BRS News Schwein
Politisches Risiko ist die neue variable Unbekannte
Welche Auswirkungen Corona für den Hof haben kann, hat Landwirt und Ferkelerzeuger Christian Henne aus Deitersen bei Einbeck gleich zu Anfang der Pandemie zu spüren bekommen. Zwei seiner zehn Mitarbeiter hatten in ihrem Bekanntenkreis Kontakt zu Corona-Infizierten und mussten in die 14-tägige Quarantäne.
Kaniber fordert endlich Taten bei der „Bundesmilliarde“
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber fordert Klarheit über die Verwendung der sogenannten Bundesmilliarde für die Landwirtschaft. Anlässlich der Agrarministerkonferenz, die unter dem Vorsitz des Saarlands heute und morgen coronabedingt als Videokonferenz durchgeführt wird, drängt Kaniber auf schnelle Entscheidungen von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Bei der Verschärfung des Düngerechts konnte es dem Bund nicht schnell genug gehen. Es kann nicht sein, dass es nun bei den bereits Ende Januar politisch beschlossenen und zugesagten finanziellen Anpassungshilfen zu derartigen Verzögerungen bei der Umsetzung kommt
, sagte Kaniber. Sie habe Verständnis, wenn sich wegen der Corona-Pandemie zeitweise die Prioritäten verschoben hätten. Aber die Landwirte brauchen jetzt schnell Klarheit, wie diese Mittel für sie eingesetzt werden. Verteilungsstreitigkeiten zwischen Bundesministerien sind nicht angebracht", sagte Kaniber mit Blick auf das Bundesumweltministerium.
Kanadas Schweinefleischbranche droht Krise
Kanadas Schweinehalter stehen aufgrund der Coronapandemie, ähnlich wie die Branche in den USA, vor einer Krise. Das Internetportal EuroMeatNews informiert über eine mögliche bevorstehende Nahrungsmittelknappheit in Kanada und beruft sich dabei auf René Roy, Vizepräsident des Canadian Pork Council (CPC), der die von der Regierung zur Verfügung gestellten Mittel als unzureichend beurteilte. Die Erzeuger sind durch den starken Rückgang der Schweinepreise und die geringere Aufnahmekapazität der Verarbeitungsbetriebe für ihre Tiere stark betroffen. Die Verluste könnten Branchenexperten zufolge in diesem Jahr 675 Millionen kanadische Dollar (480 Millionen US-Dollar) erreichen. Seit Wochen schon haben die Produzenten den dringenden Bedarf an Unterstützung zum Ausdruck gebracht. Gefordert werden 20 kanadische Dollar pro Schwein als Soforthilfe.
Stellenausschreibungen des BÖLN: jetzt bewerben!
Für das Informationsmanagement im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sind zwei Stellen im Referat 333 ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 12. Mai.
Dokumentationshilfen zur Düngeverordnung
Seit 1. Mai ist es Pflicht, für jeden Schlag beziehungsweise jede Bewirtschaftungseinheit die Düngemaßnahmen zu dokumentieren. Hierfür gibt es zahlreiche Hilfen, die von den unterschiedlichen Softwareanbietern, der Offizialberatung und den Maschinenringen angeboten werden. Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt macht auf die Dokumentationshilfen des LKV, der Maschinenringe und des Bayerischen Bauernverbandes aufmerksam. Die Hilfen stehen zum Download zur Verfügung.
USA hält Rindfleischbetriebe am Laufen
Beef - In dem Bemühen, die Lieferkette für Rindfleisch intakt zu halten, unterzeichnete Präsident Trump am 28. April eine Durchführungsverordnung, die anordnet, dass während der COVID-19-Pandemie die Rindfleischverarbeitungsbetriebe geöffnet bleiben und die Beschäftigten in diesen Betrieben am Arbeitsplatz bleiben müssen. Die Aktion soll dazu beitragen, sicherzustellen, dass Rindfleisch für die Verbraucher verfügbar bleibt.
Topagrar (Alfons Deter) - Auch in Deutschland ist ein Schlachtbetrieb von Corona betroffen. In einer Unterkunft für rumänische Schlachtarbeiter in Kellinghusen (Kreis Steinburg) ist das Corona-Virus ausgebrochen. 49 Personen sind bislang erkrankt. Vion hat für Bad Bramstedt Betriebsferien angeordnet.
Kaniber berichtet im Landtag über die Lage der Landwirtschaft in der Corona-Krise
Die vom Bayerischen Ministerrat beschlossen Erleichterungen bei den Corona-Maßnahmen eröffnen auch der bayerischen Land- und Ernährungswirtschaft gute Perspektiven. Die schrittweise Öffnung der Gastronomie kann die Verwerfungen auf dem Lebensmittelmarkt abmildern. Und wenn der Urlaub auf dem Bauernhof in absehbarer Zeit wieder startet, wird das Einkommen vieler landwirtschaftlicher Betriebe stabilisiert
, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber heute im Landtag. Sie berichtete dort im Agrarausschuss über die Lage der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in der Corona-Krise. Kaniber zog dabei eine positive Zwischenbilanz. Die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft hat die Herausforderungen der Corona-Krise mit Bravour gemeistert. Was hier für unser Land geleistet wird, verdient höchste Anerkennung. Die Versorgung der Bevölkerung war und ist sicher. Land- und Ernährungswirtschaft sind verlässliche Partner, die auch in schwierigen Situationen für Sicherheit und Stabilität sorgen
, sagte die Ministerin.
Assam wird zum Epizentrum der afrikanischen Schweinepest in Indien
Während der indische Bundesstaat Assam mit dem Coronavirus kämpft, steht die Regierung nun vor einem weiteren Problem - der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Seit Februar sind rund 2.800 Schweine in Assam gestorben. Ministerpräsidentin Sarbananda Sonowal hat die Veterinär- und Forstministerien gebeten, mit dem Nationalen Schweineforschungszentrum des Indischen Rates für Agrarforschung (IKAR) zusammenzuarbeiten, um einen breiten Fahrplan zur Rettung der Schweinepopulation des Bundesstaates vor der ASP zu erstellen.
Bei vielen Nahrungsmitteln ist Deutschland von Importen abhängig
Nur bei Weizen und Gerste sowie bei Kartoffeln und Zuckerrüben ist Deutschland aktuell Selbstversorger: Von diesen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen produzieren die heimischen Landwirte in normalen Jahren mehr, als im Inland verbraucht wird. Bei Ölsaaten wie Raps, vor allem aber bei den meisten Obst- und Gemüsesorten, ist Deutschland schon heute zum großen Teil auf Importe angewiesen, selbst mehr als jeder zweite Apfel stammt bereits aus dem Ausland. Diese Importabhängigkeit steigt an, wenn in besonders schlechten Jahren die Erträge sinken oder durch die politisch gewollte Ausweitung des ökologischen Anbaus die inländische Erntemenge insgesamt zurückgeht. Entsprechende Berechnungen zum Selbstversorgungsgrad (SVG) bei Acker- und Sonderkulturen hat der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) heute im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Frankfurt präsentiert.
Details der Berechnungen stehen in einem ausführlichen Hintergrundpapier auf www.iva.de zur Verfügung.
3. DBV-Statusbericht: Agrarmärkte im Lichte von Corona
DBV - Marktexperten des Deutschen Bauernverbandes haben Informationen und Einschätzungen über die aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklungen an wichtigen Agrarmärkten zusammengetragen. Die Marktsituation ist außergewöhnlich - Umsatzrekorde in den Supermärkten auf der einen, die komplette Schließung der Gastronomie auf der anderen Seite
, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken. Landwirte müssten sich auf Unsicherheiten einstellen, solange die allgemeine Konjunktur schwächele.