BRS News Schwein

18.05.2020

Die Vermessung der Nachhaltigkeit

Der Bedarf an landwirtschaftlich erzeugten Produkten steigt weltweit. Gleichzeitig müssen wir sparsamer mit den knapper werdenden Ressourcen unserer Erde umgehen. Technische Innovationen können dabei helfen, diesen Spagat zu meistern. Doch häufig verändert sich mit Innovationen auch das Verhalten von Konsumenten und Produzenten, was Einsparungen wieder reduziert. Erstmals haben Forschende ein Instrument entwickelt, um diese sogenannten Rebound-Effekte in der Landwirtschaft besser abzuschätzen.

 
18.05.2020

Neue Formel für umsetzbare Energie beim Wiederkäuer

Die Umsetzbare Energie ist der Maßstab zur Energiebewertung beim Wiederkäuer. Die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) hat eine neue Schätzgleichung auf Basis von Verdaulichkeitsmessungen für Maisprodukte aus den Jahren 2000 bis 2018 aus neun Versuchseinrichtungen abgeleitet, da sich bei der Validierung der bisherigen Gleichung eine Differenz von bis zu 1 MJ/kg TM zwischen den geschätzten und den aus der Verdaulichkeitsmessung ermittelten ME-Gehalten ergab. Die neue Schätzgleichung wurde an Daten aus 52 Verdaulichkeitsmessungen validiert, die mittlere Differenz zwischen den geschätzten und den aus den Verdaulichkeitsmessungen ermittelten ME-Gehalten betrug 0,01 MJ ME/kg TM bei einem Bestimmtheitsmaß von 75 % und einem Schätzfehler von 3,6 %. Die neue Gleichung der GfE soll ab Ernte 2020 angewendet werden.

 

 
18.05.2020

170 kg N-Grenze bleibt bestehen

Die Einhaltung der Betriebsobergrenze für Stickstoff, umgangssprachlich 170-N-Grenze, bleibt auch nach der Novellierung der Düngeverordnung vom 30.04.2020 bestehen. Auch die Ermittlung der Betriebsobergrenze erfolgt nach bekanntem Schema. Offenbar hat es im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten der novellierten Düngeverordnung bei einigen Landwirten und Beratern Missverständnisse bzgl. der Berechnung der zulässigen Menge an organischen sowie organisch-mineralischen Düngern gegeben. Die Prüfdienste der Landwirtschaftskammer weisen darauf hin, dass zwar die Pflicht zur Erstellung von Nährstoffvergleichen entfallen ist. Das heißt, dass für das laufende Düngejahr 2020 kein gesamtbetrieblicher Nährstoffvergleich mehr erstellt werden muss. Anstelle dessen tritt eine Art Schlagkarteipflicht, die die Landwirte verpflichtet jede Düngungsmaßnahme schlaggenau mit Art, Menge und Nährstoffgehalten jedes aufgebrachten Düngemittels binnen 2 Tagen aufzuzeichnen. Nicht entfallen ist jedoch die seit Jahren geltende sog. 170 N-Grenze, wonach im Betriebsdurchschnitt nicht mehr als 170 kg Gesamt-N je ha aus organischen und organisch-mineralischen Düngern ausgebracht werden dürfen. Die seit Jahren geltende sog. 170 N-Grenze ist unabhängig vom Düngebedarf und gilt gemäß Nitratrichtlinie EU-weit. Die Berechnung erfolgt weiterhin nach den bekannten Regeln, eine Berechnung mittels Aufsummierung der in Einzelschlagkarteien dokumentierten gestreuten Tonnagen und N-Gehalte je m3 ist nicht zulässig.

 
18.05.2020

Informationen zum Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP)

Das diesjährige Antragsverfahren ist für Anfang Juni vorgesehen. Es sind Vorhaben förderfähig, die besondere Anforderungen in den Bereichen Umwelt-, Klima- oder Verbraucherschutz sowie bei Stallbauinvestitionen zusätzlich im Bereich Tierschutz erfüllen. Das maximale förderungsfähige Investitionsvolumen beträgt 1,5 Mio. €, wobei die Zuwendung pro Antrag 500.000 € nicht überschreiten darf. Mithilfe eines Punktesystems wird eine Rangfolge aller Anträge gebildet. Dabei sind die Auswahlkriterien so gewichtet, wie sie der Erreichung der Ziele des Programms dienen. Neu ist, dass die Punkte für die Teilnahme an der geförderten einzelbetrieblicher Beratung bereits gewährt werden, wenn statt des Verwendungsnachweises der Beratungsnachweis, die Rechnung sowie der Zahlungsnachweis dem Antrag beigefügt werden.

 
18.05.2020

Studie gibt Vermarktungsideen für alte Nutztierrassen

Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) waren 2019 in Deutschland 54 von 77 einheimischen Rinder-, Schweine-, Ziegen-, Schaf- und Pferderassen als gefährdet eingestuft. Nur mit professioneller Vermarktung und einer gesicherten Nachfrage können landwirtschaftliche Betriebe gefährdete Rassen als Nutztiere erhalten. Deshalb untersuchten ein Agrarmarkt- und Züchtungsexperten-Team der Universität Kassel und der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) in einer qualitativen Befragung, was Konsumenten mit gefährdeten Nutztierrassen verbinden und wie man sie für den Kauf der Fleischprodukte gewinnen kann. Die BÖLN-Studie empfiehlt Aufklärungsarbeit und Bewerbung gefährdeter Nutztierrassen als regionale Spezialität. Den Studienteilnehmern war die Problematik aussterbender Rassen gar nicht bekannt. Des Weiteren sollte die Rolle der Konsumenten als Nachfrager klarer kommuniziert werden.

Der Abschlussbericht des Forschungsprojektes Vermarktungskonzepte für Produkte gefährdeter Nutztierrassen steht online zur Verfügung.

 
15.05.2020

USA: Website vermittelt Kohlenstoffmaterial zur Kompostierung von Tierkadavern

Schweineproduzenten in den USA sind derzeit von den Auswirkungen durch COVID-19 schwer getroffen. Da schlachtreife Tiere wegen unterbrochener Verarbeitungsketten teilweise nicht abgeführt werden können, sind manche Tierhalter gezwungen, ihre Tierbestände durch Tötung zu reduzieren. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Entsorgung der Tierkadaver. In den USA ist die oberirdische Kompostierung ein gängiges Verfahren, um Tierkadaver zu entsorgen.

 
15.05.2020

Appell: "Hört endlich auf, die Emissionen von Lebensmitteln mit denen fossiler Branchen zu vergleichen"

Millionen von Menschen setzen sich mit den Auswirkungen ihrer Lebensgewohnheiten auf den Klimawandel auseinander, was sie häufig dazu veranlasst, Vergleiche zwischen den Treibhausgasemissionen ihrer Aktivitäten anzustellen. Das ist völlig in Ordnung. Fachliche Nuancen fallen dabei jedoch häufig unter den Tisch. Darauf macht Prof. Mitloehner aufmerksam, der gerade zum Direktor am CLEAR Center der University of California, Davis berufen wurde. Man könne Treibhausgase der Lebensmittelherstellung (hier: Rinderhaltung) nicht mit denen des Logistiksektors vergleichen und wenn überhaupt, dann auf Basis von Ökobilanzen, die es für den Logistiksektor nicht gebe. Dort messe man, was hinten raus kommt und verschweige die Emissionen, die bei der Produktherstellung und -entsorgung anfallen. So müsse man davon ausgehen, dass die Luftfahrt zwei bis drei Mal schädlicher sei, als bisher angenommen. Darüber hinaus ärgert sich der Wissenschaftler über einen dritten Fehler. Es würden nie regionale Werte bei den Vergleichen berücksichtigt. Die Treibhausgasemissionen der amerikanischen Tierhaltung lägen derzeit bei 3,9 Prozent (Anm. d.Red.: wie in Deutschland] der amerikanischen Gesamtemissionen und nicht bei 14,5 Prozent. Dieser Wert spiegele die durchschnittlichen landwirtschaftlichen Emissionen weltweit wieder.

 
15.05.2020

Studie: regionale Erzeuger und kurze Transportwege sind wichtiger als Bio

Eine Studie am Institut für Marktanalyse des Thünen Instituts in Braunschweig hat die Einstellungen und Präferenzen junger Erwachsener zum ökologischen Landbau und seinen Produkten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass egoistische Werte einen größeren Einfluss auf das Kaufverhalten von Bioprodukten haben, als die altruistischen. Regionale Lebensmittel werden vielfach gegenüber Bio Produkten bevorzugt. Wichtigste Gründe sind die Unterstützung regionaler Erzeuger und kurze Transportwege. Der Bezug regionaler Lebensmittel wird mit Transparenz verbunden. Regionale Produkte werden deutlich weniger hinterfragt, hier scheint der Begriff regional stark positiv emotional behaftet zu sein. Werte, die den Kauf regionaler Lebensmittel bestimmen, sind Transparenz und Gerechtigkeit und schließlich Wohlwollen und Sicherheit. Die Forscher schließen für den ökologischen Landbau daraus: Wichtige Eigenschaften wie Klimaschutz und ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität müssen bei Bio-Lebensmitteln stärker kommuniziert werden. Hier gebe es offenbar eine Aufteilung der Werteansicht zwischen Landwirten und Konsumenten. Zum anderen müsse Bio deutlich regionaler und dieses auf Verpackungen besser dargestellt werden.

 
15.05.2020

Versuche an transgenen Schweinen mit Resistenz gegen ASP

In Deutschland sollen demnächst Versuche beginnen, um den Fortschritt bei transgenen Schweinen zu beobachten, die eine Resistenz gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) zeigen. Hierbei sollen Schweine durch Konfrontation mit ASP-Viren auf eine entsprechende Resistenz getestet werden. Dr. Björn Petersen und seine Kollegen vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bauen damit auf Forschungsarbeiten auf, die gezeigt haben, dass durch Gen-Editierung Wirtsorganismen (in diesem Fall Schweine) gegenüber Virusangriffen resistent werden können. Ursprünglich waren die Tests für Mai geplant, aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie wurden die Arbeiten nun auf Juni verschoben.

 
14.05.2020

Hofra GmbH bietet Desinfektionsspender und Stationen

Die Hofra GmbH ist 100% ige Tochter der UEG Hohenlohe-Franken wV, die Mitglied im Bundesverband Rind und Schwein ist. Das kleine Team bietet u.a. Hygienlösungen für die Landwirtschaft und aufgrund der Corona-Pandemie jetzt auch für alle Branchen. Dazu zählen Desinfektionsmittel, Desinfektionsspender und -stationen.