit spielen dabei eine wichtige Rolle. Im besonderen Focus stehen aber Mütterlichkeit, Wurfausgeglichenheit, Ferkelvitalität und Langlebigkeit.
Die Fruchtbarkeit, als nach wie vor wichtige ökonomisch relevante Größe, wurde dabei neu definiert, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung der Zuchtorganisation. So werde neben der Unterscheidung zwischen dem ersten und den Folgewürfen zusätzlich zu den lgF und den abgesetzten Ferkeln auch die Aufzuchteffizienz in die Bewertung des Fruchtbarkeitskomplexes mit einbezogen, das heißt die Fähigkeit der Sau, ihre Ferkel selbst aufzuziehen. Das Resultat ist eine robuste, stabile, langlebige und mütterliche Sau mit einer Lebensleistung von mehr als 80 abgesetzten Ferkeln. Das Unternehmen leiste hiermit Pionierarbeit für die gesellschaftliche Akzeptanz der Ferkelerzeugung bei gleichzeitiger Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedürfnisse der Ferkelerzeugerbetriebe.
Aus: Illegale Stallbesetzungen sollen künftig härter bestraft werden
Mit einer Änderung des Strafgesetzbuches will die Regierung in Australien die Landwirte besser vor illegalen Stallbesetzungen schützen. Neu dürfte sein, dass auch die Hintermänner, die derartige Staftaten koordinieren oder das (Filmmaterial) nutzen, stärker bestraft werden können. In einer Pressemeldung ist die Rede von bis zu fünf Jahren Gefängnis und bis zu 2,1 Millionen Dollar.
Dank Genediting auf Kastration verzichten?
Die Unternehmen Rekombinetik / Acceligen
und Hendrix Genetik
(Hypor) wollen eine Möglichkeit gefunden haben, mit der Schweine erzeugt werden können, die nicht in die Geschlechtsreife kommen. Möglich macht es Genediting, eine Methode, mit der Gene an- und abgeschaltet
werden können. Dadurch ergäbe sich die Möglichkeit, Jungeber nicht mehr kastrieren zu müssen, weil der von einigen Verbrauchern als unangenehm empfundene Fleischgeruch ausbleibt. Geschlechtshormone der männlichen Schweine sind für den Geruch verantwortlich.
Neues Hilfsmittel für verantwortungsbewussten Antibiotikaeinsatz
Das Tiergesundheitsunternehmen Bayer hat das Online-Tool SRD Smart Compare entwickelt, um Tierärzte bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Schweinen zu unterstützen. Das Tool basiert auf einer Netzwerk-Metaanalyse von 34 öffentlich verfügbaren Behandlungsstudien, die 10 relevante Antibiotika-Wirkstoffe abdecken.