BRS News Schwein
Otte-Kinast und Lies fordern vom Bund Änderung der Düngeverordnung
Niedersachsen fordert die Bundesregierung auf, den Referentenentwurf zur Änderung der Düngeverordnung (DüV) in einigen Punkten anzupassen. In einer gestern (15. Januar 2020) vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium versendeten Stellungnahme, die mit dem Niedersächsischen Umweltministerium gemeinsam erarbeitet wurden, heißt es: Die geplanten Änderungen der Düngeverordnung sind zum Teil nicht zielgenau, kontrollierbar oder im praktischen Vollzug umsetzbar.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Umweltminister Olaf Lies sind sich einig: Der Grundwasserschutz ist äußerst wichtig. Die berechtigten Interessen der Landwirte dürfen dabei jedoch nicht aus dem Blick geraten. An diesem Punkt muss der Bund nachjustieren.
Mit einer zwischen ihren Häusern abgestimmten Position wenden sie sich an das Bundeslandwirtschaftsministerium:
Niedersachsen fordert den Bund auf, bei folgenden Punkten nachzusteuern:
- Vermeidung einer Regelungslücke in Bezug auf 170 kg N-Obergrenze
- Stärkere Verwirklichung des Verursacherprinzips bei der Ausweisung
Roter Gebiete
; unter anderem Ausnahme des Dauergrünlandes von der Pflicht zur Düngereduzierung um 20 Prozent - Stärkere Berücksichtigung trinkwasserschutzfördernder Bewirtschaftung
In der 18-seitigen Stellungnahme schlägt die Landesregierung daneben zahlreiche weitere aus fachlicher Sicht notwendige Anpassungen und Ergänzungen vor.
Initiative Tierwohl: Wir machen weiter!
ITW -
Die Initiative Tierwohl (ITW) ist inzwischen mit Marktanteilen von rund 70 Prozent bei Geflügel und rund 24 Prozent bei Schwein Deutschlands größtes Tierwohlförderprogramm. Die Teilnehmer aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel haben sich jetzt auf eine Fortsetzung der ITW verständigt. Bis Ende 2020 laufen noch die bestehenden Verträge mit den Wirtschaftspartnern der ITW, dann folgt ab 2021 eine neue, ebenfalls dreijährige Programmphase. Weiterhin können Verbraucher Geflügelfleisch, das aus Ställen teilnehmender Landwirte stammt, am ITW-Produktsiegel erkennen. Neu ist, dass das ab 2021 auch für große Teile des Schweinefleisch-Sortiments gilt. Das Plus an Tierwohl, das die teilnehmenden Landwirte ihren Schweinen, Hähnchen und Puten bieten, wird künftig verstärkt über den Markt finanziert und soll noch mehr Tieren zugutekommen. Dadurch wird auch die Einbindung vieler weiterer Tierhalter gefördert.
Agrarausfuhren für 2019 erreichen neuen Höchststand
Die Ausfuhren deutscher Agrarprodukte und Lebensmittel sowie Landtechnik prognostiziert die GEFA für 2019 mit 79,5 Mrd. Euro. Damit werden diese deutlich über dem Vorjahresniveau erwartet (+2,1%). Trotz dieser positiven Entwicklung sind weitere energische politische Anstrengungen zur Öffnung von Exportmärkten erforderlich
sagt Bernd Wirtz, Sprecher der GEFA und Geschäftsführer in der Vion Food Group. Vor allem mit Blick auf Asien benötigen wir neue Initiativen, um schrittweise Marktöffnungen für unsere Exporteure zu erreichen.
War die Handelsbilanz im Jahr 2006 mit minus 11 Mrd. Euro bereits stark negativ, hat sich dieses Defizit mit mehr als 14 Mrd. Euro in 2018 noch weiter erhöht. Beispielsweise kauft Deutschland aktuell ca. dreimal mehr Agrarprodukte und Lebensmittel von den OECD-Entwicklungsländern, als es in diese Länder exportiert. Damit leistet Deutschland einen ganz entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung bzw. zur Entwicklung dieser Länder.
ASP: Regierung fördert Impfstoff-Entwicklung
©SuS/age - Eine erfolgreiche Bekämpfung der ASP ist nach Auffassung der Bundesregierung nicht unbedingt vom Einsatz eines Impfstoffs abhängig, denn die konventionellen Bekämpfungsmaßnahmen für anzeigepflichtige Tierseuchen würden bei ausreichend hoher Biosicherheit in den Schweinehaltungen besser greifen. Hilfreich wäre jedoch ein oral applizierbarer Lebendimpfstoff für die Bekämpfung der ASP bei Wildschweinen. Dieser sei jedoch aufgrund des komplexen Virus schwierig herzustellen. Die Bundesregierung ist nach eigenen Angaben mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) an entsprechenden internationalen Forschungsprojekten und Initiativen beteiligt, so beispielsweise an der Global African Swine Fever Research Alliance (GARA) oder dem EU-finanzierten Projekt DEFEND
, das sich mit der Entwicklung neuartiger ASP-Impfstoffe befasst
Ländlicher Raum 04/2019: „Die Stellung der Landwirtschaft in der Gesellschaft“
Ziel der ASG-Herbsttagung war u. a., die Verständnislücke zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, aber auch zwischen den Landwirt*innen verschiedener Richtungen (ökologisch/ konventionell, Familien-/Großbetriebe, Ackerbauern/Tierhalter) zu verringern. Nicht erst mit den Demonstrationen der Landwirte und Landwirtinnen war deutlich geworden, dass es Anstrengungen bedarf, um Respekt und Verständnis füreinander zu gewinnen, denn nicht alles, was in der Landwirtschaft getan wird, ist selbsterklärend und richtig. Wichtig sind deshalb ein selbstkritischer Umgang der Landwirtschaft mit den derzeitigen Produktionsweisen, eine Offenheit für nachhaltige Wirtschaftsweisen und neue Kommunikationswege. Hierzu gibt es zahlreiche Hinweise und Anregungen im Schwerpunkt dieser Ausgabe.
Endgültig grünes Licht für die Isoflurannarkose
Das Bundeskabinett hat in der vergangenen Woche die Ferkelbetäubungssachkundeverordnung (FerkBetSachkV) mit den vom Bundesrat verlangten Änderungen beschlossen. Die Verordnung soll den Weg für die Kastration unter Isoflurannarkose freimachen und nach der Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kürze in Kraft treten.
Auch Hobbyhalter müssen Tierzahlen melden
Die Tierseuchenkasse Nordrhein-Westfalen erinnert alle Tierhalter daran, die Meldung über ihren Tierbestand abzugeben, falls sie ihn noch nicht gemeldet haben. Wer in Nordrhein-Westfalen Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen, Gehegewild, Geflügel oder Bienen hält, muss seinen Bestand bis spätestens 31. Januar 2020 bei der Tierseuchenkasse melden. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass diese gesetzliche Verpflichtung nicht nur für Landwirte, sondern auch für Hobbyhalter und gewerbliche Tierhalter gilt. Eine Meldung ist auch erforderlich, wenn sich der Tierbestand gegenüber dem Vorjahr nicht verändert hat.
Ölmühlen stehen weiter hinter brasilianischem Soja-Moratorium
Seit einigen Wochen steigt der Druck brasilianischer Soja-Erzeuger auf sojaverarbeitende Unternehmen der Pflanzenöl-Industrie, dass 2006 zum Schutz des Amazonas beschlossene Soja-Moratorium aufzuweichen. Dagegen wehrt sich sich die Ölmühlen-Industrie und wirbt für die nachweisbaren Erfolge der wirtschaftseigenen Nachhaltigkeitsinitiativen.
Das Soja-Moratorium wurde von Nichtregierungsorganisationen, Politik und führenden Soja-Händlern in Brasilien beschlossen, um der Umwandlung sensibler Tropenwälder im Amazonas Einhalt zu gebieten. Es untersagt den Handel, die Finanzierung und den Erwerb von Soja, das von Regenwaldflächen stammt, die nach Juli 2008 gerodet wurden. Das Moratorium wurde nach 2006 immer wieder verlängert und gilt seit 2016 dauerhaft.
Tierhalter entscheiden sich oft gegen Güllevergärung
Viele Tierhalter könnten sich vorstellen, auf ihrem Betrieb Gülle und Mist in einer eigenen Biogasanlage energetisch zu verwerten. Doch oft sind unzureichende rechtliche Rahmenbedingungen und die Investitionskosten die wichtigsten Gründe, warum sich die Landwirte häufig dagegen entscheiden. Das zeigt eine Befragung des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) unter Tierhaltern ohne eigene Biogasanlage.
Aktionstag zur Grünen Woche: „Lasst uns reden!“
Nicht erst seit den Bauerndemonstrationen informieren Landwirte vor Ort Verbraucher über die Herstellung von Lebensmitteln oder die Arbeit auf Feld und Hof und im Stall. Seit 2015 gibt es anlässlich der Internationalen Grünen Woche (IGW) das Format der Graswurzelbewegung Wir machen euch satt – Dialog statt Protest
. Was einst in Berlin begann, ist nun überall in Niedersachsen präsent. Am 18. Januar werden Bauern und Bäuerinnen erneut auf die Verbraucher zugehen. Das Landvolk ruft zum landesweiten Dialogtag Lasst uns miteinander reden
auf, um vor Ort ins Gespräch zu kommen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.