BRS-ASP
DBV und DJV fordern koordiniertes Vorgehen gegen ASP
Anlässlich der Agrarministerkonferenz im Saarland fordern der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) ein koordiniertes Vorgehen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP): Ein zentraler Krisenstab sollte die Aktivitäten über Kreis- oder Bundeslandgrenzen hinweg steuern. Insbesondere die Grenze zu Polen muss wildschweinsicher werden, damit infizierte Tiere nicht regelmäßig nachkommen. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sind aufgerufen, eng zusammenzuarbeiten und die Empfehlungen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) umzusetzen. Gemeinsam mit dem DJV hat das FLI einen Maßnahmenkatalog mit Optionen für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen im Seuchenfall veröffentlicht. Darüber hinaus hat der DJV ein Forderungspapier für eine effektive Bejagung des Schwarzwildes vorgelegt.
Gegen die Afrikanische Schweinepest braucht es einen Mix aus Maßnahmen
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, begrüßt die Ankündigung Brandenburgs, an der Grenze zu Polen einen festen Zaun zu errichten. Der Bund hat für den Zaunbau abhängig von der Seuchenlage die Rechtsgrundlage erweitert. Es sei gut, dass von dieser Möglichkeit nun auch Gebrauch gemacht werde, so die Ministerin. Wer einen Zaun bauen wolle, der könne das tun. Dabei sollten die Länder auch darauf zurückgreifen, öffentlichen Grund in Anspruch zu nehmen oder die Einwilligung der Eigentümer einzuholen – unter Berücksichtigung des verfassungsrechtlichen Schutzes von privatem Grundeigentum. Dieses Vorgehen wurde beispielsweise in Belgien kurzfristig und mit großem Erfolg praktiziert. Für die Finanzierung und die Sicherung der Zäune sind die Bundesländer zuständig.
Neun weitere Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) informiert, dass sich der amtliche Verdacht der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei neun weiteren Wildschweinen in Brandenburg bestätigt hat. Insgesamt handelt es sich damit jetzt um 29 bestätigte Fälle. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) – hat die Tierseuche in den entsprechenden Proben nachgewiesen. Die Fundorte liegen innerhalb des gefährdeten Gebiets. Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest. Die Seuche ist für den Menschen ungefährlich.
ASP: Von den Belgiern lernen
Den ersten bestätigten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hatte Belgien am 12. September 2018. Um das betroffene Gebiet wurden Zäune errichtet. Alle Aktivitäten im Wald wurden sofort gestoppt, inklusive der Jagd. In den Kernzonen wurde das Schwarzwild komplett in Ruhe gelassen, einzig über Fallen wurden Wildschweine in den Kernzonen gekeult. Die Idee dahinter war, jede Beunruhigung des Schwarzwildes zu vermeiden. Nach dem Seuchenzug, etwa 8 Monate später, wurden die verbliebenen Wildschweine über Abschüsse bei Nacht erlegt. Nun beabsichtigt Belgien angesichts der günstigen Entwicklung ein Dossier bei der Europäischen Kommission und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) einzureichen, um seinen ASP-freien
Status wiederzuerlangen. Der letzte frische
positive Schlachtkörper wurde am 11. August 2019 entdeckt.
ASP verursacht Milliardenschäden
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die Corona-Krise verursachen nicht nur in der BRD Kopfzerbrechen und tägliche Millionenverluste, auch die internationalen Auswirkungen sind gigantisch,
fasst der Schweizer Bauer die Auswirkungen der ASP in Deutschland zusammen. Nach Ansicht der Ringgemeinschaft Bayern machen die Exporte nach Asien bzw. China aber nur 5 bis 10 % der deutschen Schweinefleischproduktion aus. Die Wegbrechen dieser Märkte hätte daher auch nur einen Erlösrückgang um 5 bis 10 € je Schlachtschwein zur Folge haben dürfen, glaubt die bayerische Interessenvertretung. Nach Ansicht der Ringgemeinschaft gebe es keinen realistischen Grund, die Preise noch weiter zu senken. Wenn alle Marktteilnehmer jetzt besonnen reagieren und die Politik schnellstmöglich Verhandlungen mit den Drittländern führt, sollte eine gewisse Markterholung möglich sein, glaubt die Ringgemeinschaft.
ASP: Ringgemeinschaft Bayern fordert Einrichtung „weißer Zonen“
Angesichts der aktuellen Wildschweinfunde in Brandenburg, die mit dem Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert sind, ruft die Ringgemeinschaft Bayern die Politiker auf Bundes- und Landesebene dazu auf, entlang der Risikogebiete sogenannte weiße Zonen
zu schaffen. Gemeint sind Korridore, die komplett frei von Wildschweinen sind. Dazu müssten die Jagdmöglichkleiten jetzt umgehend angepasst werden, denn das aktuelle Seuchengeschehen nehme bedrohliche wirtschaftliche Ausmaße für die Schweinehalter in ganz Deutschland an, so die Ringgemeinschaft.
ASP: Zentraler Krisenstab nötig
DGS - Der Landesbauernverband (LBV) Brandenburg und der Deutsche Jagdverband (DJV) fordern einheitliche Regelungen bei der ASP-Bekämpfung. Wir benötigen einen zentralen Krisenstab, der mit Kompetenzen ausgestattet sein muss
, betonte LBV-Präsident Henrik Wendorff. Überdies brauche es eine feste Zaunanlage um die Kernzone und auch an der deutsch-polnischen Grenze. Der jetzige Zaun weise deutliche Lücken auf. Der DJV fordert die schnelle Isolierung eines Seuchenherdes und eine gute Zusammenarbeit der Kreise, Jäger und Landwirte mit funktionierendem Informationsfluss. Es sollte außerdem Anreize für die verstärkte Bejagung geben. Die Länder sollten die Gebühren für die vorgeschriebene Trichinenuntersuchung übernehmen. Jäger, die sich am ASP-Monitoring beteiligen, Kadaver suchen oder beproben, müssten entschädigt werden. Die Direktvermarktung und Verwertung von Wildbret sei mit pragmatischen Lösungen zu fördern, so der DJV.
Fragen und Antworten zur Afrikanischen Schweinepest von den betroffenen Landkreisen
In Brandenburg sind bei mittlerweile 20 Wildschweinen wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt in den Landkreisen Spree-Neiße und Oder-Spree die Afrikanische Schweinepest (kurz: ASP) festgestellt worden. Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest beim Schwarzwild in Deutschland ist amtlich vom Landkreis Spree-Neiße am 10. September 2020 festgestellt worden. Für den Menschen und für andere Haus- und Nutztierarten als Schweine ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest laufen im Land Brandenburg auf Hochtouren. Oberstes Ziel ist es, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen und zu verhindern, dass diese sich ausbreiten kann. Um die Fundorte wurden sogenannte Restriktionszonen eingerichtet, in denen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden. Die betroffenen Landkreis beantworten wiederkehrende Fragen auf ihrer Internetseite als FAQ und haben dort auch ihre Tierseuchen-Allgemeinverfügungen veröffentlicht.
UFZ-Modelle im Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest
Vor dem Hintergrund möglicher Milliardenschäden für die Landwirtschaft soll mit konsequentem Notfallmanagement verhindert werden, dass sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter ausbreitet und auf Hausschweine übertragen wird. Die EU-Kommission setzt hierfür auch auf Ergebnisse sogenannter individuenbasierter Modelle, die am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) entwickelt werden und bereits in die EU-weiten Vorgaben und nationalen Verordnungen eingegangen sind. Aktuell befassen sich die Wissenschaftler mit der Frage, wann ein von der ASP betroffenes Gebiet wieder als seuchenfrei einzustufen ist.
Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt: Fünf weitere Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg
BMEL - Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert, dass sich der amtliche Verdacht der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei fünf weiteren Wildschweinen in Brandenburg bestätigt hat. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut – hat die Tierseuche in den entsprechenden Proben heute nachgewiesen. Die Fundorte liegen innerhalb des gefährdeten Gebiets in der näheren Umgebung der Ortschaft Neuzelle im Landkreis Oder-Spree. Es handelt sich um vier tot aufgefundene Wildschweine sowie um ein infiziertes Wildschwein, das erlegt wurde.