Mitgliedergruppe Doppelnutzung / ASR

Zu den wichtigsten Themen und Maßnahmen gehörten in der ASR in 2024/25:


  • Mitwirkung Zuchtwertschätzteam:
    • Entwicklung ZWS Stoffwechselgesundheit
    • Entwicklung ZWS Lebenseffizienz (auf Basis Futteraufnahmedaten Versuchsbetriebe)
  • EuroTier 2024 (Beteiligung am Gemeinschaftsstand in der Rinderhalle)
  • Grüne Woche 2025
  • Internationale Vertretung der Doppelnutzungsrassen
    • Generalsekretariat der Europäischen Vereinigung der Fleckviehzüchter
      • EVF-AG Fleisch 12.-14.4.2024
      • EVF-AG Exterieur 16./17.4.2024
      • EVF-Ausschuss 29.7.2024
    • Welt-Simmental-Fleckvieh-Vereinigung
      • Diverse Vorstandssitzungen
      • Welt-Simmental-Fleckvieh-Kongress in Kanada 29.7.-4.8.2024
  • Europäische Brown Swiss-Vereinigung (Vertretung durch Arbeitsgemeinschaft Deutsches Braunvieh) mit Europaschau Brown Swiss am 13./14.4.2024 in Imst/Tirol
  • Kuhlernstichproben Gesundheit Fleckvieh/Brown Swiss
  • Kooperationsvertrag mit Rinderzucht Austria über Serviceeinheit GenoSelect
  • AG Erbfehler und Genetische Besonderheiten
  • Rinderzucht Fleckvieh (30 Jahre) und Rinderzucht Braunvieh

Serviceeinheit GenoSelect

Genoselect

GenoSelect ist die zentrale Serviceeinheit des Zuchtwertschätzverbundes DAC auf Grundlage eines Kooperationsvertrages zwischen Rinderzucht Austria und ASR.

 

Auf der Homepage www.genoselect.com sind die Infos zum Serviceangebot im Bereich der Genomischen Selektion Fleckvieh und Brown Swiss (Herdentypisierungen über Bündler und Teilnahme an der Genomischen Selektion für Partnerländer) in deutscher und englischer Sprache aufgeführt.

Mit den nationalen Fleckvieh-Zuchtverbänden in Tschechien, Italien, Ungarn Slowenien wurden neue GS-Verträge im Modus Vollzugang (Teilnahme an ZWS mit allen Merkmalskomplexen) und mit dem Fleckvieh-Zuchtverband in Kroatien in Modus Teilzugang (Teilnahme an ZWS mit zwei Merkmalskomplexen) abgeschlossen und damit die Zusammenarbeit mit diesen Ländern auf die neuen Konditionen umgestellt. Eine einheitliche Gebührenregelung für die Nutzung von Fleckvieh-Bullen in Besamungsstationen außerhalb des Verbundes wurde für alle Länder der gemeinsamen ZWS implementiert.


EVF-Arbeitsgruppe Exterieur tagt in Udine

Am 16./17. April 2024 traf sich die Arbeitsgruppe Exterieur der Europäischen Vereinigung der Fleckviehviehzüchter (EVF) in Italien. Der italienische Nationalverband ANAPRI wählte den Betrieb La Fattoria in Pavia di Udine in der Region Friaul als Austragungsort. Der Betrieb mit angeschlossener Gastronomie und Direktvermarktung bot ideale Bedingungen für die Kombination aus praktischer Übung und fachlicher Weiterbildung.

Ziel dieser Arbeitsgruppe ist einerseits die europaweite Harmonisierung der linearen Beschreibung der Fleckviehtiere mittels FleckScore und andererseits die fachliche Weiterbildung der Ländervertreter in züchterischen Themen. Der neue Leiter der Arbeitsgruppe Reinhard Pfleger (Österreich) konnte zusammen mit den EVF-Vizepräsidenten Dr. Daniele Vicario und Georg Hollfelder sowie Generalsekretär Dr. Johann Ertl Vertreter aus insgesamt 13 Mitgliedsländern willkommen heißen.

Der erste Tag war der praktischen Anwendung von FleckScore zur linearen Beschreibung von Fleckviehkühen im Stall von La Fattoria gewidmet. Die Analyse der Bewertungen der Teilnehmer erfolgte über das neu entwickelte Auswertungsprogramm FleckSchool, welches in das Online-Tool www.fleckscore.com integriert ist. Anhand eines Stationsbetriebs konnten die Teilnehmer ihre Abweichungen zur Referenzbewertung mit den Chefbewertern aus Deutschland und Österreich diskutieren und so ihr Auge justieren. In einer Abendveranstaltung konnten mit Dr. Dieter Krogmeier (LfL) und Gebhard Kitzmüller (FIH, Österreich) zwei verdiente Mitglieder der Arbeitsgruppe in den Ruhestand verabschiedet werden.

Der zweite Tag stand im Mittelpunkt der Weiterbildung mit einer Reihe von Fachvorträgen. Dr. Lorenzo Degano stellte das Zuchtprogramm für Fleckvieh in Italien vor. Dr. Dieter Krogmeier brachte einen Überblick über den Stand die Linearbeschreibung bei Fleckvieh in den der Zuchtwertschätzung angeschlossenen Ländern. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 102.817 Jungkühe linear beschrieben. Dr. Krogmeier analysierte dazu die Entwicklungen der Hauptnoten für Rahmen, Bemuskelung, Fundament und Euter und deren Unterschiede in den Ländern Deutschland, Österreich, Tschechien und Italien. Der Hauptvortrag des Tages stand unter dem Titel FleckScore – Analyse einer Erfolgsgeschichte. Darin analysierte Dr. Krogmeier den Einfluss der Einzel- und Hauptmerkmale sowie der vergebenen Mängel auf die Lebensdauer von Kühen. Parallel dazu informierte er über die genetischen Trends in den einzelnen Exterieur-Merkmalen. Interessante Erkenntnisse brachten auch Auswertungen zur Entwicklung der Extremausprägungen bei Merkmalen wie Sprunggelenkswinkel, -ausprägung oder Strichlänge, -dicke, -platzierung und -stellung. Dr. Christian Fürst (ZuchtData) referierte über die neue Zuchtwertschätzung für Klauengesundheit bei Fleckvieh. Er analysierte die Wechselbeziehungen der einzelnen Fundamentmerkmale zur Häufigkeit von Klauendiagnosen sowie die Korrelationen des neuen Klauengesundheitswerts zu anderen Produktions- und Exterieur-Merkmalen. Dr. Johann Ertl sprach über die neue Serviceeinheit GenoSelect und die neuen Regeln über die Teilnahme an der Genomischen Selektion bei Fleckvieh.


Die Referenten des Treffens der AG Exterieur der EVF 2024

Welt-Simmental-Fleckvieh-Kongress 2024 in Kanada

Vom 29. Juli bis zum 5. August trafen sich rund 200 Fleckviehzüchter aus 14 Ländern zum Welt-Simmental-Fleckvieh-Kongress in Kanada. Die Canadian Simmental Association (CSA) unter Leitung von Präsident Shane Williams, Organisationskomitee-Chefin Jennie Mutch und General Manager Bruce Holmquist hatten ein eindrucksvolles, informatives und bestens organisiertes Programm vorbereitet.

Der erste Kongresstag in Calgary war geprägt von den Sitzungen des Vorstandes der Welt-Simmental-Fleckvieh-Vereinigung (WSFV) und des Ausschusses der Europäischen Vereinigung der Fleckviehzüchter (EVF).

In der Generalversammung der WSFV begrüßte Präsident Sebastian Auernig die Delegierten und dankte der CSA für die Organisation des Kongresses, die relativ kurzfristig erfolgte, weil Kanada für das eigentlich vorgesehene Mexiko eingesprungen ist. Shane Williams hieß in seinem Grußwort alle Kongressteilnehmer herzlich Willkommen und wünschte interessante, anregende und verbindende Tage in Kanada. Die Aufnahmeanträge von Bulgarien und Kasachstan wurden einstimmig angenommen. Nachdem Norman Robsan, der Präsident der British Simmental Association, zum nächsten Weltkongress 2026 ins Vereinigte Königreich eingeladen hatte, war der zweite Teil der Generalversammlung geprägt durch das 50-jährige Jubiläum der Weltvereinigung, die 1974 in Zagreb gegründet wurde. Richard Pichler, der ehemalige Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter und Ehrenpräsident der EVF, war bereits in dieser Gründungsversammlung dabei und hielt zusammen mit Dr. Georg Röhrmoser einen eindrucksvollen Rückblick auf 50 Jahre WSFV. Abgerundet wurde diese Feierstunde von einer Videobotschaft des ehemaligen Weltpräsidenten Dr. Hugo Valentin aus Italien. In einem Fachvortrag sprach Franziska Keßler von der Universität Hohenheim über ihre Forschungsergebnisse zur Resilienz von Fleckviehkühen. In der Erholung von kurzfristigen Störungen zeigt Fleckvieh im Vergleich zu Holstein und Braunvieh sehr günstige Eigenschaften.

Die weiteren Tage des Kongresses waren gefüllt mit Betriebsbesichtigungen, Fachvorträgen, einer Eliteversteigerung und einer nationalen Jungzüchterschau, die einen interessanten Einblick in die auf Fleischnutzung ausgerichtete kanadische Fleckviehzucht boten. Aber auch der gesellschaftliche Austausch und ein Ausflug in den in den Rocky Mountains gelegenen Banff-Nationalpark fanden Platz in dem spannenden Programm.


WeltSimmentalFleckvieh

Grüne Woche

GrüneWoche

Die Grüne Woche fand vom 17. bis 26. Januar 2025 auf dem Messegelände in Berlin statt. Wenige Tage vor Beginn der Messe kam die Hiobsbotschaft über den MKS-Ausbruch östlich von Berlin, was zur Folge hatte, dass kurzfristig eine Teilnahme von Rindern, Schafen und Ziegen an der Grünen Woche behördlicherseits verboten wurde. Die ersten Tage konnten dennoch wieder für einen intensiven Austausch mit Politikern und Branchenvertretern genutzt werden. Auch der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir stattete dem ASR-Stand einen Besuch ab und informierte sich über die Vorteile der Doppelnutzungsrassen in Bezug auf Klimaveränderung. Der Besucherandrang in der Tierhalle war in diesem Jahr weitaus geringer. Mit der Attraktivität von echten Rindern können Präsentationen von Rindern auf Bildschirmen, wie von uns und anderen Ausstellern als Ersatzlösung angeboten wurden, doch nicht konkurrieren. Die ASR bedankt sich sehr herzlich beim BRS, bei der GGI-Spermex, bei Züchtern und Mitarbeitern des Fleischrinderverbandes Bayern, des RZV Franken und von ProRind für die Unterstützung sowie für die Förderung durch das bayerische Landwirtschaftsministerium.


Kuhlernstichproben Brown Swiss und Fleckvieh

Die Kuhlernstichproben für die Zucht auf Gesundheit bei Brown Swiss und Fleckvieh in Baden-Württemberg und Bayern konnten im vergangenen Jahr weiter ausgebaut werden.

So sind im letzten Jahr in den teilnehmenden Herden in Baden-Württemberg 7.504 Fleckvieh- und 1.986 Brown Swiss-Tiere genotypisiert worden. In Bayern waren es 53.408 Fleckvieh- und 4.545 Brown Swiss-Tiere.

Die Gesundheitsphänotypen der genotypisierten Kühe in der Kuhlernstichprobe stellen die Basis für die Schätzung von Gesundheits-Zuchtwerten dar. Zum anderen steht auch für andere Merkmale zusätzliche Information über direkte Genotyp-Phänotyp-Kopplungen für die Zuchtwertschätzung zur Verfügung, die besonders gut in der neuen Single-Step-Zuchtwertschätzung genutzt werden kann.

Das Engagement der teilnehmenden Betriebe, der Zucht- und Besamungsorganisationen, die staatliche Förderung der Genotypisierung von Rindern zur Verbesserung der Gesundheit, Robustheit und genetischen Qualität durch die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern und der reduzierte Typisierungspreis bewirken zusammen die starke Entwicklung der Kuhlernstichproben. Für 2025 ist v.a. bei Fleckvieh ein weiterer Zuwachs in der Kuhlernstichprobe auf bis zu 20% der Herdbuchkühe zu erwarten.