BRS News Schwein
Steuerliche Erleichterungen ab 1. Juli auch für die Landwirtschaft
Am 29. Juni haben Bundestag und Bundesrat einem Steuergesetz zum Konjunktur- und Zukunftspaket zugestimmt, das damit zum 1. Juli 2020 in Kraft tritt. Kernstück ist die befristete Senkung der Mehrwertsteuer, um möglichst rasch den Konsum und damit die Binnenwirtschaft anzukurbeln. Die Mehrwertsteuer wird ab 1. Juli 2020 für 6 Monate von 19 auf 16 % gesenkt bzw. von 7 auf 5 %. Die abgesenkten Sätze gelten bis zum 31. Dezember 2020. Der Pauschalsatz der Landwirte ist davon nicht betroffen. Lediglich abgesenkt wurde der Steuersatz für pauschalierende Landwirte für die Lieferung von Getränken und alkoholischen Flüssigkeiten (z.B. Wein, Fruchtsäfte und anderes) von 19 auf 16 %., befristet für ein halbes Jahr vom 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2020.
Damit besteht für pauschalierende Betriebe die Möglichkeit, Betriebsmittel, Investitionen und Dienstleistungen im zweiten Halbjahr 2020 günstiger zu beziehen. Für regelbesteuerte Landwirte bleibt die Umsatzsteuer ein durchlaufender Posten
.
Weitere steuerliche Maßnahmen mit Relevanz für Landwirte:
- Degressive Abschreibung für Maschinen und Anlagen
- Verlängerung der Frist beim Investitionsabzug
- Verlängerung der Re-Investitionsfrist gem. § 6b EStG
- Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrages
- Pauschaler vorläufiger Verlustrücktrag für 2020
- Anpassung der Vorauszahlungen für 2019
- Steuerermäßigung bei Einkünften aus Gewerbebetrieb
- Familienbonus
- Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
Kastration unter Isofluran: Stand der Geräteprüfung
Ab dem 1. Januar 2021 ist in Deutschland die betäubungslose Ferkelkastration auch unter acht Tage alter Ferkel verboten. Um Maßnahmen für die Verbesserung des Tierwohls zu fördern, werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Anschaffung von Narkosegeräten für die Ferkelkastration (Isoflurannarkose) durch Zuwendungen finanziell unterstützt. Die Anschaffung solcher Geräte ist an eine Zertifizierung verknüpft und wird mit bis zu 60 Prozent der Gerätekosten, beziehungsweise maximal mit bis zu 5.000 Euro je Unternehmen gefördert.
Der Förderantrag zur Anschaffung von Narkosegeräten für die Ferkelkastration konnte online, unter Nutzung des elektronischen Antragssystems, bis heute gestellt werden. Nähere Infos zum Bundesprogramm Ferkelnarkosegeräte . Die Antragsfrist für die Auszahlung der Förderung einer Anschaffung von Isofluran-Narkosegeräten wurde bis zum 15. Oktober 2020 verlängert.
Landwirtschaftskammer Niedersachsen lockt auf die grüne Seite
Unter dem Motto Komm auf die grüne Seite!
und mit dem Hashtag #grüneSeite startet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Montag eine Kampagne im sozialen Netzwerk Instagram. Die Kammer möchte damit insbesondere jungen Menschen, die auf der Suche nach ihrem Traumberuf sind, einen Einblick in die Vielfalt der Grünen Ausbildungsberufe geben. Das Instagram-Profil der LWK finden Sie unter www.instagram.com/lwkniedersachsen. Infos über die unterschiedlichen Berufsbilder unter www.talente-gesucht.de.
Kastenstand: Wird das Ende jetzt besiegelt?
Am nächsten Freitag geht es im Bundesrat wieder um den Kastenstand. Praktisch in letzter Minute tauchte noch einmal ein sehr weitgehender Kompromissantrag auf, informiert die Bauernzeitung Nach Einschätzungen aus Thüringen könnte das dazu führen, dass ein Drittel der Betriebe die Ferkelerzeugung aufgeben. Bei der LMS Agrarberatung in Mecklenburg-Vorpommern geht man davon aus, dass die deutsche Fähigkeit zur Selbstversorgung von 120 % auf nur noch 70 % fällt.
Ferkelkastration: Marktsignale weichen von politischen Wünschen deutlich ab
Im Moment sind rund 85 % der erzeugten männlichen Ferkel nur kastriert verkäuflich. Es drängt die Zeit, sich für ein Verfahren zu entscheiden. Denn ab 1. Januar ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten. Bis dahin gilt weiterhinder verpflichtende Einsatz von schmerzstillenden Mitteln bei der Ferkelkastration.
Um bisher noch unentschlossenen Betrieben bei der Wahl der betriebsindividuell besten Alternative zu unterstützen, fanden im Juni drei Online-Seminare statt, die von der FiBL Akademie, Bad Dürkheim in Zusammenarbeit mit der DLG im Auftrag des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) durchgeführt wurden. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, sowohl innerhalb der Wertschöpfungskette zwischen Ferkelerzeuger und Schweinemäster als auch zwischen den Schweinehaltern und den Schlachtunternehmen eine solche Abstimmung herzustellen, die dem Wunschziel des BMEL (30% Jungebermast und 20% Immunokastration ab 2021) auch nur annähernd entsprechen
, resümierte Moderator Dr. Christian Lambertz.
China sperrt „Corona-Lieferanten“
Immer mehr Fleischunternehmen rund um den Globus ist wegen der Virus-Ausbrüche in ihren Produktionsbetrieben die Einfuhr von Ware in die Volksrepublik untersagt,
informiert die agrarzeitung
in ihrem Internetportal.
AMG-Novelle: Tierärzteverband kritisiert Wertung von Kombinationspräparaten
Die Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt die 17. AMG-Novelle, die am kommenden Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden soll. Die Änderungen führen zu mehr Klarheit und Rechtssicherheit, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
Dennoch hätten wir uns einen größeren Wurf gewünscht, insbesondere eine Weiterentwicklung des Monitoringsystems. Auch für Entbürokratisierungen wäre jetzt die richtige Zeit." Vor allem ein Punkt ist aber aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar: Das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hält daran fest, bestimmte Kombinationspräparate bei der Bewertung im Monitoringsystem mit dem Faktor 2 zu belegen.
Fleischwaren und Coronavirus: Übertragung unwahrscheinlich
In den vergangenen Wochen kam es bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Schlacht- und Zerlegebetrieben zu Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2). Viele stellen sich daher die Frage, ob Coronaviren auch über Fleischwaren oder andere Lebensmittel übertragen werden können. Nach dem derzeitigen Stand des Wissens ist dies unwahrscheinlich.
Corona-Pandemie lässt Exportklima der Ernährungsindustrie einbrechen
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben zu einem deutlichen Einbruch der Stimmung der exportierenden Ernährungsindustrie geführt. Das ergab eine neue Umfrage der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) durchgeführt durch die AFC Management Consulting.
Haltungsform-Zeichen für Fleisch: so bekannt wie Bio, von Verbrauchern hoch geschätzt
Die vierstufige Haltungsform-Kennzeichnung für Fleisch ist inzwischen bei den Deutschen genauso bekannt wie das EU-Biosiegel. Darüber hinaus finden 92 Prozent die Haltungsform-Kennzeichnung des Handels gut oder sehr gut. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen forsa-Befragung aus Juni dieses Jahres. 79 Prozent der Befragten glauben zudem, die Kennzeichnung der Haltungsform führe langfristig dazu, dass Verbraucher bewusster einkaufen und das Thema Tierwohl
dabei stärker berücksichtigen.