BRS News Schwein

28.05.2020

„Ohne GVO“: Mehr Täuschung als Information?

Tierische Produkte wie Fleisch, Milch, Eier oder Milchprodukte sollen in der Schweiz künftig mit dem Label Ohne GVO ausgezeichnet werden, wenn die Tiere Futter ohne gentechnisch veränderte Futterpflanzen gefressen haben. Für den Konsumentenschutz sei das kein Beitrag zur klaren Information, sondern eher eine Täuschung, urteilt der Schweizer Konsumentenschutz in einer Pressemeldung. Eine solche Auslobung suggeriere, dass während des ganzen Prozesses keine Gentechnik im Spiel war. Das stimme jedoch meist nicht, da beispielsweise Futtermittelzusätze mit Hilfe von Gentechnik produziert würden.

In Deutschland gilt ein Schwellenwert von 0,9 Prozent. Grundsätzlich gilt in Europa: Milch, Eier und Fleisch müssen nicht als gentechnisch verändert gekennzeichnet werden, auch wenn die Tiere gentechnisch veränderte Pflanzen gefressen haben. (Quelle: VLO)

 
28.05.2020

Große Nachfrage nach Urlaub auf dem Bauernhof

Für den Sommerurlaub in diesem Jahr gilt: Urlaub im eigenen Land und fernab der Massen. Genau das können die 10.000 Ferienhöfe bundesweit idealerweise bieten, wenn auch mit Auflagen. Unsere Ferienbetriebe müssen strenge Hygiene- und Abstandsauflagen einhalten, so Ute Mushardt, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland. Wir haben Desinfektionsspender an allen Eingängen angebracht, Schilder weisen auf Abstände hin, Mitarbeiter wurden bezüglich Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen geschult und wir tragen Mund-Nasen-Schutz im Kontakt mit den Gästen. Gemeinsames Füttern der Tiere mit den Gästekindern ist leider nicht erlaubt, auch Indoorspielräume sind geschlossen und der Reitunterricht wird nur als Einzelunterricht angeboten. Aber unsere ersten Feriengäste zeigten viel Verständnis und ich sehe viele Kollegen, die aufatmen und Gäste, die zufrieden sind. Seit 11. Mai haben die Ferienhöfe in Niedersachsen wieder offen, an Pfingsten öffnen die letzten Ferienhöfe in Bayern. Wir sind froh, dass wir unsere Höfe wieder öffnen dürfen, denn in der zweimonatigen Schließung haben die Höfe im Durchschnitt 20.000 Euro Umsatz verloren.

Nach der bundesweiten Öffnung der Ferienhöfe steigt auch die Nachfrage auf der Buchungsplattform Landsichten wieder. Erwartungsgemäß besteht die höchste Nachfrage nach Urlaub auf dem Bauernhof für die Nord- und Ostsee und das Alpenvorland. In der Sommerferienzeit zwischen 20.Juni und 13. September gibt es aber noch überall freie Angebote.

 
28.05.2020

Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ auch für größere Bestände

Der Deutsche Tierschutzbund weitet sein Tierschutzlabel Für Mehr Tierschutz auf Mastrinder auf Milchkuhbetrieben aus. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass viele Landwirte bereit sind, die Tiere unter besseren Bedingungen zu halten, wenn die Produkte entsprechend bezahlt werden., so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Das Tierschutzlabel zeigt Kriterien auf, die von den teilnehmenden Betrieben einzuhalten sind, darunter auch Bestandsobergrenzen. In der Einstiegsstufe des Tierschutzlabels liegen diese bei 3.000 Schweinemastplätzen bzw. 600 Kuhplätzen je Betrieb und damit unter den durchschnittlichen Bestandsgrößen der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. Es lässt sich ableiten, dass hohe Tierschutzstandards auf spezialisierten Betrieben mit höheren Tierzahlen umsetzbar sind und hohe Bestandsgrößen nicht zwangsläufig weniger gute Tierschutzstandards bedeuten.

 
28.05.2020

Tag der Nachhaltigkeit am 04. Juni 2020

Zum Tag der Nachhaltigkeit am 04. Juni 2020 sind zahlreiche Online-Events mit Vorträgen und Workshops geplant. Die Fachhochschule St. Pölten hat sogar erstmalig einen Sustainable Development Award für nachhaltige Projekte von Studierenden vergeben. Welche Rolle tierische Produkte für eine Klima freundliche Ernährung spielen können, wird hier erklärt. Dr. Frank Mitloehner, Professor und Luftqualitätsspezialist am Department of Animal Science der University of California in Davis, fordert in diesem Zusammenhang die Medien dazu auf, mehr über die Bedeutung regenerativer und fossiler Treibhausgasemissionen zu berichten. Nur so sei es möglich, die Bedeutung der Landwirtschaft auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu stützen.

 
27.05.2020

Ministerium fordert ein „Investitionsförderprogramm Stallumbau“ für mehr Tierwohl

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, fordert eine Förderung von Stallumbauten, die nicht mit Kapazitätsausweitungen verbunden sind, sondern zeitnah mehr Tierwohl ermöglich. Das sei gewollt, sowohl von Verbrauchern als auch von Tierhaltern. Wir brauchen deshalb erhebliche Investitionen in Stallumbauten. Nicht um die Tierbestände zu vergrößern, sondern um dem aktuellen Bestand mehr Platz und Bewegung zu bieten, so die Ministerin. Der Preisdruck in der Tierhaltung und Fleischwirtschaft sei enorm, der Erwartungsdruck ebenso. Um Wettbewerbsverzerrungen und Kostennachteile heimischer Tierhalter innerhalb Europas zu vermeiden, Abwanderungen zu verhindern und regionale Versorgung zu sichern, werde es ohne eine solche Unterstützung für die Tierhalter nicht gehen. Ein Investitionsförderungsprogramm für die Tierhaltung im qualitativen Bereich dient nicht nur der Standortsicherung, sondern vor allem dem Tier- und Umweltschutz.

 
27.05.2020

Inhalte der neuen Düngeverordnung

Allianz Gewässerschutz: Düngerecht ab 2020

Der Bundesrat hat am 27.03.2020 den Änderungen der Düngeverordnung (DüV) zugestimmt. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die Novelle der DüV im April bzw. Anfang Mai 2020 in Kraft treten wird. Die jeweiligen Maßnahmen in den nitrat- und phosphatsensiblen Gebieten, wie beispielsweise die Reduzierung des N-Düngebedarfs um 20 % werden entgegen den allgemeinen flächenbezogenen Maßnahmen erst am 01.01.2021 in Kraft treten. Mit der neuen Düngeverordnung gelten ab April bzw. Mai 2020 neben den bereits geltenden Regelungen der DüV die nachfolgend näher dargestellten Vorgaben.

Die Vorgaben werden im Rahmen der Cross-Compliance-Verordnung geprüft.

 
27.05.2020

"Der Öko-Markt muss unbedingt mitwachsen, sonst droht allen Biobauern ein Preisverfall“

Zur Umsetzung ihrer neuen Strategie Vom Hof auf den Tisch muss die EU-Kommission auch die entsprechende Finanzausstattung vorsehen. Das hat Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber im Vorfeld der Sonder-Agrarministerkonferenz gefordert, an der am Donnerstag neben den Bundesministerinnen für Landwirtschaft und Umwelt auch die beiden zuständigen EU-Kommissare teilnehmen. Anders als der Freistaat stellt die EU aber dazu keine ergänzende Finanzierung in Aussicht. Die vorgesehene Reduzierung bei Düngung und Pflanzenschutz durch Effizienzsteigerung und digitalisierte technische Verfahren sei ohne eine flächendeckende Breitbandausstattung nicht realisierbar. Zu einer europaweiten Steigerung des Ökolandbaus sei der gleichzeitige massive Ausbau der Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln unerlässlich. Der Öko-Markt muss unbedingt mitwachsen, sonst droht allen Biobauern ein Preisverfall, warnte die Ministerin. Die Strategie der Kommission könne letztlich nur erfolgreich sein, wenn es nicht zu einem Unterlaufen der EU-Standards durch Drittländer kommen könne: Alle Lebensmittel auf dem EU-Markt müssen dann diesen Nachhaltigkeitsnormen entsprechen. Das muss konsequent auch für Drittlandsware gelten, so Kaniber.

 
26.05.2020

„Der Niedersächsische Weg“: Bundesweit einmalige Allianz für Natur-, Arten- und Gewässerschutz

Sieben Unterschriften für eine bundesweit einmalige Vereinbarung, die Landesregierung, Landvolk, Landwirtschaftskammer sowie Natur- und Umweltverbände auf einem Bauernhof in Wunstorf getroffen haben – Der Niedersächsische Weg. In dem gemeinsamen Vertrag verpflichten sich alle Beteiligten zu großen Anstrengungen bei Natur- und Artenschutz, bei Biodiversität und beim Umgang mit der Ressource Landschaft. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil lobte die gemeinsamen Anstrengungen aller Vertragspartner: Ich freue mich sehr darüber, dass Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutzverbänden und Landwirtschaft mit uns gemeinsam den ‚Niedersächsischen Weg‘ hin zu mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz gehen werden. Mit den konstruktiven Verhandlungen in den vergangenen Monaten ist es gelungen, die unterschiedlichen Interessen in einen ausgewogenen Ausgleich zu bringen. Die Landesregierung werde für die Umsetzung der zahlreichen konkreten Schritte erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, versicherte der Ministerpräsident: Die Umsetzung wird durch eine Erfolgskontrolle und ein Monitoring gesichert. Dieser starke gemeinsame Schulterschluss ist ein großer Fortschritt für den Umweltschutz in Niedersachsen. Auf dieser Grundlage wird es jetzt darum gehen, einen Gesetzentwurf zu erarbeiten, der die Vereinbarung umsetzt.

 
26.05.2020

Schweine- und Rinderbestände zum November 2019 zurückgegangen

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die die endgültigen Ergebnisse der Viehbestände und viehhaltenden Betriebe zum Stichtag 3. November 2019 veröffentlicht. Demnach wurden in Deutschland 26,1 Millionen Schweine gehalten. Das waren 1,5 % oder 392.000 Tiere weniger als zum 3. November 2018. Mastschweine machten hierbei 44,9 % oder 11,7 Millionen Tiere aus. Im Vergleich zum November 2018 ist der Bestand an Mastschweinen um 148.900 Tiere (1,3 %) gesunken.

 
26.05.2020

Förderaufruf zur besseren Nutzung von Güllevergärung in Biogasanlagen

Auch wenn tierische Exkremente vergleichsweise wenig Energie enthalten, macht es aus Klimaschutzgründen Sinn, sie in Biogasanlagen zu vergären. Dort wird das Methan zu Biogas und durch dessen energetische Nutzung quasi unschädlich gemacht. Allerdings: Die leicht mobilisierbaren Wirtschaftsdüngermengen werden heute bereits überwiegend in Biogasanlagen verwertet. Um diesen Anteil signifikant zu erhöhen, sind neue Konzepte und Rahmenbedingungen erforderlich. Dazu will das BMEL jetzt gezielt anwendungsnahe Forschungsprojekte unterstützen und definiert im aktuellen Förderaufruf die vier Schwerpunkte:

  • Entwicklung von Anlagentechnik und Vergärungsverfahren
  • Neue Technologien, Konzepte und Systeme zur Aktivierung des Rohstoffpotenzials
  • Emissionsminderung bei der Lagerung von Gülle inklusive alternativer Nutzung bzw. THG-neutrale Behandlung von anfallenden Lagergasen sowie
  • Gasbildungs- und Restgaspotenziale in Gülle- und Gärrestlagern

Der vollständige Förderaufruf steht unter www.fnr.de/projektfoerderung/aktuelle-foerderaufrufe zur Verfügung. Fachlicher Ansprechpartner bei der FNR ist Detlef Riesel (d.riesel(at)fnr.de).