BRS-Geschäftsbericht Tätigkeiten 2024/25

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Einleitung zum Geschäftsbericht 2024


Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) vertritt 115 Mitgliedsunternehmen, die in verschiedene Gruppen unterteilt sind: Milchrind, Doppelnutzung Rind, Fleischrind, Leistungs- und Qualitätsprüfung sowie Schwein. Darüber hinaus ermöglicht die außerordentliche Mitgliedschaft 65 Unternehmen aus der vor- und nachgelagerten Branche einen branchenübergreifenden Austausch und eine erfolgreiche Netzwerkarbeit im Sinne der Landwirte.

Alle Mitglieder eint das Ziel, die deutsche Tierzucht und Tierhaltung zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die Bedeutung der Nutztierhaltung für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung sowie für die wirtschaftliche Stabilität der Landwirtschaft bleibt ungebrochen. Die Zahlen sprechen für sich:


  • Der landwirtschaftliche Produktionswert betrug 2024 nach Schätzungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) rund 75,4 Milliarden Euro, dies entspricht einem Rückgang von 700 Millionen Euro oder 1% im Vergleich zu 2023. Der Wert der pflanzlichen Produktion lag bei rund 34,6 Milliarden Euro, was einem Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Bereich der tierischen Erzeugung konnte hingegen ein leichter Anstieg auf 36 Milliarden Euro verzeichnet werden.
  • Das Agribusiness erzielte 2024 einen Umsatz von etwa 285,3 Milliarden Euro, was 13,3 % des Umsatzes im verarbeitenden Gewerbe entspricht. Der Anteil des Agribusiness an der gesamten Bruttowertschöpfung beträgt aktuell etwa 6 %.

Schwerpunkt der BRS-Arbeit / angepasste Strukturen


Der BRS konzentriert sich auf folgende Kernaufgaben:

  • Erarbeitung von einheitlichen Regeln und Grundsätzen für die Branche,
  • Gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Politik, Behörden und anderen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene,
  • Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung,
  • Unterstützung von Innovationsprojekten in der Tierzucht und Tierhaltung,
  • Sicherung und Förderung der Qualität tierischer Erzeugung.

 

Jährlich kommen neue Herausforderungen hinzu oder es verschieben sich Arbeitsschwerpunkte.

Angesichts des strukturellen Wandels und des steigenden Einflusses von Politik und Gesellschaft passt der BRS seine Strukturen entsprechend an. Es wird nun zwischen übergeordneten gemeinsamen Themen und fachspezifischer Arbeit innerhalb der Mitgliedergruppen unterschieden. Die fachliche Arbeit erfolgt klar abgegrenzt in den jeweiligen Mitgliedergruppen mit eigenen personellen Zuständigkeiten.

 

Der neu geschaffene Bereich Public Affairs wird sich mit einem klar definierten Team um alle übergeordneten Themen kümmern, insbesondere in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Politik und Gesetzgebung, internationale Angelegenheiten, aber auch Veranstaltungen. Durch diese Anpassungen strebt der BRS eine stärkere Sichtbarkeit für die Mitgliederanliegen sowie eine höhere Effektivität in der gemeinsamen Interessenvertretung an.

 


BRS Organigramm

Politische Rahmenbedingungen und Herausforderungen


Die Nutztierhaltung steht vor gravierenden Herausforderungen, die insbesondere durch politische Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Laut der Agrarstrukturerhebung 2023 des Statistischen Bundesamtes ging die Zahl der viehhaltenden Betriebe zwischen 2020 (rund 168.800 Betriebe) und 2023 um etwa 4 % zurück, was einem Verlust von 7.100 Betrieben entspricht.

Aktuellere Daten aus dem Jahr 2024 zeigen einen weiteren Rückgang, insbesondere in der Schweinehaltung: Zum Stichtag 3. Mai 2024 gab es in Deutschland 15.700 schweinehaltende Betriebe. Im Vergleich zum Vorjahr (3. Mai 2023) sank die Zahl um 3,4 % (-600 Betriebe) und im Zweijahresvergleich um 12,4 % (-2.200 Betriebe). Zum Stichtag 3. November 2024 reduzierte sich die Zahl der schweinehaltenden Betriebe weiter auf 15.600, was einem Rückgang von 1,0 % (-200 Betriebe) gegenüber Mai 2024 und 3,4 % (-600 Betriebe) im Vergleich zum 3. November 2023 entspricht. Und auch in der Rinderhaltung ist ein allgemeiner Trend des Rückgangs rinderhaltender Betriebe in Deutschland erkennbar.

Diese Zahlen verdeutlichen die anhaltenden strukturellen Veränderungen in der Nutztierhaltung, die durch steigende Auflagen, unzureichende politische Unterstützung und wirtschaftlichen Druck weiter verstärkt werden.

Die Ergebnisse der Bundestagswahl und die künftige politische Ausrichtung werden maßgeblich beeinflussen, wie sich die Rahmenbedingungen für Landwirte entwickeln. Eine klare und pragmatische Agrarpolitik ist notwendig, um den Betrieben langfristige Perspektiven zu bieten und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Tierhaltung zu erhalten.

Der BRS setzt sich weiterhin dafür ein, dass landwirtschaftliche Interessen in der politischen Entscheidungsfindung angemessen berücksichtigt werden. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Partnerorganisationen werden wir auch in Zukunft die Interessen der Nutztierhalter engagiert vertreten und Lösungen für eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Tierhaltung entwickeln.

In diesem Geschäftsbericht legen wir den Fokus auf zentrale Themen, die uns seit der letzten Mitgliederversammlung im April 2024 besonders beschäftigt haben oder aktuell bewegen.