BRS-ASP
Webseminar am 17.12.20: Nachhaltig durch die ASP-Krise – darauf ist zu achten
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde am 10. September 2020 erstmals auch bei einem Wildschwein in Deutschland nachgewiesen. Nun kommt es darauf an, die weitere Verbreitung zu unterbinden und die Hausschweinebestände vor einem Befall zu schützen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bietet im Rahmen des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl kurzfristig ein kostenfreies Webseminar am 17.12.2020 (13:30 - 15:00 Uhr) an, das Schweinehalter darüber informiert, welche Vor- und Nachteile ein Statusbetrieb sowie eine Schadensversicherung mit sich bringen und welche Anforderungen an Betrieb und Schlachthof im Falle eines ASP-Ausbruchs gestellt werden.
Programm
- Begrüßung/Einleitung (LWK Niedersachsen): ASP - Aktuelle Lage und Auswirkungen auf die Hausschweine (Dr. Jaana Ubben, LAVES)
- ASP-Ausbruch: Kernzone, gefährdetes Gebiet, Pufferzone! Welche Auflagen gelten für schweinehaltende Betriebe und Schlachthöfe? (Dr. Gerald Otto, Goldschmaus Gruppe)
- Wie kann ich mich für ASP-Zeiten finanziell absichern? Betriebswirtschaft (Eva-Maria Asmussen, LWK Niedersachsen)
- Veranstaltung: Nachhaltig durch die ASP-Krise – darauf ist zu achten
Brandenburg hebt Nutzungsverbot in ASP-Kerngebieten unter Auflagen auf
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg hat mit dem Erlass vom 29.11.2020 Anordnung von Nutzungsverboten und -beschränkungen nach § 14d Absatz 5a Nr. 1 der Schweinepest-Verordnung
Ausnahmen vom Bewirtschaftungsverbot erlassen. Voraussetzung ist die vollständige doppelte Einzäunung (Weiße Zone) um ein Kerngebiet. Der Landesjagdverband (LJVB) wurde mit der Ausbildung von Suchhunden zum Auffinden von Wildschweinkadavern in Brandenburg beauftragt.
Sonderforschungsprojekt zu Auslauf- und Freilandhaltungen trotz Afrikanischer Schweinepest
Ein neues Sonderforschungsprojekt des Umweltministeriums Bayern soll zeigen, wie in Bayern Auslauf- und Freilandhaltungen von Schweinen trotz der Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) möglich bleiben können. Es wird vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführt. Das LGL wird für eine mögliche Kooperation auf verschiedene bayerische Kompetenzzentren zugehen. Es soll zeigen, wie durch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen eine zukunftsfähige Haltung von Schweinen gestaltet sein muss, damit sie selbst im Fall eines Ausbruchs der ASP weiterlaufen kann. Das Projekt wird umfassend angelegt, um die strukturelle Vielfalt der bayerischen Schweinehaltungen aufzugreifen und die spezifischen Anforderungen moderner landwirtschaftlicher Haltungsformen abzudecken.
Gentechnik bei Tieren: Neuer Schub durch Genome Editing
transgen - Lange Zeit hatten gentechnisch veränderte Nutztiere kaum praktische Bedeutung. Es wurde zwar viel geforscht und ausprobiert, doch verglichen mit Pflanzen war das Einführen neuer Gene in das Erbgut von Tieren deutlich aufwändiger und fehleranfälliger. Inzwischen gibt es neue Verfahren, mit denen man einzelne DNA-Bausteine gezielt umschreiben
kann. Verschiedene Projekte zeigen, dass es damit funktionieren könnte. Nun scheint in der Tierzucht möglich, was die klassische Gentechnik schon aufgegeben hatte.
ASP: Wildschweinentnahme in der ersten weißen Zone beginnt
Die weiße Zone, die doppelte Umzäunung des ersten Kerngebiets in den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße, ist fast abgeschlossen. Nach vollständiger Eingrenzung kann die Entnahme der Wildschweine aus diesem Gebiet beginnen. Rund 125 Zaunkilometer wurden verbaut und mehr als 120 Lebendfallen werden aufgestellt. Mit Unterstützung unter anderem der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerks wurde die weiße Zone mit rund 250 Quadratkilometern um das erste Kerngebiet mehrfach nach Fallwild abgesucht.
Kaniber: „Was bei COVID-19 möglich war, sollten wir auch bei der Afrikanischen Schweinepest versuchen“
Angesichts der dramatischen Lage auf dem Schweinesektor hat Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber in einem Schreiben an Bundesministerin Julia Klöckner vier konkrete Vorschläge für wirksame Maßnahmen unterbreitet. Was an Erfolgen bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen das COVID-19-Virus möglich war, sollten wir auch bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) versuchen. In einer gemeinsamen Anstrengung von EU, Bund und Ländern sollten wir die Forschung für einen Impfstoff gegen den ASP-Erreger nochmals kräftig anschieben
, sagte die Ministerin im Anschluss an eine Videokonferenz der Bundesministerin mit den Bundesländern.
Bayern: Weitere Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest
Bayern hat anlässlich der sich ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest weitere Maßnahmen beschlossen. Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu: Ziel muss es sein, die Wildschweindichte weiter zu reduzieren. Deshalb erhöhen wir die Aufwandsentschädigung für das Erlegen von Wildschweinen bayernweit von 20 auf 70 Euro pro Wildschwein. Die Zahlung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung durch den Haushaltsgesetzgeber ab 1. Dezember 2020 für das aktuelle Jagdjahr. Das entspricht mehr als einer Verdreifachung. Darüber hinaus bauen wir eine neue Hundestaffel zur Fallwildsuche auf.
Die neue Hundestaffel, für deren Aufbau insgesamt rund 150.000 Euro bereitgestellt werden, soll im Ausbruchsfall neben modernster Drohnentechnik und Wärmebildkameras eine schnelle und zielgerichtete Fallwildsuche sicherstellen. In den grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien bleibt die bereits Anfang dieses Jahres erhöhte Aufwandsentschädigung von 100 Euro pro Wildschwein für das aktuelle Jagdjahr bestehen. Insgesamt sind rund 13 Millionen Euro im nächsten Jahreshaushalt für die Tiergesundheit und Bekämpfung von Tierseuchen vorgesehen. Damit soll auch weiteres Zaunmaterial beschafft werden.
ASP: Pufferzonen ausgeweitet, drittes Kerngebiet eingezäunt
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg wurden per Allgemeinverfügungen die Restriktionszonen aktualisiert. So haben die Landkreise Märkisch-Oderland und Uckermark ihre Pufferzone erweitert bzw. neu eingerichtet. Beide Zonen sind ab 16.11.2020 gültig. Mit der Ausdehnung der seuchenfreien Pufferzone ist somit ein Gebiet über rund 250 Kilometer und damit fast über den gesamten Grenzverlauf zwischen Brandenburg und Polen als ASP-Restriktionsgebiet definiert.
SVLFG bietet Schweinehaltern Unterstützung an
Aufgrund der grassierenden Afrikanischen Schweinepest hat die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) präventive Maßnahmen getroffen und möchte betroffenen Unternehmen helfen. Neben einer Krisenhotline
für belastete Versicherte bietet die SVLFG Lösungen im Falle von Zahlungsschwierigkeiten der Beiträge an. Betriebsbesichtigungen in Schweinhaltungsbetrieben führt sie bis auf weiteres nicht durch, um das Infektionsrisiko nicht zu erhöhen.
ASP: Auch Bayern lässt jetzt Drückjagden zu
In Bayern gilt ein generelles Veranstaltungsverbot, unter das auch Bewegungsjagden fallen. Es können jetzt aber Ausnahmegenehmigungen für Drückjagden auf Schwarzwild von der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde erteilt werden, soweit dies im Einzelfall aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar ist. Um den Vollzug zu erleichtern und die dringend notwendigen Bewegungsjagden zu ermöglichen, haben das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gemeinsame Vollzugshinweise erlassen.